Panzerschränke schweben in den Iberg-Himmel

Fr, 28. Mai. 2021

Das regionale Zivilstandsamt bezieht den neuen Standort im historischen Iberg. Der Umzug erfolgte über einen Zügellift

Exakt fünf Zentimeter «Spatzig» hatte es zwischen den Panzerschränken und dem Fenster im zweiten Stock. Die Schränke und das übrige Büromobiliar schwebten über einen Zügellift in die neuen Räumlichkeiten des Regionalen Zivilstandsamts im Iberg.

Die Wendeltreppe ist zwar schön anzusehen, aber viel zu eng für die 350 Kilogramm schweren Panzerschränke. Darin werden die Bürger- und Familienregister der elf angeschlossenen Gemeinden aufbewahrt. Sechs von ihnen wurden letzte Woche in kürzester Zeit mit dem Zügellift zum Fenster im zweiten Stock gefahren. Oben angekommen war Muskelkraft angesagt. Fünf Männer der Mellinger Firma Häfeli Logistik und Transporte zogen sie mit vereinten Kräften über eine Rampe in die neuen Räumlichkeiten des Zivil- und Bestattungsamts. Es war ein gutes Augenmass gefragt, damit die schweren Schränke durch das Fenster passten. Gerade fünf Zentimeter Differenz zum Fensterrahmen gab es.

Panzerschränke wurden verteilt
Mit einem Rolli wurden die Schwergewichte nach dem Abladen in den Empfangsbereich und ins Büro von Fredy Venditti, Leiter des Zivil- und Bestattungsamtes gefahren und aufgestellt. Sie mussten verteilt werden, damit die Statik des aus dem 14. Jahrhundert stammenden Gebäudes nicht leidet. Deshalb konnten auch nur sechs der zwölf Panzerschränke im Iberg platziert werden. Der Rest befindet sich im neuen Archiv, im Luftschutzkeller des Kindergartens Weihermatt.

Archiv ist bereits umgezogen
Anfangs Mai lieferte die Firma Häfeli die Panzerschränke ins Archiv und 200 Kisten mit Registern, die bis ins Jahr 1876 zurückreichen. Seit diesem Jahr ist ein Teil der Register zwar digitalisiert, sie werden trotzdem auch physisch aufbewahrt. In nur einem Tag räumten Fredy Venditti und die beiden Zivilstandsbeamtinnen Karin Farago und Sonja Caironi das Archiv ein. Eine Woche später hiess es, die angelieferten Büromöbel wieder einräumen und vor allem das Trauzimmer, die Segesserstube, einzurichten. Die Stube stammt aus dem 16. bis 17. Jahrhundert.
Bereits letzten Samstag fanden die ersten Trauungen statt. Die drei Paare buchten die Trauung für den alten Standort. Ohne je ein Foto vom neuen Trauzimmer im Iberg zu sehen, sagten die Paare für die Trauung im Iberg zu. «Sie haben sich sehr darüber gefreut, dass sie die ersten waren, die sich in der Segesserstube trauen lassen konnten», sagt Venditti. Die Trauungen nahm Karin Farago vor. Aktuell müssen die Brautpaare noch bis im Juni bei einer Trauung mit dem alten Mobiliar aus dem Rosenzimmer vorliebnehmen. Mitte Juli wird das neue Mobiliar geliefert. «Wir freuen uns sehr über die neuen Räumlichkeiten im Iberg», sagt Venditti. «Das ist ein weiteres Highlight in meiner Karriere als Zivilstandsbeamter.»

Debora Gattlen

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