September 1971 (2)
Der galoppierende «Ausverkauf der Heimat» ist nun auch amtlich festgestellt und für das abgelaufene Jahr als alarmierend bezeichnet worden. Neue Rekordzahlen im Jahre 1970: 3448 Gesuche (rund 500 mehr als 1969) sind bewilligt und nur 109 abgelehnt worden. Am meisten Bewilligungen fallen aufs Wallis, gefolgt von den Kantonen Graubünden, Tessin und Waadt, wo übrigens die grösste Fläche verhökert wurde. Am meisten «Moneten» gingen im Tessin ein: 134 Millionen Franken!
Gotthard-Hospiz zu verkaufen. Durch ein Inserat, das in italienischen und deutschen Zeitungen erschien, wird das Gotthard-Hospiz samt Restaurant, diversen Gebäuden und beträchtlichem Umschwung zum Verkauf angeboten. Es war seit Generationen im Besitz der Familie Lombardi in Airolo gewesen, deren letzter und kinderloser Vertreter sich nun zur Ruhe setzt und einen Erlös von einer runden Million Franken erhofft. – Hochdeutsch auf dem Gotthard?
Neu: «Schweizerische Volkspartei» Die Delegiertenversammlung der Schweizerischen «Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei» hat in Aarau beschlossen, zusammen mit den «Demokraten» eine neue schweizerische politische Dachorganisation, die «Schweizerische Volkspartei», zu gründen.
Die letzten Naturstrassen im Aargau. Die beiden letzten Gemeinden des Kantons Aargau, Linn und Gallenkirch (Bezirk Brugg), erhalten nun staubfreie Zugangsstrassen zum übergeordneten kantonalen Strassennetz. Man hofft, dass die Arbeiten für das auf 1,2 Millionen Franken veranschlagte Ausbauprojekt bis zum Frühjahr 1972 beendet sind und die beiden Dörfer auf geteerten Ortsverbindungsstrassen vom Bözberg her erreicht werden können.
Die kleinste Gemeinde im Tessin gibt es nicht mehr. Nachdem schon vor einer Woche die Einwohner von Intragna (Centovalli) einer Fusion mit der kleinsten Gemeinde des Tessins Rasa (12 Einwohner in fünf Familien) zustimmten, haben ihr nun auch sieben der elf Stimmberechtigten von Rasa mit sechs gegen einer Stimme zugestimmt.
Hägglinger Pfarrkirche renoviert. Die Pfarrkirche St. Michael von Hägglingen, die mit ihrem Käsbissenturm das Dorfbild prägt, erhielt in den letzten Monaten ein blitzblankes Äusseres. Schon 1959 wurde der Innenraum mit einem Kostenbetrag von einer halben Million Franken einer Verjüngungskur unterzogen. Die Kirche wurde 1739 von Franz Xaver Widerkehr aus Mellingen neu gebaut und 1831/32 verlängert.
Fast 100 Seifenkisten konnte man am Sonntag, 26. September in Niederwil bewundern, die um den Sieg des Grand-Prix 71 fuhren. Man sah wenige Exemplare, die dem Namen gerecht wurden, dafür viele, die mit allen möglichen Schikanen ausgerüstet waren und eher vom Hobby des Vaters zeugten. So waren denn auch die Zeiten auf der 1500 m langen Strecke recht unterschiedlich und reichten von knapp einer Minute bis zu mehreren Minuten. Der ganze Anlass mit Teilnehmern aus fünf Kantonen war von der Jungwacht Niederwil tadellos organisiert worden.