Kultur ist ein fester Bestandteil der Bildung

Fr, 27. Aug. 2021

Seit 2019 hat die Schule ein Konzept für die Kulturförderung, das von einer sechsköpfigen Arbeitsgruppe umgesetzt wird

Wie geht die Schule Mellingen-Wohlenschwil mit Kultur um? Welchen Stellenwert hat die Kultur im Lehrplan und wie erleben die Schülerinnen und Schüler Kultur. Ein Gespräch mit Matthias Böhme, Leiter der Kulturgruppe der Schule.

Matthias Böhme unterrichtet seit 24 Jahren an der Schule Mellingen. Er sagt: «Seit ich mich erinnern kann, haben wir je einen Kulturverantwortlichen pro Stufe, sowie als Dachorganisation eine Kulturgruppe.» Seit sechs Jahren leitet Matthias Böhme die Kulturgruppe der Schule Mellingen-Wohlenschwil. Diese setzt sich zusammen aus je einem Vertreter der verschiedenen Schulstufen und von der Schulleitung ist Felix Burkard dabei.
«Da die Gemeindebeiträge für die Kultur bis 2019 jedoch recht bescheiden waren, war es früher selten möglich, grössere Projekte für eine ganze Schulstufe anzugehen. Somit profitierten meistens nur einzelne Klassen, die einen Beitrag beantragten.» Böhme erwähnt, dass die Chancengleichheit Kultur an der Schule Mellingen-Wohlenschwil zu erleben, nicht gegeben war. Diese Situation war unbefriedigend.

Gemeinde verdreifacht Beiträge
Das änderte sich vor zwei Jahren, als die Gemeinde die Beiträge für Kultur für die Schule verdreifachte. Fünf Franken pro Schülerin und Schüler stehen seither zur Verfügung. «Damit haben sich uns einige Türen geöffnet und wir können auch grössere Anlässe und Workshops anbieten», freut sich Böhme. Zudem unterstützt der Kanton Aargau Kulturprojekte mit dem Programm «Kultur macht Schule» mit einem grossen Angebot und mit sogenannten Impulskrediten (Finanzierung von bis zu 50 Prozent). «Es wäre schade, würden wir diese Beiträge nicht abholen», sagt der Leiter der Kulturgruppe. Mit der Erhöhung des Gemeindebeitrags verlangte die Behörde ein Kulturkonzept. Anfangs 2019 genehmigte die Schulleitung das erarbeitete Konzept. Dieses hält unter anderem fest, dass jeder Schüler und jede Schülerin mindestens einmal pro Stufe in den Genuss eines kulturellen Anlasses kommt.
Ein Blick in die Liste der realisierten Projekte zeigt, wie Kultur an der Schule gelebt wird. Poetry-Slam-Workshop, Besuch einer Aufführung im Theater Tuchlaube, der Besuch der Ausstellung «Fake» in Lenzburg, Konzerte, Workshops, Herstellen eines Animationsfilms, Lesungen, Tanz-Projekt-Tag, Kinobesuch, Spontankompositionen, Besuch im Kindermuseum und vieles andere mehr zeigen die Vielfalt des kulturellen Angebotes an der Schule.

Kanton fördert Kultur
Das kantonale Projekt «Kultur macht Schule» fördert, vernetzt, berät, finanziert – und ermöglicht jährlich rund 85 000 Aargauer Schülerinnen und Schülern die Teilhabe an Kulturinstitutionen und der künstlerischen Praxis. Durch ein breit verzweigtes Netzwerk im Kultur- und Bildungsbereich sollen Begegnungen mit Kunstschaffenden und Kulturinstitutionen zum festen Bestandteil der Bildung werden.

Kultur gehört zur Allgemeinbildung
Was kommt bei den Schülerinnen und Schülern an? Matthias Böhme sagt: «Alles was auswärts stattfindet, zum Beispiel der Besuch einer Ausstellung oder ein Kinobesuch.» Solche Besuche lassen sich problemlos in den Unterricht integrieren. Die Schule sieht Kultur als Bildungsauftrag an. «Wir ermöglichen Anlässe, zu denen Kinder keinen Zugang haben. Zum Beispiel der Besuch einer Aufführung im Opernhaus. Zwei Klassen besuchten in früheren Jahren auch schon Mozarts Zauberflöte, die Schülerinnen und Schüler waren begeistert, erzählt Böhme. Die Geschichte wurde vor und nach der Aufführung in der Klasse thematisiert. Kinder und Jugendliche werden oft unterschätzt, ergänzt der Lehrer. Die Kulturförderung an der Schule werde je länger je mehr wahrgenommen. Das schliesst Böhme aus den vielen Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler, deren Eltern und des Bildungsdepartements des Kantons Aargau. Matthias Böhme ist der festen Überzeugung, dass Kultur zur Allgemeinbildung gehört. «Es animiert, mitzugestalten und am kulturellen Leben teilzuhaben. Kultur ist gut für Geist und Gemüt.»

Benedikt Nüssli

 

Ganzer Artikel ist nur für Abonnenten verfügbar.

Stellenangebote

Immobilienangebote

Kommende Events

Weitere Angebote

Trending

1

Spektakel und eine ganze Menge Scheine

Das Team von Pitbike Schweizermeister MD Performance enthüllt an einem Sponsoren-Apéro im «Stadttörli» sein neues Bike

Wie es sich für Schweizer Meister gehört: Martin Wernli und Dennis Fischer luden im Stadttörli zum Happening der Sponsoren. Dabei enthüllten sie mit viel Spektakel ihr neues Bike, mit dem der Titel verteidigt werden soll. Und sie konnten sich über viele Scheine in der Rennkasse freuen.

Kasse ist vielleicht das falsche Wort. Ei…