Gutes zu tun schenkt Jung und Alt Zufriedenheit
03.12.2021 Region ReusstalEine Strassenumfrage der «Reussbote»-Redaktorin Debora Gattlen: Was tun Sie jemandem zuliebe? Von wem nehmen Sie etwas an?
Die fünfte Welle ist angerollt. Umso wichtiger ist es für die Menschen, etwas Gutes tun zu können. Geben steht dabei im Vordergrund. Nehmen ist ...
Eine Strassenumfrage der «Reussbote»-Redaktorin Debora Gattlen: Was tun Sie jemandem zuliebe? Von wem nehmen Sie etwas an?
Die fünfte Welle ist angerollt. Umso wichtiger ist es für die Menschen, etwas Gutes tun zu können. Geben steht dabei im Vordergrund. Nehmen ist dabei zweitrangig.
Geben ist seliger denn Nehmen.» Dieser Satz aus der Bibel scheint immer noch bei Jung und Alt tief verwurzelt zu sein. Dieser soziale Gedanke fängt meist in der Familie an. Wem das nicht reicht, engagiert sich für Bedürftige. Jemandem etwas Gutes zu tun, hilft auch in unsicheren Zeiten eine positive Sicht auf das Leben zu erhalten. Und das fängt im Kleinen an. Ein süsses Mitbringsel für den Liebsten, ein Überraschungsgeschenk für die Eltern oder selbstgestrickte Strümpfe für Sozialinstitutionen zeigen auf, was im Leben wichtig ist.
Debora Gattlen
Philomena Peterhans (69) Fislisbach
Ich bin dafür bekannt, dass ich gerne Gäste bekoche. Dafür lade ich oft Bekannte und Freunde zu mir nach Hause ein und bereite ihnen einen schönen Abend. Ich betreibe für Einladungen viel Aufwand, bekomme aber auch viel zurück. Viele laden mich ebenfalls wieder ein. Wenn es die Pandemie zulässt, werde ich nächstes Jahr meinen 70. Geburtstag mit meinen Freunden gross feiern.
Kürzlich habe ich für die Bewohner vom Murimoos 39 Paar Socken gestrickt. Insgesamt spendete ich schon über 500 selbst gestrickte Socken an gemeinnützige Institutionen, wie die Pfarrer Sieber-Stiftung. Dafür bekomme ich oft sehr schöne Dankesbriefe. Ich rufe jeweils im Vorfeld an und frage, wie viel Socken sie brauchen können.
Guido Schibli (38) Niederrohrdorf
Ich schenke meiner Familie, meinen beiden Kindern und meiner Frau Jasmine, Zeit. Das ist nebst meinem Job nicht immer einfach. Gerne würde ich noch mehr Zeit für sie aufwenden. Im Gegenzug bekomme ich sehr viel von der Familie zurück.
Es macht mich glücklich, wenn die Familie gesund ist oder ich von den Kindern ein Lachen erhalte, wenn ich nach Hause komme. Die Entwicklung der Kinder schreitet so rasch voran. Sie werden überraschend schnell eigenständig.
Jelka (72) und Italo (76) Delli Castelli, Baden-Dättwil (Heimwehfislisbacher)
Wir spenden immer für Kinder, denen es nicht so gut geht. Unter anderem für warme Decken. Kinder liegen uns am Herzen. Gerne hüten wir auch unsere Enkel am Wochenende und in den Ferien. Freude bereitet es uns, Gäste zu bewirten. Viele schätzen unsere selbstgemachten Gnocchis. Wir leben nach dem Motto: Es kommt immer etwas retour, wenn man etwas gibt. Oder anders gesagt: Damit man etwas bekommt, muss man auch etwas geben.
Michela Tisci (13) und Alice Patti (13) Oberrohrdorf
Wichtig ist es für uns, dass wir ehrlich miteinander reden können, dass wir uns in der Mojuro treffen und dort auch basteln können. So haben wir schon Kerzen gezogen und Schneeflocken aus Papier geschnitten. Die Bastelarbeiten schenken wir unseren Eltern. Sie freuen sich sehr über unser Geschenk. Und das ist viel wert und definitiv das schönste Geschenk für uns.
