Übers Wochenende beruhigte sich die Situation – der Pegel der Reuss ging markant zurück
Das Hochwasser war immer mal wieder ein Argument der Gegner der Umfahrung Mellingen. Sollten sie etwa am Ende doch recht haben? Letzte Woche, als das Hochwasser kam, lag ein Teil der ...
Übers Wochenende beruhigte sich die Situation – der Pegel der Reuss ging markant zurück
Das Hochwasser war immer mal wieder ein Argument der Gegner der Umfahrung Mellingen. Sollten sie etwa am Ende doch recht haben? Letzte Woche, als das Hochwasser kam, lag ein Teil der Baustelle im zweiten Abschnitt unter Wasser. Der «Reussbote» fragte beim Kanton nach.
Das Bild, aufgenommen vom Mellinger Städtli-Fotografen Viktor Zimmermann, zeigt den zweiten Abschnitt der Umfahrung von Mellingen. Der «Reussbote» schickte diese Aufnahme Simone Britschgi, stellvertretende Leiterin Kommunikation beim Departement Bau, Verkehr und Umwelt. Nach Absprache mit Josef Korbonits, Projektleiter der Umfahrung Mellingen, gibt Britschgi Entwarnung und sagt: «Das Bild zeigt im vorderen und linken Bereich die zukünftige Umgebungszone des bestehenden Amphibienlaichgebiets Ägelmoos. Diese Fläche wird als Riedwiese gestaltet und dient den Amphibien als Umgebungszone. Die Fläche wird mit mehreren Tümpeln ausgestattet und wird nicht erhöht angelegt.»
Ein Damm schützt die neue Strasse
Vom rechten Bildrand kommend (etwa in der Mitte des Bildes) verläuft die künftige Umfahrungsstrasse in einer Rechtskurve an den oberen Bildrand. Zu erkennen ist die neue Strasse an den Baumaschinen, die auf der Strasse deponiert sind, und der Kiesfundation. Die Umfahrungsstrasse werde in diesem Bereich über das bestehende Gelände verlaufen und mit einem Damm, der teilweise bereits vorhanden sei, geschützt, sagt Simone Britschgi.
Arbeiten grösstenteils eingestellt
Die Arbeiten an der neuen Umfahrungsstrasse waren letzte Woche grösstenteils eingestellt. Noch gearbeitet wurde bei den zwei Kreiseln Tanklager und Lenzburgerstrasse. Gänzlich eingestellt waren die Arbeiten in Flussnähe. Auch bei der Überführung Büblikerweg blieben die Baumaschinen auf dem Lagerplatz.
Spundwandkästen geflutet
Der Steg zur Pfeilerbaustelle in der Reuss wurde von den Bauarbeitern vorsorglich entfernt. Die Spundwandkästen, welche für den Bau der Flusspfeiler erstellt wurden, sind von den grossen Wassermassen geflutet worden. Die Spundwandkästen seien auf solche Ereignisse dimensioniert und könnten danach wieder leer gepumpt werden, sagt Simone Britschgi. Die Furt am nördlichen Reussufer wurde vom Hochwasser überströmt. Britschgi sagt weiter, dass der Kanton vor Baubeginn genau definiert hätte, wie im Falle eines Hochwassers vorzugehen sei. Die Massnahmen wurden zusammen mit mehreren Fachstellen des Kantons definiert und in einem Sicherheitsplan zusammengefasst.
Hochwasser-Lage beruhigt sich
Nur noch ein paar Stunden Starkregen und die Schweizer Seen und Flüsse hätten noch grösseren Schaden angerichtet. Genau an der Grenze zur totalen Katastrophe drehte das Wetter auf Trocken. Mit der Situation der kommenden Woche wird sich die angespannte Lage noch mehr beruhigen.
Seit Sonntag erreicht die Schweiz nur noch wenig Feuchtigkeit. Der Wind dreht auf Bise, dank des konstanten Windes und der Sonne wird maximal Feuchtigkeit abtransportiert. «An Hanglagen trocknet der Boden sogar so gut ab, dass die Bauern heuen können», sagt Wetterexperte Klaus Marquardt von Meteonews. Aber Vorsicht: Das schöne Wetter lädt zum Badeplausch ein. Davon ist vor allem in Seen und Flüssen abzuraten. Es ist lebensgefährlich – vor allem in Flüssen – , die nach wie vor immer noch viel Wasser führen.
Benedikt Nüssli