Die Krötenwanderung in der Region hat begonnen. Zeitweise Strassensperrung Richtung Künten/Sulz
Bis Ende März machen sich in feuchten, warmen Nächten Kröten, Frösche und Molche auf zum Laichen. Auch sonst erwacht die Natur.
Seit vergangenem Freitag sind ...
Die Krötenwanderung in der Region hat begonnen. Zeitweise Strassensperrung Richtung Künten/Sulz
Bis Ende März machen sich in feuchten, warmen Nächten Kröten, Frösche und Molche auf zum Laichen. Auch sonst erwacht die Natur.
Seit vergangenem Freitag sind daher auch wieder die Helfer des Natur- und Vogelschutzvereins Stetten (Navos) unterwegs. Der Hag, den der Kanton zur Verfügung stellt, ist an der Künterstrasse zwischen Wald und Kieswerk Notter aufgebaut. Ziel der paarungswilligen Amphibien sind die Tümpel auf dem Kieswerk-Gelände. «Wir haben eine Whatsapp-Gruppe gebildet, wo man sich anmelden kann», berichtet Navos-Vorstandsmitglied Doris Hängärtner, die die Gruppe aus rund zehn freiwilligen Helfern koordiniert. Mit von der Partie sind Familien, aber auch Rentner, die den tierischen «Wanderern» bei ihrer Reise zu den Laichplätzen helfen. Jeden Tag werden die sogenannten Kessel, in welche die Tiere am Hag fallen, kontrolliert: «Neu ist dieses Jahr, dass alle Kessel nummeriert sind», erklärt Hängärtner. Der Kanton habe dies gefordert. Die Helfer führen nun täglich eine Statistik, wie viele Amphibien in den jeweiligen Kesseln gefunden werden. Das sei wichtig, um für eine spätere Unterführung zu wissen, wo die meisten Kröten ziehen. Zwischen Künten und Eggenwil existieren bereits solche Unterführungen. Dort habe man früher jährlich bis zu 2000 Frösche, Kröten und Molche aufgelesen, berichtet Hängärtner. Hier zwischen Stetten und Künten sind es etwa 200 bis 300. Immerhin: Während im letzten Jahr nur wenige Tiere unterwegs waren, seien es dank des feuchten, warmen Wetters dieses Jahr wieder mehr. «Wenn es nachts über 5 Grad hat, dann laufen sie», erklärt Doris Hängärtner. Zumindest wenn es gleichzeitig ausreichend feucht sei. In den Nächten, in denen die Bedingungen für die Krötenwanderung ideal sind, müssen Autofahrer mit Einschränkungen rechnen: «Wir sperren zeitweise die Strecke zwischen Stetten und Künten/Sulz», erklärt Alois Vogler, Präsident des Navos Stetten.
Nistplätze für Vögel und Insekten
Auch die übrige Natur erwacht so langsam. Noch sei es etwas zu früh für die Vögel zum Nisten: «Aber die Nistkästen sind bereit, die haben wir schon im Oktober gereinigt», so Vogler. Am 19. März gebe der Navos darüber hinaus einen Nachmittagskurs: «Wir bauen Insektennisthilfen» im Handwerkerraum der Schule Stetten: «Wir haben zu wenig Nistmöglichkeiten für Insekten. Da ist es gut, wenn man mit kleinem Aufwand etwas machen kann», findet Vogler. Wer selbst etwas zu Hause basteln möchte, könne dafür beispielsweise kleine Röhrchen aus Schilf verwenden. Wichtig sei es, die Nisthilfen an trockenen Orten aufzuhängen – idealerweise in der Nähe von Pflanzen, welche die Insekten lieben. Wer möchte, kann jetzt auch schon Frühblüher pflanzen, um die Insekten zu unterstützen. «Möglichst viele heimische Pflanzen», gibt Vogler Garten- und Insektenfreunden mit auf den Weg. Am besten sei es, den Garten so anzulegen, dass die Biodiversität gegeben sei.
Michael Lux