Dicht bauen rund um den Baumgarten
28.01.2022 Mägenwil, Region ReusstalDer Teilgestaltungsplan für Baufeld III in der «Sandfoore» zeigt, was dort gebaut werden kann
Wenn in der «Sandfoore» der «Bungert», ein Baumgarten, bleiben soll, muss darum herum gebaut werden. Was dort möglich ist, zeigt jetzt ein ...
Der Teilgestaltungsplan für Baufeld III in der «Sandfoore» zeigt, was dort gebaut werden kann
Wenn in der «Sandfoore» der «Bungert», ein Baumgarten, bleiben soll, muss darum herum gebaut werden. Was dort möglich ist, zeigt jetzt ein Teilgestaltungsplan.
Entwickeln und verdichten, das will Mägenwil mit seinen grossen Baulandreserven «Sandfoore» und «Wolfboden». Die Gebiete liegen nebeneinander, mitten im Dorf an bester Lage. In der Nähe von Schule, Läden und Bahnhof – getrennt durch die Industriestrasse. Die grünen Wiesen und Obsthaine sollen mit mehrgeschossigen Wohnhäusern überbaut werden und zum Bevölkerungswachstum im Dorf beitragen. Rund 100 Einwohnerinnen und Einwohner pro Hektare gibt der Kanton an diesem Wohnschwerpunkt punkto Siedlungsdichte vor. Von heute rund 2100 auf rund 3000 Menschen könnte Mägenwil somit bis ins Jahr 2035 wachsen.
Ein Richtprojekt ohne Verpflichtung
Diesem Ziel rückt die Gemeinde nun Schritt für Schritt näher: Der Teilgestaltungsplan zu Baufeld III in der «Sandfoore» liegt bis zum 15. Februar bei der Gemeindekanzlei öffentlich auf. Vorgestellt wird gleichzeitig ein aus einem Architekturwettbewerb siegreich hervorgegangenes Richtprojekt des Büro Oester Pfenninger Architekten AG. Es zeigt auf, wie das Gebiet überbaut werden soll. «Ohne verpflichtend zu sein, solange kein Baugesuch vorliegt», sagt auf Anfrage Gemeindeschreiber Matthias Däster.
Im Frühling 2014 war für die Entwicklung der wichtigen Baulandreserven «Sandfoore», «Wolfboden» und «Schulquartier» ein Masterplan vorgestellt worden, erarbeitet vom Büro Van de Wetering, Atelier für Städtebau in Zürich. Die Planer sahen schon vor sieben Jahren für das Gebiet «Sandfoore» eine Überbauung vor, die sich auf vier Baufeldern an den Arealrändern und in den Ecken konzentriert und sich über den «Bungert» zum Zentrum hin öffnet.
Im Masterplan war damals von einer «grosszügigen Grünanlage auf dem Sandfoorenareal» die Rede, die sich an der ursprünglichen Nutzung als bäuerlicher Baumgarten orientiert.
Als Erinnerung an die Obstbäume
Der Teilgestaltungsplan für Baufeld III nimmt nun die Vorgaben aus dem Masterplan auf. Er ist letztlich dessen logische Fortsetzung, nach einer Teiländerung der Bau- und Nutzungsordnung, sowie einem Rahmengestaltungsplan für das ganze Gebiet «Sandfoore». Zwar figuriert die Zürcher Baugenossenschaft «Frohes Wohnen» immer noch als Auftraggeberin für Baufeld III. Im vergangenen Jahr aber hatte die Genossenschaft dieses Land an die KMP Architektur AG aus Wettingen verkauft («Reussbote», Juli 2021). Den Teilgestaltungsplan hat das Brugger Büro Tschudin und Urech AG, Architektur und Planung, umgesetzt.
Laut den Planern aus Brugg kommt diesem Teilgestaltungsplan «eine grosse Bedeutung zu, weil damit der ‹Bungert› realisiert werden kann». Ein grosser Teil der Wiese mit Obstbäumen soll als Erinnerung an den ursprünglichen «Bungert» erhalten bleiben. Sträucher, Bauernjasmin, auch Wildkirschen, Apfelbäume oder eine Linde unterstreichen den Charakter der freien Wiese. Bei der Freifläche «Bungert» fällt für Baufeld III eine geschlossene Bauweise entlang der Industrie-, respektive der Alten Bahnhofstrasse auf, die den Verkehrslärm abhält. Gegen den «Bungert» hin öffnet sich gemäss Richtprojekt, ein rund um den Garten winkelförmig angelegtes Gebäude mit Wohnungen.
Ausserdem soll die Alte Bahnhofstrasse wieder bis zum Bahnhof führen und Fussgängerinnen und Velofahrer sollen über den «Bungert» die «Sandfoore» passieren dürfen.
Heidi Hess