Gemeinderat lud vergangenen Montag zu einer Informationsveranstaltung ein
Will die Bevölkerung von Stetten in den Wohnquartieren Tempo 30 einführen? Der Gemeinderat informierte letzten Montag über das vom Ingenieurbüro Senn ausgearbeitete Projekt. Das letzte Wort hat die ...
Gemeinderat lud vergangenen Montag zu einer Informationsveranstaltung ein
Will die Bevölkerung von Stetten in den Wohnquartieren Tempo 30 einführen? Der Gemeinderat informierte letzten Montag über das vom Ingenieurbüro Senn ausgearbeitete Projekt. Das letzte Wort hat die «Gmeind».
Die Einführung von Tempo-30-Zonen ist umstritten. Nicht selten kommt es zu grossen Auseinandersetzungen. Das weiss auch der Gemeinderat Stetten. «Der Gemeinderat weiss, dass Tempo 30 in Wohnquartieren ein heiss diskutiertes Thema ist», sagte Frau Vizeammann Barbara Fischer letzten Montagabend im Ortsbürgersaal des Gemeindehauses. Der Gemeinderat lud die Bevölkerung zu einem Informationsabend ein. Einziges Thema war die Einführung von Tempo 30 und der damit verbundene Kredit von knapp 50 000 Fr. über den die Gemeindeversammlung am Mittwoch, 17. November abstimmt.
Der Gemeinderat habe von mehreren Personen Anregungen erhalten, in Wohngebieten Tempo 30 einzuführen, so Fischer. «Wir haben das im Rat intensiv diskutiert und sind zum Schluss gekommen, dass eine Überprüfung dieses Anliegens angezeigt ist», sagte Fischer weiter. Die Kosten für die Einführung seien mit 50 000 Fr. weniger hoch, als befürchtet. Der Gemeinderat ist aufgrund der Höhe der Kosten nicht verpflichtet, dieses Thema in einem separaten Geschäft an der Gmeind zu traktandieren. «Wir hätten es auch im Budget 2022 berücksichtigen können. Der Gemeinderat habe aber bewusst ein separates Geschäft traktandiert, im Wissen darum, dass die Einführung von Tempo 30 in Wohnquartieren schon in manchen Gemeinden auf Widerstand gestossen sei», so Fischer weiter.
Umfassendes Gutachten
Fabienne Wey vom Ingenieurbüro Senn, Nussbaumen, stellte nach der kurzen Einführung von Barbara Fischer das Projekt vor. Man habe eine Situationsanalyse gemacht mit mehreren Tempomessungen. Berücksichtigt wurde ferner die Nutzung, also die Verkehrsbeziehungen bei Schule, Gewerbe, in Wohn- und Mischzonen. Die Merkmale von Tempo-30-Zonen sind Rechtsvortritt, keine Trottoirs, kein Vortritt für Fussgänger und keine Radstreifen. Die positiven Effekte seien mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer, weniger schwere Unfälle und allenfalls eine Reduktion des Lärms. «Die Auswertung habe ergeben, dass die Umsetzung von Tempo 30 in den Wohnquartieren keine baulichen Massnahmen erfordere, lediglich die Signalisation müsse angepasst werden», so Wey. Die Umsetzung verlangt sogenannte Eingangstore, Bodenmarkierungen und im Kreuzungsbereich eine Markierung des Rechtsvortritts. Die Kosten dafür belaufen sich auf knapp 50 000 Franken. Stimmt die Gemeindeversammlung zu, wird danach ein Detailprojekt erarbeitet mit öffentlicher Auflage.
Problemzonen Unterdorfstrasse und Kantonsstrasse
Dass nicht alle Stetter mit der Einführung von Tempo 30 glücklich sind, zeigte die anschliessende Diskussion. Angesprochen wurde der Schwerverkehr auf der Kantonsstrasse (von Tempo-30-Zone ausgenommen), der immer wieder zu gefährlichen Situationen führe. Man solle doch dort den Hebel ansetzen, meinte ein Stimmbürger. Auch auf die unbefriedigende Situation an der Unterdorfstrasse wurde hingewiesen. Mit der Sanierung der zweiten Etappe Unterdorfstrasse sollte sich die Situation dort entschärfen, hiess es.
Benedikt Nüssli