Kaminfeger Kurt Schnyder wünscht allen «Zufriedenheit und gute Gesundheit»
Nur mit Glück wird man den Kaminfeger in den nächsten Tagen entdecken. Der Kaminfeger hat nämlich frei.
Wenn der Kaminfeger in diesen Tagen auftaucht, ist ihm ein fröhlicher ...
Kaminfeger Kurt Schnyder wünscht allen «Zufriedenheit und gute Gesundheit»
Nur mit Glück wird man den Kaminfeger in den nächsten Tagen entdecken. Der Kaminfeger hat nämlich frei.
Wenn der Kaminfeger in diesen Tagen auftaucht, ist ihm ein fröhlicher Gruss gewiss. Manche berühren auch sein schwarzes Hemd, umarmen den Mann mit Zylinder. «Ja», sagt Kurt Schnyder, Kaminfegermeister aus Stetten mit eigenem Geschäft, «wir werden als Glücksbringer wahrgenommen.» Und immer wieder werde er auch gefragt – eher von älteren Leuten, ob sie am goldenen Messingknopf am Hemd drehen dürften. Das soll besonders viel Glück bringen, da werde im Anschluss schon mal Lotto gespielt. Vielleicht winkt ja der grosse Gewinn?
Allerdings wird Kurt Schnyder in diesen Tagen eher nicht im schwarzen Hemd auf den Strassen zu sehen sein. «Der Betrieb ist geschlossen», sagt er. Und wenn, dann wäre er unterwegs zu einem Notfall, müsste eine Störung beheben, eine Heizung wieder zum Laufen bringen. Auch das kommt vor. Schnyder erzählt, wie er an einem Heiligabend um 18 Uhr eine Heizung entrussen musste, damit die Bewohnerinnen und Bewohner die Festtage im Warmen erleben konnten. «Während des ganzen Einsatzes wurde ich mit Kaffee und Kuchen verwöhnt», sagt er. Die Dankbarkeit war gross und mit der Familie feierte er danach.
Kaminfeger verschwinden nie
Den Kaminfegern werde die Arbeit nicht ausgehen, meint Schnyder. «Holzfeuerungen verschwinden nie.» Vielleicht werden weniger Fachleute gebraucht. Als Schnyder vor 30 Jahren begonnen hatte, gab es im Aargau 46 Betriebe, heute sind es noch 32. Die Tendenz zeige aber, dass Kaminfeger ausweichen würden, etwa auf Lüftungstechnik, auf die Wartung von Wärmepumpen oder auch Energieberatungen übernehmen. Ab nächstes Jahr wird im Aargau das Kaminfegermonopol aufgehoben. Das sei nur eine Frage der Zeit gewesen, sagt Schnyder. In den umliegenden Kantonen werde das schon länger so gehandhabt. Die Tarife werden aufgehoben und Hauseigentümer sind künftig selbst verantwortlich, dass die Wartung der Heizung erledigt wird. Die Wartung muss aber durch eine Fachperson erfolgen. Für Schnyder kann das eine Ausdehnung des Einsatzgebietes bedeuten, statt der bisherigen Zuständigkeit in zehn Gemeinden.
Heidi Hess