Spezielles Jahr für die Jugendarbeit
18.05.2021 Region RohrdorferbergJahresbericht der Jugendarbeit 2020 liegt vor – Budget konnte nicht ausgeschöpft werden
Weil Aktivitäten nicht wie geplant stattfinden konnten, boten die Jugendarbeiter Online-Spiele an und waren per Telefon für die Jugendlichen erreichbar. Auch war das Personal nicht ...
Jahresbericht der Jugendarbeit 2020 liegt vor – Budget konnte nicht ausgeschöpft werden
Weil Aktivitäten nicht wie geplant stattfinden konnten, boten die Jugendarbeiter Online-Spiele an und waren per Telefon für die Jugendlichen erreichbar. Auch war das Personal nicht immer komplett. Insgesamt wurde so weniger ausgegeben Geld als möglich gewesen wäre.
Hinter der Offenen Jugendarbeit Region Rohrdorferberg (Mojuro) liegt ein verflixtes Jahr, das vom Team viel Flexibilität verlangte. Nach sechsmonatiger Pause konnten Jugendarbeiter Andreas Koller und Christoph Lokhorst, Mitarbeiter in Ausbildung, den Betrieb Ende Februar aufnehmen – nur um ihn kurz darauf wegen dem ersten Lockdown der Corona-Pandemie erneut zu schliessen.
Weniger Personalkosten
Die Personalprobleme, die im Herbst 2019 dazu führten, dass die Mojuro erstmals in ihrer Geschichte den Betrieb einstellen musste, liessen sich im Berichtsjahr nicht vollständig lösen. Zwar stiess im August Jugendarbeiterin Ariana Fazlija dazu. Kurzzeitig war das erwünschte Dreier-Team wieder komplett. Doch im Oktober wurde Christoph Lokhorsts Vertrag nicht verlängert, da es dem Mitarbeiter nicht gelang, bis zum gesetzten Termin den Führerausweis Kategorie B zu machen. «Dies haben wir von Anfang an vorausgesetzt», verteidigt Isabel Spiegel, Co-Präsidentin der Mojuro-Kommission, die Entscheidung. Derzeit prüft Stellenleiter Andreas Koller, zusammen mit der Kommission, erneut Bewerberinnen und Bewerber für den dritten Posten. Wegen dieser Unterbesetzung entstanden weniger Personalkosten.
Budget wird nicht gekürzt
Dies geht aus dem kürzlich veröffentlichten Jahresbericht hervor – ein Grund, warum das Budget von 320 300 Franken im 2020 nicht ausgeschöpft wurde. Fast 110 000 Franken weniger wurden ausgegeben, als möglich gewesen wären. Finanziert wird die Mojuro von den fünf Trägergemeinden Bellikon, Niederrohrdorf, Oberrohrdorf, Remetschwil und Stetten. Einen erheblichen Anteil an den Minderausgaben hatten ausserdem Angebote, die wegen Corona ausfallen mussten, sagt die Co-Präsidentin aus Niederrohrdorf. Sie hofft, dass man diese Angebote für Jugendliche bald wieder hochfahren kann. «Für das Jahr 2021 wurde dementsprechend nicht weniger budgetiert», sagt Isabel Spiegel.
Gute Projekte realisiert
Das Team machte jedenfalls das Beste aus den Möglichkeiten und stellte trotz Corona einiges auf die Beine – für die Jugendlichen, aber auch zusammen mit den Jugendlichen für die Bevölkerung. Der Jahresrückblick erwähnt beispielsweise das Projekt «Rohrdorferberg hilft», welches zusammen mit der katholischen Jugendseelsorge initiiert wurde. 50 Freiwillige leisteten im Lockdown Einkaufsservice und weitere Unterstützungsleistungen für gefährdete Personen in insgesamt 75 Einsätzen. Für ihre Schützlinge boten die motivierten Jugendarbeiter Online-Spiele an und waren per Telefon für die Jugendlichen erreichbar.
Selbstverständlich kam auch der Spass nicht zu kurz. Die Sommerferienwoche bot zahlreiche Aktivitäten. In zwei Sportnächten konnten sich bis zu 90 Jugendliche in mehreren Turnhallen austoben. Der Bauwagen war in Bellikon auf Tour. Am «Meitli*- Treff» durften Mädchen unter anderem T-Shirts färben. Und die K-Pop-Tanzgruppe trainierte bis zum Sommer, wann immer es ging, zweimal die Woche im Jugendbüro. Mittlerweile ist die Gruppe allerdings gewachsen und auf einen grösseren Raum nach Baden ausgewichen.
Aufwand für Schutzmassnahmen
Ganz wichtig für die Mojuro sind das Jugendbüro in Niederrohrdorf und «Träffpunkte» in den Vertragsgemeinden mit ihren festen Öffnungszeiten. Ab dem Herbst konnten diese erneut nur unter strengen Schutz- und Hygienemassnahmen öffnen. Insgesamt gab es dadurch weniger Besuche und weniger Kontakte mit Jugendlichen als in einem «normalen» Jahr.
Stefan Böker
Mojuro in Zahlen
Zwei von drei Kindern und Jugendlichen, welche die Angebote der Mojuro nutzen, sind männlich. Die meisten Teilnehmenden kommen aus Oberrohrdorf (35 Prozent), die wenigsten aus Stetten (10 Prozent). Total 2227 Kontakte haben im Jahr 2020 stattgefunden. Der Grossteil davon (29 bzw. 28 Prozent) auf den «Träffs» beziehungsweise Pausenplatzaktionen, 21 Prozent davon im Jugendbüro, 14 Prozent auf Anlässen und Projekten sowie 7 Prozent an den Sportnächten. (zVg)