Ein deutliches «Ja» – mit einer Ausnahme

Fr, 15. Okt. 2021

Im Juni wurden die Einwohner von Birr, Birrhard, Habsburg, Lupfig und Mülligen zu einem möglichen Zusammenschluss befragt. Die Ergebnisse liegen jetzt vor: In den meisten Gemeinden stimmte die Mehrheit für eine Fusion – mit Ausnahme von Habsburg.

Die Idee für eine Fusion entstand einst bei einer Konferenz der
Gemeindeammänner: Warum nicht die fünf Gemeinden zu einer Art «Supergemeinde» mit über 10 000 Einwohnerinnen und Einwohnern zusammenschliessen? Der Gedanke lag nahe, schliesslich arbeitete man in der Praxis bereits in vielen Bereichen zusammen. Und Lupfig und Birr sind rein geografisch ohnehin längst zusammengewachsen. Politische Ämter wären nach einem Zusammenschluss der politischen Gemeinden ausserdem leichter zu besetzen, argumentierten die Befürworter weiter.

Beteiligung hinter Erwartungen
Ohne den Segen der Bevölkerung wollte man sich jedoch nicht auf die Äste hinauslassen. Daher führte die AWB Comunova AG im Juni eine anonymisierte Umfrage durch, um festzustellen, ob die Einwohnerinnen und Einwohner einem Zusammenschluss positiv gegenüberstehen oder nicht. Angeschrieben wurden insgesamt 5871 Stimmberechtigte, inklusive Schweizer Jugendlichen zwischen 16 und 17 Jahren. Mit einer durchschnittlichen Teilnahme von 40,7 Prozent blieb die Beteiligung aber deutlich hinter den Erwartungen der Initianten zurück, die sich mindestens 50 Prozent Rücklauf erhofft hatten.

Ältere sind engagierter
Erhoben wurden auch verschiedene demografische Daten der Befragten: Auffällig ist zum Beispiel die Altersverteilung der 2389 Personen, die via Fragebogen an der Umfrage teilgenommen haben: Die mit Abstand grösste Gruppe stellten dabei die 41- bis 65-Jährigen, gefolgt von den 66- bis 80-Jährigen. Kein Wunder, dass fast 80 Prozent den Fragebogen lieber handschriftlich ausgefüllt haben, statt online. Ebenfalls interessant: Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer (die Geschlechterverteilung ist nahezu 50:50) leben bereits seit mehr als sechs Jahren in ihrer Gemeinde. Aber nur ein Viertel ist dort bereits zur Schule gegangen und aufgewachsen.

Fusion wird positiv gesehen
Grundsätzlich befürworten zwei Drittel der Teilnehmenden einen Zusammenschluss ihrer Gemeinde mit anderen Ortschaften. In den fünf Gemeinden zeigte sich aber ein durchaus gemischtes Bild: Ein klares «Ja» zu einer möglichen Fusion gab es aus Birr (87%) und Mülligen (75%). Mit 64 Prozent sprachen sich auch die Birrharder eindeutig dafür aus. Etwas knapper fiel das Ergebnis in Lupfig (58%) aus. Mit einem donnernden «Nein» erteilten hingegen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Habsburg einem Zusammenschluss eine Absage. Keine echte Überraschung. Dort orientiere man sich eher Richtung Brugg und Windisch, war bereits im Vorhinein zu vernehmen gewesen.
Die Option Birrfeld kommt laut der Umfrage dennoch für 88 Prozent der Befragten am ehesten in Frage. Nur zwölf Prozent bevorzugten demnach eine andere regionale Lösung. Auch hier schwimmen die Habsburger gegen den Strom. Dort würde sich eine Mehrheit lieber für eine andere Option entscheiden.
Im Fragebogen konnten die Teilnehmenden ausserdem mehrere Gemeinden ankreuzen, mit denen sie gerne zusammenspannen würden. Die detaillierten Ergebnisse sind im Bericht auf den Gemeindeseiten abrufbar. Am 23. Oktober findet zudem am Flugplatz Birrfeld ein Podiumsgespräch mit Diskussionsrunde statt.

Michael Lux

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