Ein Kinderbuch aus der Region
21.12.2021 Region ReusstalDie Mellingerin Melanie Kottler war die Grafik-Chefin bei «Chnorrlimorrli» – einem vielseitigen Kinderbuch
«Ach du heiligs Verdiene!». Die Region hat ein eigenes Kinderbuch erhalten. Der Hauptdarsteller ist Chnorrlimorrli und zieht in seinen Abenteuern los an viele ...
Die Mellingerin Melanie Kottler war die Grafik-Chefin bei «Chnorrlimorrli» – einem vielseitigen Kinderbuch
«Ach du heiligs Verdiene!». Die Region hat ein eigenes Kinderbuch erhalten. Der Hauptdarsteller ist Chnorrlimorrli und zieht in seinen Abenteuern los an viele Orte der Region.
Die Schauplätze in der Geschichte haben alle ihren ganz eigenen Charme und ihre Historie. Das Besondere: Die Kinder können diese Orte aktiv und gemeinsam mit den Eltern selber erkunden. Die Geschichte ist auf Hochdeutsch verfasst – aber gespickt mit Mundartausdrücken aus der Region. «Schasse» für Fensterläden. «Gumsle» für eine listige Frau. «Bodesuri» für eine kleine Person. Diese besonderen Mundartausdrücke werden im Buch via Fussnote erklärt. Die Kinder und die Eltern können sich so mit diesen Wörtern auseinandersetzen und so sollen die sprachlichen Traditionen der Region weitergegeben werden und auch in Zukunft erhalten bleiben. Der Lokalhistoriker Heini Stäger (Sohn des berühmten Mundartdichters Robert Stäger) stand bei dieser herausfordernden Aufgabe zur Seite.
Geschrieben hat die Geschichte Stefan Sprenger aus Wohlen/Villmergen. Er ist Journalist bei den «Freiämter Regionalzeitungen AG». Die Zeichnungen sind von der Karikaturistin Esther «Etschgi» Sorg aus Sarmenstorf. Für die grafische Gestaltung war Melanie Kottler zuständig. Die 28-Jährige wohnt in Mellingen und hat das Buch mit viel Fleiss und Liebe zum Detail gelayoutet. «Ich war bei diesem Projekt sofort dabei. Dass man Traditionen wie alte Mundartworte erhalten will, finde ich wundervoll. Der Anglizismus in unserer Sprache nimmt immer mehr Überhand. Dieses Buch schafft dem etwas Abhilfe. Ausserdem waren die Macher des Buches mit Leidenschaft und Herz dabei», sagt die Polygrafin. Sie fügt an: «Chnorrlimorrli ist eine tolle Geschichte, mit spannenden Mundartwörtern und schönen Zeichnungen. Die Orte, die Chnorrlimorrli besucht, sind für die Eltern und Kinder zudem auch in Wirklichkeit zu erleben. Es gibt viele Gründe, wieso dieses Kinderbuch toll ist – auch für Erwachsene», so die Mellingerin.
Der höchste Schwinger an der Vernissage
Am 1. Dezember war die Buchvernissage im Strohmuseum Wohlen. Mit dabei viele Grössen aus Sport, Politik und Kultur. So zum Beispiel der höchste Schwinger der Schweiz, Stefan Strebel. An jenem Abend war auch der elfjährige Leonas ein Thema. Er war das erste Kind, das die ganze Geschichte über den kurligen Chnorrlimorrli gelesen hat. Das Urteil des Bücherwurms: «Das ist das beste Buch, dass ich je gelesen habe.» Für Autor Stefan Sprenger war dies der Augenblick, bei dem viel Druck abgefallen ist. «Mein Wunsch war es, die Herzen der Kinder zu berühren. Ich hoffe, uns ist das gelungen.» Die Macher möchten mit diesem Projekt etwas Freude und Licht in diese doch eher schwierige Zeiten bringen. «Es geht eigentlich nur darum, den Kindern und Eltern unbeschwerte Stunden zu schenken», sagt die Mellingerin Melanie Kottler.
Die Geschichte handelt von Chnorrlimorrli. Er ist 500 Jahre alt, ein Halb-Monster mit zotteliger Frisur und ängstlichem aber angenehmem Wesen. Er lebt in einem alten Zugwagen, isst gerne «Hördöpfel und Schnitz» und beruhigt sich selbst gerne mit einem Schokoladen-Dessert. Sein Leben ist langweilig. Bis ein mysteriöser Topf in seinem Garten landet. Auch der reimende Hund Brazzo gibt seinem Leben neuen Aufschwung.
Chnorrlimorrli hat sieben Aufgaben zu bestehen an sieben verschiedenen Orten – allesamt in der Region. Auf dem Hasenberg in Widen trifft er einen Zauberhasen. In Wohlen jagt er Zaggli, das Maskottchen des Strohmuseums. Er reitet die Surfwelle in Bremgarten, begegnet frechen Fasnachts-Eichhörnchen am Heidenhübelstein in Sarmenstorf, schwingt auf dem Guggibad mit einem Muni, löst am Flachsee das Rätsel des Ananas-Zwetschgen-Flamingos und tritt zum Endspiel im Kloster Muri an. Am Ende lernt er eine wichtige Lektion fürs Leben und findet quasi seinen persönlichen Schatz. (zVg)
Bestellen kann man das Buch auf der Webseite: chnorrlimorrli.ch oder bei Blumen Jenni GmbH, Kleine Kirchgasse 22 in Mellingen.