Stellen im Pflegebereich vermitteln

Di, 27. Apr. 2021

Seit einigen Monaten befindet sich die Jugend-, Familien- und die Seniorenberatung in Dättwil

Wie geht es der Beratungsstelle in den neuen Räumen in der Gewerbezone? Stellenleiterin Annett Greber spricht über den neuen Standort und erzählt, wie die Beratung während der Pandemie funktioniert.

Seit Anfang November des letzten Jahres befindet sich der Gemeindeverband Jugend-, Familien- und Seniorenberatung, Soziale Dienste Region Baden (JFB Region Baden) an der Täfernstrasse in Dättwil. Am 9. November 2020 wurden die neuen Räume bezogen, die Arbeit in der neuen Beratungsstelle, die aus den beiden zusammengelegten Zweigstellen von Baden und von Mellingen resultierte, konnte starten. Seither kommen Klientinnen und Klienten zu Gesprächen und Beratungen in das Bürogebäude in die Dättwiler Gewerbezone, wo sich im zweiten Stock lauter Einzelbüros befinden.

Anonymität in der Gewerbezone
Rückblickend auf die ersten Monate in der neuen Umgebung zieht Stellenleiterin Annett Greber eine positive Bilanz. Betreffend Technik seien sie in Sorge gewesen, ob sie am neuen Ort nahtlos weiter arbeiten könnten. «Aber vom ersten Tag an funktionierte die Technik, die IT», sagt sie und ist froh darüber.
Viele Klientinnen und Klienten würden die Anonymität am neuen Standort begrüssen. Anders als zuvor bei der Mellinger Zweigstelle, wo manche den Gang durch das Städtchen und zum Iberghof auch als unangenehm erlebten, fühlen sie sich in der Gewerbezone in Dättwil weniger exponiert. Die Umgebung sei zwar weniger lauschig als am Reussufer und manche Mellinger monierten auch den längeren Weg. Greber aber gibt zu bedenken, dass Klienten aus Würenlingen den kilometermässig längsten Weg zurückzulegen hätten und sie fügt an: «Langsam kommt die Akzeptanz.»

Die stark betroffenen Branchen
Am neuen Ort bleiben die Klientinnen und Klienten weitgehend die gleichen, auch in der Pandemie. Anders als im Frühling 2020 befürchtet, während der ersten Welle, hat die Zahl der Sozialhilfebezügerinnen und -bezüger bei der JFB bislang kaum zugenommen. Gezeigt habe sich, sagt Greber, dass vor allem Klientinnen und Klienten, die in der Gastronomie arbeiten oder alleinerziehende Mütter, die sich mit verschiedenen Reinigungsarbeiten ihren Lebensunterhalt finanzieren, sehr viel verloren haben. In der Gastronomie würden viele Stellen brachliegen, genau wie auch bei den privaten Putzaufträgen. Sie seien letztlich aber davon ausgegangen, dass sie weit mehr Überbrückungshilfe leisten müssten, bis die Zahlungen der Arbeitslosenkasse greifen. Das sei nur in einzelnen Fällen nötig gewesen. «Das System hat funktioniert, auch bei den Entschädigungszahlungen», lautet daher Annett Grebers vorläufige Bilanz.
Aufgefallen sei ihnen auch, dass auf dem Markt viel Bewegung sei. Die Menschen seien in ihren Anstrengungen kreativ geworden. Sie würden sich überlegen, wie sie die schwierige Zeit überbrücken könnten und dabei auch ihren Blick erweitern . «Das ist ein positiver Aspekt.»

«Der Pflegebereich boomt»
Die Beratungsstelle arbeitet mit verschiedenen Anbietern im Bereich Arbeitsintegration zusammen. «Der Pflegebereich boomt», sagt Greber. Vor allem Frauen konnten über Arbeitsintegrationsprogramme in eine Praktikumsstelle im Pflegebereich vermittelt werden, in der Regel mit Option auf Festanstellung – unter ihnen auch viele Quereinsteigerinnen. Dabei sei es durchaus Usus, so Greber, neben dem Praktikum während einiger Monate einen Pflegehelferkurs zu besuchen. Einige Frauen lassen sich nun als Assistentin der Pflege ausbilden. Sie absolvieren eine Ausbildung, auf deren Basis sie weiter aufbauen können, bis zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann. «Die Rückmeldungen sind weitgehend positiv.» Nur wenige würden aufgeben. Immerhin sei der Beruf anstrengend, sagt Greber, und auch mit viel Verantwortung verbunden. Wichtig sei, die passende Einrichtung zu finden. Während manche in grossen Pflegeinstitutionen am richtigen Platz seien, suchen andere Arbeit in einer kleineren, familiäreren Institution. «Gut ist», meint die Stellenleiterin, «dass es verschiedene Möglichkeiten gibt und Quereinsteigerinnen willkommen sind.»

Niederschwellige Angebote
Die JFB in Dättwil kommt in erster Linie zum Tragen bei Fragen rund um Sozialhilfe, bei der wirtschaftlichen Beratung.
Ein weiterer Bereich, etwa die Freiwilligenberatung fokussiert auf Kinder, Jugendliche und Familien. Dort aber bleibt die Zusammenarbeit mit der Schule, mit Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeitern zentral. Der Kanton und andere Fachstellen haben in der Pandemie schnell reagiert und niederschwellige Angebote eingerichtet, sagt Greber: Etwa das Merkblatt «Tipps zum Umgang mit häuslicher Isolation und Quarantäne», in der Schule wurden auch Betreuungsangebote aufrecht erhalten. «Das alles hat dazu beigetragen, dass sich Eskalationen in Familien in Grenzen gehalten haben.» Stellenleiterin Annett Greber geht allerdings davon aus, dass sich die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie in den nächsten Monaten bei den Sozialämtern zeigen werden.

Heidi Hess

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