Christoph Widmer ist das einzige neue Gesicht unter den Kandidaten für den Gemeinderat
Christoph Widmer hat vor fünf Jahren ein neues Zuhause im Ortsteil Büblikon gefunden. Der 57-jährige diplomierte Wirtschaftsprüfer engagiert sich im Spielplatzverein und gibt abends Kurse für Erwachsene. Die meisten Mitglieder des Wohlenschwiler Gemeinderats rund um Frau Gemeindeammann Erika Schibli sind für die Wählerinnen und Wähler alte Bekannte: Yvonne Spreuer, Roger Aerne und Claude Michel treten auch bei den kommenden Wahlen im September wieder an. Die Lücke, die Nadia Diserens hinterlässt, möchte nun Christoph Widmer schliessen, der sich nach eigenen Angaben «freuen würde, zu diesem guten Gremium zu stossen».
Neustart in Wohlenschwil
Erst 2016 zog Widmer, der bereits einen erwachsenen Sohn und eine erwachsene Tochter aus erster Ehe hat, mit seiner 37-jährigen Frau Nina nach Wohlenschwil: «Es war ein absoluter Glücksfall», erzählt der selbstständige Treuhänder und strahlt dabei über das ganze Gesicht. Durch eine Ausschreibung fand das jung verheiratete Paar ein damals dreissigjähriges Einfamilienhaus mit grossem Garten, das sie seither in mehreren Etappen modernisierten. Zuvor wohnten die beiden mit der kleinen Tochter in einer Wohnung mitten in Baden. Die Geburt des Sohnes stand ausserdem bevor – höchste Zeit für einen Umzug.
Christoph Widmer selbst stammt ursprünglich aus Aarau, seine Frau ist aber in Niederrohrdorf aufgewachsen, die Schwiegereltern wohnten in Tägerig: «Wir kannten die Region also», erklärt der Vater von inzwischen drei kleinen Kindern (sieben, fünf und drei Jahre). An Wohlenschwil schätzt er die ideale Lage («ländlich aber mit guter Infrastruktur») sowie den Zusammenhalt im Dorf und den nachbarschaftlichen Kontakt: «Man kennt einander und hilft einander aus», lobt Widmer. Es gebe ausserdem viele Leute im Dorf, die sich engagierten – zum Beispiel im Sportverein.
Für eine lebenswerte Gemeinde
Er selbst ist im örtlichen Spielplatzverein aktiv. Dort legt der Hobbyheimwerker auch schon mal selbst mit Hand an, um die Spielgeräte instand zu halten. «Ich möchte mithelfen, dass Wohlenschwil eine lebenswerte Gemeinde bleibt», antwortet Widmer auf die Frage, warum er in den Gemeinderat gewählt werden möchte. Er sei generell an politischen Prozessen interessiert und auf lokaler Ebene sehe man direkt, was man bewegt.
Mit einer speziellen Agenda geht Christoph Widmer allerdings nicht ins Rennen. Aufgrund seines beruflichen Hintergrunds sieht er aber seine Stärken unter anderem im Bereich Finanzen. «Ich bin sicher eher der rationale Typ, ein Teamplayer, der gerne die Meinung anderer anhört», beschreibt sich der Finanzexperte selbst. Er könne sich darüber hinaus schnell in neue Themen eindenken. Ein weiterer Bereich, der ihm am Herzen liegt, ist das Betreuungsangebot für Kinder: «Für Familien wird schon viel gemacht», findet Widmer: «Es gibt ein sehr gutes Angebot an Tagesstrukturen. Wie kann man das weiter unterstützen?».
Er will sich Zeit nehmen
Früher arbeitete Widmer für grosse internationale Wirtschaftsprüfungsunternehmen. Heute zieht er mit Frau Nina im gemeinsamen Treuhandbüro in Dättwil an einem Strick. Zudem ist er einen Abend in der Woche in der Erwachsenenbildung in Solothurn tätig. Sollte er gewählt werden, würde er diesen Unterricht aber aufgeben, um mehr Zeit für die neue Aufgabe als Gemeinderat zu haben.
Michael Lux