Ab sofort heisst es: Spucken ist erlaubt

Fr, 28. Mai. 2021

An den Schulen werden Spucktests auf freiwilliger Basis durchgeführt. Die meisten starten nächste Woche

Der Kanton startet ein neues Testkonzept – Schulen sollen repetitiv jede Woche testen. In einer Umfrage des «Reussbote» zeigt sich, dass alle Schulen in der Region vom Testangebot Gebrauch machen.

Jetzt wird wöchentlich gespuckt. Und das freiwillig, um einen Beitrag für die Bekämpfung der Pandemie zu leisten. «Wir haben heute mit den Spucktests an der Oberstufe begonnen», sagt Stefan Lüpold, Schulleitung der Bezirksschule Mellingen. «Die Primarstufe wird nächste Woche folgen.» Vor zwei Wochen gingen die Anmeldungen für die Tests an die Oberstufenschülerinnen und -schüler raus. 55 Prozent willigten ein, beim Spucken mitzumachen. «Es gibt Klassen mit einer Teilnahmequote von knapp 90 Prozent», sagt er. Vorerst werde die Schule MeWo bis zu den Sommerferien wöchentlich Tests durchführen. Dann werde je nach Situationsverlauf der Pandemie entschieden, ob bis zu den Herbstferien weitergemacht oder aufgehört wird. Da die Tests freiwillig sind, können sowohl Schulen, als auch Schülerinnen und Schüler jederzeit bei den Tests mitmachen oder auch wieder aufhören. «Das repetitive Testen stellt neben der laufenden Impfkampagne einen weiteren wichtigen Pfeiler des Kantons Aargau in der Bekämpfung der Pandemie dar», sagt Kantonsärztin Yvonne Hummel. Ziel des Projekts ist, ab Mitte Juni wöchentlich insgesamt 100 000 bis 200 000 Tests durchzuführen.

Wenig Aufwand für Teilnehmende
Die Schülerinnen und Schüler erhalten am Vortag, in Mellingen jeweils am Montag, einen verschlossenen Spucktest und nehmen diesen mit nach Hause. Am Morgen wird nüchtern, ohne vorher die Zähne geputzt, etwas gegessen oder getrunken zu haben, der Test gemacht. Dazu wird der Mund mit einer im Test enthaltenen Salzwasserlösung gespült und in ein Röhrchen mit Trichter gespuckt. Dann wird das Röhrchen mit dem Deckel verschlossen und in die Schule gebracht. «Wir poolen bei uns in der Schule die Proben», sagt Lüpold. Dafür verantwortlich ist die Mitarbeiterin der Schulverwaltung Maria Moll. Zusätzlich wurden für das Poolen und das digitale Erfassen der Proben vier weitere Personen angestellt. Beim Poolen werden jeweils fünf bis zehn Spuckproben gemischt, danach die anonymisierten Tests an einer Sammelstelle bei der Post abgegeben. Von hier gehen die Proben in ein Labor. Weist eine Poolprobe ein positives Resultat auf, muss diese Gruppe nochmals einzeln zum Spucktest antreten. «Das ist eine gute Sache und gibt den Mädchen und Buben, ihren Eltern und auch den Lehrpersonen Sicherheit», sagt Lüpold. «Wir bekamen bereits von vielen Eltern Rückmeldungen, dass sie froh sind über diese Spucktests.» Pro Woche werden an der Schule MeWo rund 500 Jugendliche getestet. Die Trefferquote mit einem PCR-Spucktest liegt bei 98 Prozent. Die Kosten dieser PCR-Tests trägt der Bund.

Kreisschule startete letzte Woche
Letzten Mittwoch startete die Kreisschule Rohrdorferberg mit dem Spucktest. Viele Schülerinnen und Schüler machen mit. Die Schulleitung habe die Eltern in einem Brief auf die Test-Vorteile hingewiesen. Die Primarschule Niederrohrdorf startet am 1. Juni. «Wir stimmen uns mit der Kreisschule ab», sagt Schulleiterin Anneli Rash. «Mit dem repetitiven Testen wollen wir einen Betrag zur Eindämmung der Pandemie erreichen, unsere Mitarbeitenden, Schulkinder und auch deren Familien schützen. Zudem hoffen wir, den Schulbetrieb ohne Quarantänemassnahmen aufrecht erhalten zu können.» Die Resonanz der Eltern sei durchwegs positiv.
Ebenfalls diese Woche starteten die Schulen Birmenstorf, Künten und Tägerig. Remetschwil startet am Dienstag in einer Woche. Maria Gschwend, Schulleiterin in Fislisbach, sagt: «Die Schulpflege hat gemeinsam mit der Schulleitung entschieden, mitzumachen. Im Moment laufen die Vorbereitungen. Unser Testtag wird Dienstag sein.» Die Vorbereitungen würden Zeit brauchen und ausserdem liege das Pfingstwochenende dazwischen. Daher wurde der Start auf den 1. Juni verschoben. «Das Testmaterial ist bereits bei uns eingetroffen», sagt sie. Niederwil hat am Dienstag vor einer Woche mit dem Testen begonnen. «Wir haben von vielen Eltern bereits ein positives Feedback erhalten», sagt Nathalie Meier, Sekretariat Schule Niederwil. «Einige riefen uns vor dem Testen an, um noch mehr Informationen zu erhalten.»

Debora Gattlen

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