Mattscheibe! Höchststrafe!

So, hätten wir das Türkei-Spiel auch hinter uns gebracht. Während der Tage davor ging in Sachen Medienrummel ja einiges ab, um es zurückhaltend zu formulieren. Ein veritabler Shitstorm, wie es heute heisst. Wobei es ja nicht in erster Linie um Fussball ging, sondern um Frisuren, Tattoos und allerlei andere Kleinigkeiten wie die Luxusautos der Nati-Spieler. Also eigentlich um alltägliche Kleinigkeiten, die wir Lieschen Müller und Otto Normalverbraucher uns auch täglich leisten. Oder fahren Sie, liebe Leserinnen und Leser, nicht auch einen Lamborghini? Nein? Was haben Sie da falsch gemacht?
Nach dem Medienhype ging das Spiel dann endlich los. Sportsfreund Hombre teilte mir kurz vor Spielbeginn noch mit, er wolle sich das nicht antun und schaue sich die Partie schon gar nicht an. Er findet, es brauche jetzt einen Neuanfang mit einem anderen Nationalcoach. Dieser Meinung kann man sehr wohl sein, doch ich setzte mich trotzdem vor den Fernseher.
Aber hoppla: Ein heftiges Gewitter zog auf und wollte mir das TV-Erlebnis vermiesen. Statt Salzgeber, Huggel, Ruefer und Co. erschien auf meinem Bildschirm «Kein Signal». (Matt-)Scheibe! Höchststrafe! Flexibel, wie ich nun mal bin, richtete ich auf meinem Schoss sofort den Laptop ein. Super, das klappte, die Nationalhymne war aber schon vorbei, sodass ich nicht kontrollieren konnte, ob die andere Hälfte der Nati-Spieler die Schweizer Hymne nun endlich gelernt hatte.
Kaum lief der Laptop, liefen auch mein Fernseher und die Schweizer Nati-Spieler ganz ordentlich. Ich gehe davon aus, dass sie mit dem Weglassen des Gesangs Energie für das Fussballspiel gespart hatten. Auch nicht schlecht.
Das Schlussresultat? Aha, Sie wollen es nochmals lesen und sich in den Augen oder wo auch immer zergehen lassen? Voilà: 3:1 für uns. Torschützen: Zweimal Lamborghini und einmal Porsche, wenn ich mich nicht irre. Sportliche Grüsse

Jean