Tiergeschichten von Rudolf Hug
Mit einer kleinen Fotografengruppe bereise ich die Galapagosinseln. Das heutige Ziel ist die Insel Santiago, wo wir mit dem Schlauchboot anlanden. Schon von Weitem habe ich die leuchtend roten Klippenkrabben entdeckt, die auf den schwarzen ...
Tiergeschichten von Rudolf Hug
Mit einer kleinen Fotografengruppe bereise ich die Galapagosinseln. Das heutige Ziel ist die Insel Santiago, wo wir mit dem Schlauchboot anlanden. Schon von Weitem habe ich die leuchtend roten Klippenkrabben entdeckt, die auf den schwarzen Lavasteinen herumkrabbeln. Mit grosser Geschwindigkeit bewegen sie sich in alle vier Richtungen, springen von Stein zu Stein und klettern mit unglaublicher Leichtigkeit selbst senkrechte Wände hoch. Ihr englischer Name lautet «Sally Lightfoot crab». Sie sind, so sagt die Legende, nach einer karibischen Tänzerin benannt, die ebenso leichtfüssig ihr Publikum verzauberte. Ob die Sage wahr ist oder nicht, interessiert mich im Moment nicht so sehr. Vielmehr faszinieren mich die Krustentiere, die ihre Augen wie Periskope eines Unterseebootes ausfahren können und mich beobachten. Vorsichtig nähere ich mich einem dieser Krebstiere. Kaum habe ich das Bild im Kasten, ist die Tänzerin schon wieder verschwunden. So schnell, dass ich nicht sagen kann, ob vorwärts, rückwärts oder seitwärts.
RUDOLF HUG
Rudolf Hug (71) lebt seit 26 Jahren in Oberrohrdorf. Nach seinen beruflichen und politischen Aktivitäten befasst er sich heute intensiv mit der Fotografie.
Neben mehreren Fotoexpeditionen pro Jahr publiziert er und hält Vorträge.
Die Bilder der Rubrik «Tiergeschichten» sind ausgewählt aus Hugs Buch «Tiergeschichten aus aller Welt»; erhältlich in Buchhandlungen, bei der Papeterie Calmart in Fislisbach oder bei Rudolf Hug direkt.
Informationen: rudolf-hug.ch