Dorffest abgesagt — Kulturweg kommt
28.01.2022 Remetschwil, Region RohrdorferbergAm 21. Mai wird der Kulturweg eingeweiht. Ein kurzweiliges Erlebnis für «Gross und Chli»
Bekanntlich musste wegen der anhaltenden Pandemie das Dorffest auf voraussichtlich 2024 verschoben werden. Der geplante Kulturweg wird aber trotzdem bereits früher ...
Am 21. Mai wird der Kulturweg eingeweiht. Ein kurzweiliges Erlebnis für «Gross und Chli»
Bekanntlich musste wegen der anhaltenden Pandemie das Dorffest auf voraussichtlich 2024 verschoben werden. Der geplante Kulturweg wird aber trotzdem bereits früher realisiert.
Alle zehn Jahre wird im Rahmen des Dorffestes etwas für die Kultur im Dorf gemacht», so Vreni Sekinger, OK-Mitglied und Frau Gemeindeammann. Deshalb wurde mit verschiedenen Künstlern Kontakt aufgenommen, um Ideen einzuholen. Eine davon war der Kulturweg der Künstlerin Beatrix Motsch. «Ich erarbeitete ein Konzept bei dem ich das Dorffest-Motto ‹Gross und Chli› umsetzen kann», sagt sie. «Mir war es wichtig, dass die ganze Gemeinde, Busslingen und Remetschwil, einbezogen wird. Es sollen alle aus dem Dorf profitieren können.» Sie schlug vor, Kultur und Kunst an zehn Posten – aufgeteilt auf zwei Rundwege – zu veranschaulichen. Damit konnte die Künstlerin den Gemeinderat und das OK-Team überzeugen. Bevor die Absage für das Dorffest feststand, war Beatrix Motsch bereits daran, die Skulpturen für die verschiedenen Standorte anzufertigen. «Das OK entschied, den Kulturweg am 21. Mai 2022 und nicht erst 2024 am Dorffest einzuweihen, weil die Künstlerin die Skulpturen bereits in Arbeit hatte», so Sekinger.
Kulturerlebnis für Gross und Klein
Der Startpunkt für den grossen und kleinen Rundweg ist beim Gemeindehaus. Hier steht die grösste Skulptur der Künstlerin. Die Bronze ist mannshoch und wiegt stolze 34 kg. Im Januar 2021 begann Beatrix Motsch diese in reiner Handarbeit anzufertigen. In unzähligen Arbeitsschritten entstand sie in ihrem Atelier in Mellingen. Sie reflektiert vielschichtig die Gemeinde wieder. Dem Betrachter offenbart sich immer wieder Neues. So sind am Sockel Steine, Wurzeln und ein Bach, angelehnt an das Busslinger Tobel, zu sehen. Wild und schön interpretiert ist mittig der Dorfgründer «Rimoltse» platziert. Familien, Liebende und einzelne Personen spiegeln die Vielfalt der Dorfbevölkerung wider. Interessant sind auch die abgebildeten Reben. Sie veranschaulichen, dass in der Gemeinde bis um die Jahrhundertwende Wein angebaut wurde. Die Reblaus machte dem ein Ende. Inzwischen gibt es wieder wenige Rebberge im Dorf. Für die Natur steht symbolisch ein Baum. Im oberen Teil ist der am «Berg» oft zu spürende Wind mit in der Thermik gleitenden Milanen zu bestaunen. Den «krönenden» Abschluss bildet das Remetschwiler Bergpanorama.
Als Kultur-Entdecker unterwegs
Die grosse Skulptur wird vor dem Gemeindehaus auf einem drehbaren Sockel montiert. Damit kann sich der Betrachter spielerisch auf eine kulturelle und künstlerische Entdeckungsreise durch das Dorf einstimmen. Eine Infotafel zeigt, wo die Kulturreise hinführt. Die kleinere Runde führt hinunter nach Busslingen, die grössere hinauf zum Waldrand. Mittels QR-Codes wird dies auch auf dem Handy ersichtlich. Auf den Rundwegen werden an zehn Standorten kleinere Bronzeskulpturen von Beatrix Motsch auf Pfosten stehen. «Der Kulturweg soll Gross und Klein, vom Dorf und der Region, ein Freizeitvergnügen bieten. Es ist mir wichtig, dass das Angebot nachhaltig ist. Die Informationen hinter den QR-Codes können später aktualisiert oder auch für andere Aktivitäten, wie zum Beispiel eine Schnitzeljagd oder ein Rätsel, verwendet werden», sagt Motsch.
Debora Gattlen