Die Zwillingsschwestern Sybille Beck und Gaby Renold teilen ihre Kochrezepte mit Interessierten

Sie gaben während 16 Jahren asiatische Kochkurse. Corona hat den Zwillingsschwestern Sybille Beck und Gaby Renold den Entscheid abgenommen, wann der Schlusspunkt gesetzt wird. Als krönender Abschluss kreierten sie ein Kochbuch.

Sie sprühen vor Energie. Sybille Beck (68) und Gaby Renold (68) vermochten mit ihrer lebensfrohen Art während 16 Jahren fast 7000 Kochkursbesucher für ihre Leidenschaft, die asiatischen Küche, zu begeistern. Unter ihnen waren Frauen und Männer, Jung und Alt, Handwerker oder Bankdirektoren. Während dieser Zeit entstanden die Rezepte, die im Kochbuch enthalten sind. Jedes Jahr kreierten die Zwillingsschwestern in der kursfreien Zeit, während den Sommerferien, acht neue Gerichte. Dafür liessen sich die beiden auf ihren jährlichen «Geschäftsreisen» inspirieren. Die führte sie während zwei Wochen in bis zu drei verschiedene asiatische Länder. Auf ihrer Reiseroute besuchten sie jeden Tag einen Kochkurs bei Einheimischen oder auch in Fünf-Sterne-Hotels. Oft gehörte auch ein Einkauf auf Märkten dazu. «Es war teilweise gewöhnungsbedürftig», sagt Sybille Beck. «Im Gegensatz zu meiner Schwester bin ich bei Fleischprodukten heikel.» Wenn das Hackfleisch statt einer roten Farbe schon etwas grünlich aussah, gaben sich die beiden auch schon als Vegetarier aus. Zu Hause interpretierten sie die Gerichte neu. Alle Rezepte sind Eigenkreationen. Sybille Beck und Gaby Renold waren bei den Rezeptfindungen immer schnell auf dem gleichen Nenner. «Da wir Zwillinge sind, denken wir gleich und haben den gleichen Geschmack», sagen sie.

Inspiration aus früheren Reisen
«Auf unseren zahlreichen Reisen durch Asien haben wir ausgezeichnete und fantastische Gerichte mit unvergleichlichem Geschmack kennengelernt», sagen Sybille Beck und Gaby Renold. Die faszinierende Welt der asiatischen Küche haben sie vor Jahren bereits in den Bann gezogen und dazu inspiriert, neue Köstlichkeiten zu kreieren. Dabei fanden sie einen Kompromiss, die europäische mit der asiatischen Küche zu vereinen. Im Kochbuch «Kochen zwischen zwei Welten» gibt es auch Rezepte aus den Anfängen der Kochschule. Hierfür mussten sie die Gerichte nochmals nachkochen, weil aus dieser Zeit keine bildlichen Dokumentationen vorhanden sind. Da alle Rezepte in der Kochschule unzählige Male nachgekocht wurden, gelingen sie sicher. Die Gestaltung, das Layout für das Buch, übernahmen die ehemaligen kaufmännischen Angestellten gleich selbst. Nichts wurde dem Zufall überlassen. Unter die angerichteten Teller, legten sie als Deko kurzerhand einen Schal oder Zierkissenhülle oder passten die Farbe der Seiten dem Gericht oder den Fotos an. Sieben Monate und über 1000 Stunden benötigten die Schwestern, um ihr Kochbuch fertigzustellen. Obwohl es bereits viele asiatische Kochbücher gibt, setzten die Zwillingsschwestern aus Niederrohrdorf mit ihrem Kochbuch neue Massstäbe. So ist es nicht nur eine Vorlage für leckere Gerichte, sondern bietet auch Unterhaltsames. Für diesen Teil waren die beiden bereits während ihrer Kochkurszeit bekannt. Er kommt auch im Kochbuch nicht zu kurz. So sind 21 Geschichten zum Schmunzeln von ihren Reisen enthalten. Sie beginnen so: «Haben wir euch schon erzählt, ... als wir kein Bargeld hatten und Geld wechseln mussten? Das ist an und für sich kein Problem, aber im malaysischen Teil auf Borneo war das ein Erlebnis. Alle Banken waren geschlossen, deshalb versuchten wir es in einem Hotel an der Rezeption.» Eine Hunderternote legten die beiden auf den Hoteltresen. Sie wurde eingehend geprüft. Weshalb der Rezeptionist die Schweizer Banknote nicht wechselte, wird im Kochbuch verraten. Zusätzlich zu den Rezepten, gibt es viele Fotos von den Reisen der beiden, Beschriebe zu Gewürzen, Kräutern und Gemüse, sowie Tipps und Tricks für das Kochen, die in den «Fenstern des Palasts der Winde» platziert sind.
Bestellungen für das Kochbuch unter: sebi.kochen@swissonline.ch

Debora Gattlen