Ein Mäusebussard mit Blindschleiche

Di, 01. Jun. 2021

Abendexkursion – weg von der Siedlung, vorbei an Feldern und Waldrand, hinunter zur Reuss

Urs Heinz Aerni erzählt an der Abendexkursion des Natur- und Vogelschutzvereins Tägerig Interessantes und Lustiges aus der Welt der Vögel.

Schon beim Ausgangsort auf dem Parkplatz beim Schulhaus in Tägerig schwirren Rauchschwalben über unsere Köpfe, grazile Flugkünstler, die ihre Nester dort in den Stall gebaut haben. Rein und raus fliegen sie durch die offene Stalltüre am Husacherweg. «Mehlschwalben sind es nicht, sie hätten ihre Nester aussen an der Stallwand», erklärt Exkursionsleiter Urs Heinz Aerni.
Zur Exkursion eingeladen hatte am Freitagabend der Natur- und Vogelschutzverein Tägerig (NVT). Ein Rundgang mit Feldornithologe Urs Heinz Aerni, der immer wieder auf Details aufmerksam macht, auf Häuser, deren Architektur kaum noch Nischen für Vögel an Hausmauern und unter den Dächern lässt – nicht mal für Spatzen oder Hausrotschwänze. Wir spazieren in der Abendsonne hinunter zur Reuss, vorbei an einem komplett mit Efeu überwachsenen Baum. Im Laub hören wir lautes Flöten: Es ist die Mönchsgrasmücke, der es im Dickicht bestens gefällt. «Den Efeu ja nicht wegschneiden», sagt Aerni. Das nütze der Artenvielfalt. Ein paar Hecken und Sträucher im Feld würde er sich ebenfalls wünschen. Und in Gärten Gras und Blumen wachsen lassen, Brennesseln für Schmetterlinge; auch tote Bäume stehen lassen. Vielleicht kommt ja ein Specht zu Besuch. Jemand erwähnt die Insekten, die noch vor wenigen Jahrzehnten im Sommer massenhaft auf Autoscheiben klebten und regelmässig weggewaschen werden mussten. Ein Phänomen, das es nicht mehr gibt.
Hoch oben in einem Baum singts. Wir zücken unsere Feldstecher. Ganz klein ist er, der Distelfink in der Baumkrone – und doch ist sein schönes Gefieder durch die Linse gut zu erkennen. Wir hören Buchfink, Gartenbaumläufer und Zaunkönig. Drei Stockenten fliegen am Waldrand vorbei. «Sie brüten auf Baumstümpfen im Wald», sagt Aerni. Und immer noch richten wir den Blick gen Himmel: Dort fliegt soeben ein Mäusebussard vorbei, hält etwas in seinen Fängen. Einen Ast für ein Nest? Mit dem Fernglas ist ein Schlängeln auszumachen. Urs Heinz Aerni meint: «Er hat eine Blindschleiche gefangen». Eine zeternde Amsel, Ringeltauben, Rotkehlchen, Rot- und Schwarzmilan, auch die Turmdohlen aus Mellingen begegnen uns. Zwei Rehe huschen am Rande eines Rapsfeldes weg. Und bei der Grube Eich würden wir gerne sitzen bleiben und den Uferschwalben länger zusehen.

Heidi Hess

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