Gemeindeversammlung mit wenig Teilnehmern. Der Gemeinderat führte zügig durch die Gmeind. Alle Traktanden wurden angenommen

Es kamen nur wenige Birreter an die Gemeindeversammlung. Als letzte Gemeinde des Abwasserverbunds musste Birrhard die Zustimmung zur Sanierung der ARA Mellingen geben. Mit ihrem «Ja» kann das Projekt nun in Angriff genommen werden.

Es standen keine Euro-Matches an. Trotzdem fanden sich nur gerade 26 Birreter an der Sommer-Gmeind ein. Gemeindeammann Ursula Berger-Bolliger konnte trotzdem Erfreuliches präsentieren: «Es ist immer schön, ein positives Resultat präsentieren zu können.» Der Ertragsüberschuss beträgt 256 000 Franken. Zum einen sei das auf mehr Steuereinnahmen von natürlichen Personen zurückzuführen, zum anderen hatte die Gemeinde weniger Ausgaben durch abgesagte Anlässe, wie 1.-Augustfeier, Brötliexamen und nicht durchgeführte Weiterbildungen. Der Souverän sagte einstimmig «Ja» zur Rechnung, zum Protokoll und zum Rechenschaftsbericht. Zusätzlich sicherte er das Gemeindebürgerrecht Codd Michael Richard, irischer Staatsangehöriger, zu.

ARA-Sanierung im Trockenen
Der Kläranlage in Mellingen sind sieben Verbandsgemeinden angeschlossen. Alle hatten bisher «Ja» zur Sanierung und Erweiterung der Anlage gesagt. Nun war Birrhard als letzte Gemeinde an der Reihe. Ressortvorsteher Michael Schwaller gab bei seiner Präsentation alles, damit auch die Birreter dem 24,394 Mio. Fr. Projekt zustimmen.
Neu wird der Abwasserverband die Kosten für die Sanierung stemmen und nicht mehr die Vertragsgemeinden. Jährlich werden die Kosten verursachergerecht nach Trinkwasserverbrauch, mit den Vertragsgemeinden abgerechnet. Für Birrhard wäre der errechnete Kostenanteil pro Jahr circa 89 600 Franken. Der Umbau der ARA wird bei laufendem Betrieb unternommen. Die Anlage wird voraussichtlich im April 2024 in Betrieb genommen. Dem Antrag für den Ausbau und Erneuerung der ARA stimmte der Souverän einstimmig zu.

Infos zur Nachfolge Schulpflege
Unter «Verschiedenem» gab es Infos zur Ablösung der Schulpflege. «Der Gemeinderat hatte immer ein gutes Verhältnis mit der Schulpflege», sagte Ressortvorsteher Daniel Knappe. Eine Arbeitsgruppe sei gebildet worden, um die Ablösung der Schulpflege zu planen. «Es ist viel vorgegeben und es gibt nicht viel Spielraum», sagte Knappe. Die Verantwortung für die Schule liegt ab dem 1.Januar 2022 beim Gemeinderat. Er wird zusammen mit der Schulleitung das Strategische, das Schulsekretariat und das Administrative übernehmen. Vorerst werden die Pensen weder beim Gemeinderat noch bei der Schule angepasst.

Fusion: Die Birreter entscheiden
Infos gab es auch über die Umfrage zur allfälligen Fusion von Birrhard mit Lupfig, Birr, Habsburg und Mülligen. Zur Zeit können alle Birreter ab dem 16. Lebensjahr einen Fragebogen dazu ausfüllen. Abgabeschluss ist am 30. Juni. Die Antworten gehen direkt an die AWB Comunova AG und werden von ihr ausgewertet. «Birrhard wird es wie beim Kiesabbau handhaben», sagt Gemeinderat Michael Schwaller. «Der Gemeinderat wird das machen, was die Bevölkerung will.» Wichtig sei bei der Bevölkerung den Puls zu fühlen, bevor das Projekt richtig lanciert werde. «Mit der Umfrage werden wir sehen, wohin der Weg führt», sagt Ursula Berger.
Bekanntlich schickten die Birreter vor zehn Jahren die Fusion mit Birr bachab. Ob sie nach einem Jahrzehnt ihre Meinung änderten und sich für eine Fusion mit vier anderen Gemeinden aussprechen, wird die Auswertung zeigen. «Macht bitte mit, damit wir eine representative Meinung bekommen und von Anfang an alles richtig planen können», sagte Frau Gemeindeammann Berger. Sprechen sich die Birreter für eine Fusion aus, wird der Gemeinderat nächste Schritte einleiten.» Berger gab zusätzlich bekannt, dass dieses Jahr die 1. Augustfeier durchgeführt werde.

Debora Gattlen