Die bestehende Unterführung «Wiege» wird im Rahmen der SBB-Schlaufe erneuert
Er kann nicht fliegen. Trotzdem hat er Flügel aus Beton. Die schwergewichtige neue Unterführung wurde vor Ort vorproduziert. Bald wird der neue Tunnel auf Schienen verschoben.
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Die bestehende Unterführung «Wiege» wird im Rahmen der SBB-Schlaufe erneuert
Er kann nicht fliegen. Trotzdem hat er Flügel aus Beton. Die schwergewichtige neue Unterführung wurde vor Ort vorproduziert. Bald wird der neue Tunnel auf Schienen verschoben.
Der aus Beton gegossene Teil wiegt rund 380 Tonnen. Es ist kaum vorstellbar, wie ein so grosses Betonelement an seinen Bestimmungsort transportiert wird. Ein Riesenkran – mit Ballast ist er 1000 Tonnen schwer – wird dafür benötigt. 16 Lastwagen karren die Kranteile an. Der Kran wird den neu erstellten «Betonkoloss» auf eine frisch verlegte Verschubbahn hieven. Darauf wird der neue Teil der Unterführung die kurze Strecke, insgesamt 15 Meter, mit Hilfe von sechs hydraulisch gesteuerten Pressen bis zu seinem endgültigen Standort zurücklegen. Dort wird er millimetergenau eingepasst und mit einem neben der alten Unterführung bereits neu gebauten, zweiten Teil verbunden. Die Schienen, die unter dem vorproduzierten Unterführungsteil liegen, verbleiben einbetoniert im Boden als Fundament. Die neue Unterführung wird breiter werden. Das schafft oben Platz für ein zusätzliches Wartungsgleis für beschädigte Züge.
Zugverkehr wird unterbrochen
Damit die Fertigstellung der neuen Unterführung möglich ist, braucht es einen genauen Zeitplan. In der Nacht vor der Verschiebung wird die bestehende Unterführung abgebrochen. 504 Kubikmeter alter Beton wird in nur vier Stunden abtransportiert. Nach der Einpassung wird der Bahndamm hinter den Betonflügeln in fünf Stunden mit 755 Kubikmeter Material aufgefüllt. Auf der Unterführung werden 600 Quadratmeter Fundationsschicht und darauf Verschotterung ausgebracht. Anschliessend werden die Geleise verlegt.
Bereits kurz nach diesen Arbeiten können die Züge über die neue Unterführung rollen.
Es wird auch im Bahnhof gearbeitet
Gleichzeitig wird die Sperrung genutzt, um auch im Bahnhof Mägenwil Arbeiten im Zusammenhang mit der SBB-Schlaufe auszuführen. Der Zugverkehr wird insgesamt für 52 Stunden – also mehr als zwei Tage – unterbrochen. Während der Sperrung werden die ausfallenden Züge mit Bussen kompensiert. Bei einer so dicht befahrenen Strecke wie der Ost-West-Achse musste die Aktion 24 Monate im Voraus geplant werden.
Debora Gattlen