Der Forstbetrieb Reusstal muss im Gebiet «Chängelstud» aus Sicherheitsgründen zahlreiche Eschen fällen
Die Eschen entlang des Schattenhangs an der Tägerigerstrasse leiden an der Eschenwelke. Sehr viele müssen gefällt werden. «Danach wird es hier ...
Der Forstbetrieb Reusstal muss im Gebiet «Chängelstud» aus Sicherheitsgründen zahlreiche Eschen fällen
Die Eschen entlang des Schattenhangs an der Tägerigerstrasse leiden an der Eschenwelke. Sehr viele müssen gefällt werden. «Danach wird es hier anders aussehen», sagt der Förster.
Einige Eschen sind hier schon gefallen, liegen am Boden – von Zeit zu Zeit versperren sie auch den Weg. Vor allem Hündeler, Fussgänger und Reiterinnen sind auf dem Feldweg zwischen Mellingen, Tägerig und Wohlenschwil unterwegs. Die Bäume im Gebiet «Chängelstud», am Schattenhang entlang der Tägerigerstrasse, leiden an der Eschenwelke. «Rund 200 Kubikmeter Holz müssen wir hier fällen», sagt bei einem Augenschein vor Ort Guido Schibli, Förster und Leiter des Forstbetriebs Reusstal. «Das ist ziemlich viel.» Er sagt auch: «Nach diesem Holzschlag wird es hier anders aussehen.» Zwar bedauert Schibli, dass die Eschen gefällt werden müssen. Eine Wahl allerdings hat der Förster nicht. Die Eschen sind dürr und müssen aus Sicherheitsgründen gefällt werden.
Eschen fallen, Eichen bleiben
Immer wieder räumt der Forstbetrieb an der Tägerigerstrasse Eschen aus dem Weg, damit der Feldweg im Naherholungsgebiet weiterhin genutzt werden kann. Anfang Februar aber geht’s den Eschen an den Stamm, abhängig von der Witterung. «Ideal wäre für unsere Arbeiten trockenes Wetter und sehr kalte Temperaturen, der Boden gefroren», sagt Schibli. Der Holzschlag ist vom Kanton bewilligt und geschieht in Absprache mit der Gemeinde Tägerig. Rund eine Woche lang wird der Forstbetrieb Reusstal am Werk sein. Die Arbeiten am Hang werden sich aufwendig gestalten. Und die Naturstrasse wird für diesen Zeitraum gesperrt. Zurzeit ist die Nachfrage an Holz gut und das anfallende Eschenholz kann vielseitig genutzt werden, als Baumaterial, für Möbel oder als Holzschnitzel. – Zwar werden die dürren Eschen fallen. Eichen oder Buchen aber können stehen bleiben. Und dazwischen, in den neu entstandenen Leerstellen, kann sich das Gebiet natürlich verjüngen.
Das Eschentriebsterben oder die Eschenwelke beschreibt die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) als «schwere Baumkrankheit, die von einem aus Ostasien eingeschleppten Pilz verursacht wird». Der hoch infektiöse Krankheitserreger sei vermutlich anfangs der 1990er-Jahre mit Pflanzenmaterial nach Europa eingeschleppt worden, wo er sich epidemisch ausgebreitet hat. In der Schweiz wurde das Eschentriebsterben erstmals 2008 im Grossraum Basel festgestellt. Die Krankheit ist inzwischen in allen Landesregionen verbreitet. Bis heute sind laut WSL keine wirkungsvollen Massnahmen gegen die Eschenwelke bekannt, und die Existenz der Esche als wertvolle Baumart ist bedroht.
Bislang gibt es keine praxistauglichen Verfahren für die direkte Bekämpfung des Eschentriebsterbens und die weitere Ausbreitung der Krankheit lässt sich nicht verhindern.
Heidi Hess