Den Piks mit dem Einkaufen verbinden
13.07.2021 Mellingen, Region ReusstalSeit dem 29. Juni können sich Impfwillige bei der Coop Vitality gegen Covid-19 impfen lassen
Die Impfbereitschaft ist etwas am Abflauen. Und das, obwohl die Delta-Variante zunimmt. Nun sollen neue Impforte die Bereitschaft wieder ankurbeln. Seit kurzem kann der Piks in der ...
Seit dem 29. Juni können sich Impfwillige bei der Coop Vitality gegen Covid-19 impfen lassen
Die Impfbereitschaft ist etwas am Abflauen. Und das, obwohl die Delta-Variante zunimmt. Nun sollen neue Impforte die Bereitschaft wieder ankurbeln. Seit kurzem kann der Piks in der Coop-Vitality-Apotheke in Mellingen gemacht werden.
Sie ist die erste Apotheke im Einzugsgebiet des «Reussbote», die gegen Covid-19 impft. Alle 15 Minuten erhalten Impfwillige im Beratungsraum ihre Impfung. Und das unkompliziert auf dem Weg zum Einkaufen. Wer bis anhin noch zögerte, wem der Gang zu einem Impfzentrum zu mühsam war, kann seit dem 29. Juni den Piks direkt vor der Haustüre vornehmen lassen. Die ersten zwei Tage lief das neue Angebot nur zögerlich an. «Wir befürchteten schon, dass das Angebot nicht so gut genutzt werden wird», sagt Linda Vogelsang, Stv. Geschäftsführerin und Apothekerin. Auf das Angebot weist inzwischen vor der Apotheke und gut sichtbar eine Tafel hin. Zudem wurden Flyer in der Region verteilt. «Vielleicht muss man auch ein- bis zweimal beim Einkaufen am Schild vorbeigehen, bis man den Schritt für die Impfung wagt», sagt Vogelsang. Sie ist eine von drei Apothekerinnen, die die Covid-Impfungen vornehmen. Inzwischen sind die Impftermine bereits gut gebucht. Je nach Terminanmeldungen wird am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 9.30 bis 12 Uhr geimpft.
Termine innerhalb einer Woche
Termine können bequem vor Ort in der Apotheke, telefonisch oder online gebucht werden. «Wir haben innert Wochenfrist Termine für die Impfung verfügbar», sagt Vogelsang. Geimpft werden nur Personen ohne Vorerkrankungen und ab 18 Jahren. Die Krankenkassenkarte kann sowohl bei der Terminbuchung als auch bei der Impfung vorgezeigt werden. Danach steht dem Piks mit dem Moderna-Wirkstoff nichts mehr im Wege. Viele der Impfwilligen kommen aus der Region, das Alter ist durchmischt. Stolz ist Vogelsang, dass das Apotheker-Team mit gutem Beispiel vorangeht. «Die meisten unserer Mitarbeiterinnen sind bereits gegen Corona geimpft», sagt sie. «Ich selbst bin ebenfalls geimpft und habe fast keine Nebenwirkungen gespürt.»
Ab August auch in Niederrohrdorf
Ab August kann auch am Rohrdorferberg bei der Coop Vitality in Niederrohrdorf gegen Covid-19 geimpft werden. Geschäftsführerin und Apothekerin Sabine Florin wird die Impfungen vornehmen. Andere Apotheken in der Region werden gemäss Nachfrage des «Reussbote» nicht impfen. «Alle Apotheken im Kanton Aargau sind informiert, dass sie auf Wunsch Impfungen durchführen können. Apotheken, die sich beim Departement Gesundheit und Soziales (DGS) melden, werden von uns mit Impfstoff beliefert», sagt Maria Gares, Kommunikation DGS. Im Kanton haben bereits 50 Apotheken den Impfbetrieb aufgenommen.
Zusätzlich zum Impfangebot in Apotheken sind nun auch bewegliche Impfstationen unterwegs. So auch beim Coop in Bremgarten und bei der Migros in Wohlen. Hier wird ohne Impftermin geimpft. Die zweite Impfung erhält man vier Wochen später am gleichen Ort. «Bis Ende August sind wir mit den geplanten acht Standorten im Aargau gut bedient», so Gares. «Danach werten wir den Einsatz der beweglichen Impfstationen aus und planen bei Bedarf weitere Einsätze.»
Fallzahlen steigen wieder an
Seit letzter Woche gibt es bei den bestehenden Impfzentren zusätzlich einen Walk-in-Betrieb. Während bestimmten Zeiten wird auch hier ohne Voranmeldung geimpft. Die Öffnungszeiten sind auf ag.ch/covid-impfanmeldung einsehbar. «Wir rufen alle Personen im Kanton Aargau auf, unser Impfangebot zu nutzen», sagt Gares. «Für noch zögernde Personen gibt es die Möglichkeit, die beweglichen Impfstationen auch als Informationsstellen zu nutzen. Fachpersonal ist immer vor Ort.»
Auch wenn in der Schweiz die aktuellen Fallzahlen tief sind, steigen sie aber bereits wieder an. In einigen Ländern Europas ist die Delta-Variante im Vormarsch. «Es zeigt sich, dass die Fallzahlen wieder steigen», sagt Gares. «Umso wichtiger ist aus unserer Sicht eine Impfung.» Neben Apotheken, Impfzentren und beweglichen Impfstationen führen auch 87 Arztpraxen im ganzen Kanton weiterhin Covid-19-Impfungen durch. Für Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren ist eine Impfung nur in den Impfzentren der Kantonsspitäler Baden und Aarau mit dem Impfstoff Pfizer/BioN-Tech möglich.
Ziel der neuen Impfangebote des Kantons ist es, allen einen möglichst einfachen und flexiblen Zugang zur Covid-19-Impfung anzubieten.
Debora Gattlen