Patricia Bircher (45) Fislisbach
Wir unterstützen mehrere Patenkinder bei «World Vision» und eines von «Watoto». Der Anstoss dazu kam von unserer Tochter, nachdem ein Chor aus Afrika für diesen Zweck sang. Schön ist, dass wir jeweils zu Weihnachten von den Patenkindern Briefe mit Fotos erhalten. Zusätzlich zu den Patenkindern unterstützen wir auch weitere Organisationen wie Greenpeace und das IKRK. Wenn es uns in der Schweiz so gut geht fühlen wir uns verpflichtet, etwas Gutes für die zu tun, die es nicht so gut haben wie wir.
Jakob Werner (57) Oberrohrdorf
Ich finde grundsätzlich, dass man nicht etwas machen muss, um auch wieder etwas zurückzubekommen. Wichtiger ist, jemandem etwas ohne Hintergedanken zu geben.
Gerne verwöhne ich meine Freundin mit gutem Essen, das ich selbst zubereite.
Meine «Schwiegermutter» ist Witwe. Dadurch ist sie oft alleine. Wir laden sie deshalb oft zu uns ein. Das ist für mich kein Muss. Ich mache das, weil meine Freundin und ich ihr damit eine Freude bereiten können.
Tobias Stenz (15) und Corsin Zeiler (13) Remetschwil
Wir haben einem Kollegen im letzten Jahr zu Weihnachten ein «Game» geschenkt. Als es auf den Markt kam, hat er uns gesagt, dass er es gerne spielen würde. Da wir es für uns selbst auch kauften, dachten wir, dass wir ihn mit diesem Spiel überraschen. – Tobias Stenz spielt bei den B-Junioren beim FC Mellingen, Corsin Zeiler spielt bei den Ca-Junioren beim FC Fislisbach. In ihrer Freizeit trainieren sie zusätzlich zusammen in Remetschwil auf dem Sportplatz.
Peter Stadler (70) Niederwil
Es bereitet mir Freude, mich mit Pferden zu beschäftigen. Ich betreue zurzeit fünf Pferde, weil ich als Rentner noch etwas machen will. Das ist wie Therapie für mich. Die Pferde bekommen von mir nicht nur Pflege, sondern auch Streicheleinheiten. Das wird sowohl von den Pferden als auch von den Besitzern geschätzt. Bis zur Pension war ich im Gnadenthal der Gutsverwalter. Ich bin dankbar, dass ich immer noch hier Zeit verbringen kann.
Sylvia Huwyler (65) Busslingen
Ich tue gerne meinen Gästen im «Central» etwas Gutes. In der Freizeit erhalten Hunde meine besondere Aufmerksamkeit. Ich betreue sie bei mir zu Hause, damit sie während den Ferien ihrer Besitzer nicht in eine Tierpension müssen. Mir ist es dabei egal, ob die Hunde gross oder klein sind. Je nach Vorliebe spiele ich zuweilen bis zu einer Stunde Frisbee mit ihnen. Ich freue mich, wenn ich sehe, dass es den Hunden bei mir gefällt.
Patrick Schmidli (48) Busslingen
Ich überrasche gerne meine Frau Caro auch unter dem Jahr mit kleinen Geschenken. Heute bringe ich ihr zum Beispiel vom Einkaufen einen Spitzbueb mit. Mit solch kleinen Aufmerksamkeiten hält man die Beziehung in Schwung und zeigt die Wertschätzung. Zusätzlich zu den kleinen Geschenken schaue ich, dass ich nebst der Arbeit genügend Zeit für meine Frau aufbringen kann. Zeit miteinander zu verbringen, ist für uns beide sehr wichtig. Für uns ist es daher selbstverständlich uns gegenseitig Zeit zu schenken.
Hans Töngi (78) Künten/Sulz
Jeden Mittwoch treffe ich mich mit meinen Kollegen zum Jassen im Restaurant Central. Dafür fahre ich bei jedem Wetter mit dem Töff von Sulz nach Stetten. Beim Jass-Nachmittag ist das gemütliche Beisammensein zentral. Natürlich ist es schön, wenn man zusätzlich ein gutes Blatt hat.
Den Hof habe ich schon länger an den Sohn übergeben. Auch wenn ich offiziell pensioniert bin, helfe ich noch jeden Tag auf dem Rohrerhof mit. Jeden Morgen kümmere ich mich um die 20 Kühe.











