Silvia und René Meier suchten eine Nachfolge-Lösung für ihre 300 Reben. Bis anhin ohne Erfolg
Die Rebstöcke bedeuten Silvia und René Meier viel. Nach einem Schicksalsschlag entschlossen sie anfangs Jahr, den Rebberg zu verpachten. Nun gibt es eine ...
Silvia und René Meier suchten eine Nachfolge-Lösung für ihre 300 Reben. Bis anhin ohne Erfolg
Die Rebstöcke bedeuten Silvia und René Meier viel. Nach einem Schicksalsschlag entschlossen sie anfangs Jahr, den Rebberg zu verpachten. Nun gibt es eine Lösung.
Wir haben bis jetzt keine Nachfolger für unseren Rebberg gefunden», sagt Silvia Meier (siehe «Reussbote» vom 22. Februar). «Nun haben wir aber eine andere Lösung gefunden.» Bei Meiers haben sich inzwischen verschiedene Personen und Bekannte gemeldet, die ihnen bei den Arbeiten im Rebberg helfen wollen. Ein Treffen mit Helfern aus Büschikon steht noch aus. «Wir wollten uns schon seit zwei Wochen treffen. Zuerst waren sie krank und jetzt haben mein Mann und ich Corona eingefangen.» Silvia Meier freut sich sehr über die Hilfsangebote. Dank diesen wird sie weiterhin den Rebberg bestellen können. Das sah Anfang Jahr noch anders aus. Alleine ohne ihren Mann – er erlitt einen Hirnschlag – hätte sie die Arbeiten im Rebberg, nebst ihrem Beruf, nicht stemmen können. Nun ist sie wieder voller Tatendrang. Bevor sie an Corona erkrankte schnitt sie bereits alle 300 Reben im Alleingang. Dafür nahm sie eine Woche halbtags im Geschäft frei. «Es bereitet mir immer noch Spass im Rebberg zu arbeiten», sagt sie. Dank den Helfern wird sie auch die nächsten im Rebberg anfallenden Arbeiten erledigen können. «Ich werde die Helfer je nach Witterung Ende April, Anfang Mai aufbieten.» Dann stehen Arbeiten wie jäten, aufbinden und später auch das Rausschneiden von Trauben an. Silvia Meier hofft: «Vielleicht erholt sich mein Mann noch mehr und kann mit der Zeit wieder etwas mithelfen.» Bereits habe er die abgeschnittenen Rebreisige gebündelt. Diese werden jeweils während zwei Jahren getrocknet. Erst dann werden sie als Anfeuerholz verwendet, wenn die Meiers in ihrem Grotto Holzofenbrot backen.
Wein wird am Dorffest ausgeschenkt
Obwohl Meiers letztes Jahr wegen des Frostes einen Komplettausfall im Rebberg erlitten, haben sie noch einige Flaschen der Jahrgänge 2017 und 2018 im Keller. Der «Laubisbächler» wird im Herbst an die Gäste des Wohlenschwiler Dorffestes in der «Höhlgrotte» ausgeschenkt. «Es ist ein leichter runder Wein» sagen Meiers und hoffen nun, dass es dieses Jahr dank den Helfern und hoffentlich gutem Wetter wieder eine gute Weinlese gibt. Je nach Jahrgang werden circa 250 Flaschen abgefüllt.
Debora Gattlen