Neue Steinplatten bereits mit Löchern?
25.02.2022 Niederrohrdorf, Region RohrdorferbergDie neue Dorfgestaltung ist fast abgeschlossen. Einige im Dorf ärgern sich über defekte Steinplatten
Viele im Dorf finden die neuen Steinplatten aus Tessiner Gneis schön. Der Tenor: Durch die Natursteinplatten werde das Dorfbild aufgewertet. Doch bereits wird die Freude ...
Die neue Dorfgestaltung ist fast abgeschlossen. Einige im Dorf ärgern sich über defekte Steinplatten
Viele im Dorf finden die neuen Steinplatten aus Tessiner Gneis schön. Der Tenor: Durch die Natursteinplatten werde das Dorfbild aufgewertet. Doch bereits wird die Freude getrübt. Es gibt defekte Platten.
Die Löcher in den Platten vor Coiffeur Trendline und Coop sind nicht zu übersehen», sagt ein«Reussbote»-Leser. Gemunkelt werde, dass jugendliche Skateboard-Fahrer dafür verantwortlich sind. «Die Skateboard-Fahrer ‹slicen› über die Betonsitzflächen und krachen danach mit ihren Boards auf die Platten», sagt er. Dadurch seien bereits viele Löcher in den Platten entstanden.» Der «Reussbote» fragte bei den zuständigen Behörden nach. Bauamtsleiter Andreas Ritter gibt Entwarnung. Er sagt: «Es ist richtig, es gibt vereinzelt defekte Platten. Das Bauprojekt ist noch nicht abgeschlossen. Die meisten Schäden sind durch schwere Fahrzeuge entstanden, die während den Bauarbeiten auf die Platten auswichen.»
Platten mit kreisrunden Löchern
Bei der Bevölkerung kommt die neue Dorfgestaltung mit den verschiedenen Plätzen, der Bepflanzung mit Bäumen und Sitzgelegenheiten gut an. Der einheitliche Tenor bei der Bevölkerung: Die Neugestaltung ist sehr schön. Zwischendurch sind aber auch Stimmen zu hören, dass der Natursteinbelag sehr teuer ist und es wohl eine kostengünstigere Variante auch getan hätte. Der Vorteil ist, dass die Granitplatten wohl ewig halten. Die Haltbarkeit wird aber nach kurzer Zeit in Frage gestellt. Bereits sollen einige Platten vor dem Coiffeur Trendline, der Apotheke und vor dem Coop Löcher aufweisen. Eine «Reussbote»-Leserin sagt: «Die Löcher vor dem Coiffeur sind nicht gross. Es sieht aus, als ob jemand etwas ausgefräst hätte. Ich finde es schade, dass nach so kurzer Zeit die Platten bereits defekt sind. Ansonsten sieht alles wunderschön aus.» Auch sie hörte, dass der Schaden durch Skateboardfahrer entstanden sei. Dass unter der Arkade der Geschäfte die Schäden von Baumaschinen oder Lkws entstanden sein sollen, findet sie fraglich.
Tessiner Gneis ist sehr hart
Andreas Ritter ist über die Schäden im Bild. Während der ganzen Bauphase würden Kontrollen zu allfälligen Baumängeln gemacht. Die Platten seien für einen öffentlichen Bereich genügend hart. Sie bestehen aus Tessiner Gneis. Schäden seien vor allem während der Bauphase vorgekommen. So zum Beispiel, wenn kleinere Steine auf die Platten fallen und danach darübergefahren werde. Die Steinchen stammen von vorbeifahrenden Lkws oder Baumaschinen. Vor allem an Randkanten und in Ecken seien diese Schäden zu sehen. «Es muss eine punktuelle Belastung geben, damit die Platten brechen», betont Ritter. Hingegen die kreisrunden circa einen Franken grossen Löcher würden nicht von Skatern stammen, sondern seien der Natursteinplatte geschuldet. «Nach Abschluss der Strassensanierung wird es weniger Schäden an den Platten geben», sagt Ritter. «Auf die ganze Fläche (3250 m²) werden sich diese im Rahmen halten und nicht kostenintensiv sein», sagt Ritter weiter. Diese Schäden können bei Fehlbelastung, wie zum Beispiel beim Entladen eines Lkws über eine Rampe, auftreten. Damit künftig weniger schwere Fahrzeuge auf den Steinbelag ausweichen, werden im Bereich des Kreisels Pfosten montiert. «Der Plattenbelag wird auch künftig unterhalten. Fehlerhafte Platten werden ausgetauscht, lose Platten wieder eingepasst», so Ritter. Weiter merkt er an: «Der neue Belag ist sehr hell. Zu Beginn wird jeder Fleck sichtbar sein. Das wird sich mit der Zeit anpassen.»
Skateboarden ist erlaubt
«Es hat Reklamationen wegen dem Skateboard-Fahren im Bereich Coop gegeben», sagt Vizeammann Reto Grunder. Vor allem, als die Gestaltung neu war, wären Jugendliche auf dem Schulweg über die Betonabschlüsse «gesliced». Da seien schwarze Schleifspuren zu sehen. Die Schäden an den Platten hingegen würden nicht von den Skatern stammen. Damit der Stein breche, brauche es eine viel grössere und punktgenauere Krafteinwirkung. «Wir können Jugendlichen nicht alles verbieten», sagt Grunder. «Toleranz ist hier gefragt.»
Debora Gattlen