GASTKOLUMNE

Fr, 29. Okt. 2021

Annetta Schuppisser aus Tägerig hat einen Bachelor in VWL und absolviert ihren Master in International Law und Wirtschaftsjournalismus in St. Gallen. Sie arbeitet nebenbei für eine Bank und hat die jglp Aargau gegründet. In ihrer Freizeit segelt sie leidenschaftlich.

Es gibt viel zu tun, packen wir’s an!

Es wird Herbst, die Blätter fallen und die Preise für Energieträger steigen. Aber nicht bloss saisonbedingt: Die Preise für Rohöl und Erdgas haben sich in den letzten zwölf Monaten rund verdoppelt und der Bundesrat warnt darüber hinaus vor einer in wenigen Jahren drohenden Stromknappheit.
2017 stimmten wir über die Energiestrategie 2050 ab und beschlossen ein neues Energiegesetz, welches die Nutzung von regenerativen Energiequellen favorisieren sollte. Doch wenig geschah bisher. Die aktuellen Preissteigerungen bei Öl und Gas zeigen nun nicht etwa, dass dies der falsche Weg gewesen wäre. Sie führen uns vielmehr deutlich vor Augen, wie abhängig wir mit fossilen Energiequellen doch von Lieferanten und Marktbewegungen sind. Schon in den 1970er-Jahren demonstrierte die OPEC, wie ein funktionierendes Kartell die Konsumenten weltweit im Griff haben kann und nun scheint es fast so, als ob auch Vladimir Putin, welcher den Gashahn für Westeuropa kontrolliert, dasselbe versuchen würde.
Wir sollten diese Warnung verstehen und uns nun anstrengen, die vorhandenen Kapazitäten an regenerativen Energiequellen zügig auszubauen. Allem voran bietet sich die Sonne an, welche übers Jahr gesehen mehr als genug Energie liefert. Liegen entsprechende Anreize vor, so wird auch die Entwicklung von Speichertechnologien interessant, welche es uns erlauben, im Sommer im Überfluss vorhandenen Strom in irgendeiner Form auch im Winter zu nutzen. Ob das nun durch die Produktion von Wasserstoff und die Umwandlung in Methan geschieht, welches im Ergebnis sogar CO2-neutral verbrannt und in Strom und Wärme umgewandelt werden kann oder ob der Strom auf andere Weise gespeichert wird, braucht nicht staatlich gelenkt zu werden. Es genügt, die entsprechenden Anreize und ein forschungsfreundliches Umfeld zu schaffen. Wenn dies gegeben ist, so wird daran gearbeitet und die Chance, dass Lösungen tatsächlich rechtzeitig in der Realität genutzt werden können, sind gut.
Wenn wir uns anstrengen, Energie zu gewinnen, die uns von den Lieferanten und Marktschwankungen der fossilen Energieträger unabhängig macht, dann erreicht man die Reduktion des Ausstosses von CO2 praktisch als Nebeneffekt.
Machen wir uns an die Arbeit und schaffen wir die Voraussetzungen, um die Kurve zu kriegen! Es ist Zeit und die Sonne ist unser Freund.

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