Der «Familientreff Rohrdorf» lud zum Kinderschachkurs mit Profi Ruedi Farner von der Schachgesellschaft Baden
Der Anfänger-Schachkurs des «Familientreff Rohrdorf» musste wegen Corona immer wieder verschoben werden. Die beiden jetzt angebotenen Kurse waren binnen ...
Der «Familientreff Rohrdorf» lud zum Kinderschachkurs mit Profi Ruedi Farner von der Schachgesellschaft Baden
Der Anfänger-Schachkurs des «Familientreff Rohrdorf» musste wegen Corona immer wieder verschoben werden. Die beiden jetzt angebotenen Kurse waren binnen Minuten ausgebucht.
Die Beweggründe der zwölf Primarschulkinder zum Schachkurs ins Kirchgemeindezentrum Rohrdorf zu kommen, sind so unterschiedlich, wie ihre Vorkenntnisse: «Ich spiele immer mit dem Papi, aber der Papi gewinnt immer», antwortet der zehnjährige Erik auf die Frage, warum er zum Kurs gekommen ist. Während er schon Spielerfahrung hat, ist Leonardo (11) ein echter Schach-Novize: «Ich habe Lust, Schach zu probieren, weil meine Kollegen immer Schach spielen und ich nur Bahnhof verstehe», gibt er zu Protokoll. Und ein Dritter gibt unumwunden zu: «Mein Mami hat mich geschickt». «Das gelte streng genommen auch für ihre Töchter Solina (7) und Ilena (9)», lacht Gaby Urech vom «Familientreff Rohrdorf». Wie genau vor zwei Jahren die Idee entstand, einen Kinderschachkurs anzubieten, kann sie nicht mehr sagen: «Wir versuchen einfach, ein ausgewogenes Programm zu machen», erklärt sie. Wegen Corona habe der Kurs mehrfach verschoben werden müssen, dafür habe man aus der grossen Nachfrage gelernt und diesmal gleich zwei Termine angeboten. Der zweite Kurs am 23. März ist aber leider ebenfalls schon ausgebucht.
«Lernen kann es jeder»
Ruedi Farner ist Präsident der Schachgesellschaft Baden und unterrichtet dort auch die Junioren. «Die Faszination ist die Vielfältigkeit – jede Partie ist anders», erklärt der Schachprofi. Er selbst liebt es, sich in Turnieren mit anderen zu messen. Für die Kleinen sei es aber zunächst kein Wettkampf, sondern einfach ein Spiel «wo die Regeln einfach sind, aber das Spiel höchst komplex». Im Einführungskurs gehe es zuerst einmal darum, die Regeln zu lernen: Wie stelle ich die Figuren und wie dürfen sie sich bewegen? Es zeigt sich jedoch schnell, dass einige der Kinder schon gut Bescheid wissen. Blitzschnell berechnen sie, wie viele Felder sich beispielsweise ein Springer bewegen darf. Quasi «en passent», um einen weiteren Schachbegriff zu verwenden, bekommen sie vom Profi schon erste taktische Hinweise. Einen Turm einzubüssen, um einen Läufer zu kassieren, das ist selbstredend keine gute Idee: «Ich gebe fünf Schleckstängel und kriege drei – das ist kein gutes Geschäft», erklärt Farner anschaulich. Bereits nach einer knappen Stunde haben die Kids das Wichtigste verstanden und legen begeistert mit den ersten Partien los. Manch einer kann den zweiten Part des Kurses gar nicht mehr abwarten: «Dürfen wir schon eine Rochade machen, auch wenn du es noch nicht erklärt hast?», will einer der ganz Eifrigen wissen. Ganz klar: Hier muss ein Fortgeschrittenenkurs her.
Michael Lux