Die Rechnung der Einwohnergemeinde schliesst mit einem Plus von 931 000 Franken ab
Der erfreuliche Abschluss der Rechnung 2021 verschafft der Gemeinde Tägerig etwas Luft – mehr aber nicht. Im Dorf werden erste Stimmen laut, den Steuerfuss zu senken. Das sieht Christian Vogel, ...
Die Rechnung der Einwohnergemeinde schliesst mit einem Plus von 931 000 Franken ab
Der erfreuliche Abschluss der Rechnung 2021 verschafft der Gemeinde Tägerig etwas Luft – mehr aber nicht. Im Dorf werden erste Stimmen laut, den Steuerfuss zu senken. Das sieht Christian Vogel, Ressortchef Finanzen im Gemeinderat, aber anders.
Natürlich freut den Gemeinderat den Abschluss der Rechnung 2021. Denn die unterste Freiämter Gemeinde ist finanziell nicht auf Rosen gebettet. Die letzten Jahre über schrieb die Gemeinde tiefrote Zahlen, das Steuereinkommen lag im Kanton am unteren Ende der Skala und der Steuerfuss ist der höchste im Kanton Aargau. Da kommt eine solche Erfolgsmeldung gerade rechtzeitig, um der von Finanzsorgen geplagten Gemeinde etwas Luft zu verschaffen. Die Jahresrechnung der Gemeinde weist ein Plus von 931 000 Fr. aus, budgetiert wurde ein Minus von 101 000 Franken. Das Ergebnis ist somit um 1,032 Mio. Fr. besser als prognostiziert.
Tägerig hängt am Finanztropf des Kantons
Bereits hört man im Dorf den Ruf nach einer Senkung des Steuerfusses. Dieser beträgt im laufenden Jahr 127 Prozent. Gemeinderat Christian Vogel sagt jedoch: «Für den Gemeinderat steht eine Senkung des Steuerfusses nicht zur Diskussion.» Sollte der Gemeinderat über mehrere Jahre positive Rechnungsabschlüsse feststellen, so kann man über den Steuerfuss diskutieren, so Vogel weiter. Er weist aber auch darauf hin, dass der Überschuss, der im Jahr 2021 erzielt wurde, in etwa genau denjenigen Beträgen entspricht, welche die Gemeinde vom Kanton aus dem Finanzausgleich erhält. Mit anderen Worten: Ohne Beiträge des Kantons würde die Rechnung von Tägerig ausgeglichen abschliessen. Und eine Senkung des Steuerfusses hätte gleichzeitig Einfluss auf den Kantonsbeitrag. Dieser würde um einiges weniger hoch ausfallen.
Mehr Steuern, weniger Pflegekosten
Erfreulich ist der um 505 000 Fr. höhere Steuerertrag als budgetiert. Dazu beigetragen haben neben ausserordentlichen Steuern auch Nachsteuern, ein weiterer, nicht geplanter Ertrag bei den Aktiensteuern und Grundstückgewinnsteuern, die nur schwer zu budgetieren sind. Auf der Aufwandseite fiel ein budgetierter Betrag von 200 000 Fr. für die Restkosten der Pflegefinanzierung weg.
Die Nettoschulden der Gemeinde reduzierten sich im vergangenen Jahr um 1,123 Mio. Fr. auf 1,782 Mio. Franken. Die Nettoschuld pro Einwohner nahm im vergangenen Jahr um 778 Fr. auf 1200 Fr. ab.
Die Betriebe (Wasser, Abwasser und Abfall) haben ebenfalls gute Ergebnisse erzielt. Alle diese gebührenfinanzierten Betriebe weisen einen Gewinn aus, was durch den Systemwechsel auf eine andere Abrechnungsperiode bei den Gebührenfakturierungen Wasser und Abwasser begründet ist.
Deutlich weniger Aufwand und/oder Mehrerträge von insgesamt 197 000 Fr. verzeichnen die Abteilungen Allg. Verwaltung, Öffentliche Sicherheit, Gesundheit, Soziale Wohlfahrt und Verkehr. Bei den beiden Abteilungen Bildung und Kultur, Sport und Freizeit ergab es einen leicht höheren Aufwand von insgesamt rund 50 000 Franken. Die Einwohnerrechnung und die Abwasserbeseitigung hatten keine Investitionen. Bei der Wasserversorgung sind es 234 000 Franken. Die Rechnung der Ortsbürgergemeinde hat einen Ertragsüberschuss von 20 800 Fr. erreicht. Dieses Resultat ist vor allem der sehr guten Arbeit des Forstbetriebes Reusstal zu verdanken.
Benedikt Nüssli