Er ist der Telefonjasser beim «Samschtig-Jass»
08.04.2022 Mägenwil, Region ReusstalLino Zimmermann macht beim «Samschtig-Jass» mit. Die Sendung kommt am Ostersamstag im Schweizer Fernsehen
Der «Samschtig-Jass» im SRF wird am 16. April ausgestrahlt. Wer dort Kinder-Jass-Champion wird, darf noch nicht verraten werden. Für Telefonjasser Lino war es ...
Lino Zimmermann macht beim «Samschtig-Jass» mit. Die Sendung kommt am Ostersamstag im Schweizer Fernsehen
Der «Samschtig-Jass» im SRF wird am 16. April ausgestrahlt. Wer dort Kinder-Jass-Champion wird, darf noch nicht verraten werden. Für Telefonjasser Lino war es jedenfalls spannend – vor allem als das Fernsehen vorab zu ihm nach Hause kam.
Ein bisschen unruhig rutscht Lino auf dem Küchenstuhl hin und her. Soviel Aufmerksamkeit ist der Zwölfjährige nicht gewohnt. Erst kam das Fernsehen zu ihm nach Mägenwil, jetzt auch noch die Zeitung. Aber der Reihe nach: Vor über einem Jahr sass Familie Zimmermann beim «Samschtig-Jass» vor dem Fernseher. Damals reifte die Idee, Lino bei der Sendung als Teilnehmer anzumelden: «Die Idee hatte Mami und Papi hat mich angemeldet», erzählt Lino. Von Mutter Andrea hat er auch die Begeisterung für das Ur-Schweizer Kartenspiel. «In der vierten Klasse haben wir ein bisschen das Jassen beigebracht bekommen, den Rest habe ich von Mami gelernt», berichtet er weiter. Andrea Zimmermann ist vor Jahren selbst schon einmal beim «Samschtig-Jass» aufgetreten und wusste daher ungefähr, was auf sie zukam. Dass die Mühlen beim Schweizer Fernsehen so langsam mahlen, hat sie dann doch überrascht: «Nach über einem Jahr kam der Anruf. Ich bin ganz baff gewesen», erzählt Linos Mutter. Auch Lino war überrascht und gespannt, wie es vor der Kamera ablaufen würde.
Einen halben Tag für 50 Sekunden
Vor der Aufzeichnung der eigentlichen Sendung im Verkehrshaus in Luzern kam das Fernsehen zu Lino nach Hause, um ein Videoporträt über ihn zu produzieren: «Es ist eine Frau mit zwei Kameras gekommen», berichtet Lino, der ab sofort der Star des Tages war: Lino, wie er mit den Kollegen FIFA auf der Playstation zockt, Lino wie er mit dem Lehrer Posaune übt und Lino, wie er mit dem FC Tägerig auf dem Platz steht: «Cristiano Ronaldo ist mein Vorbild», sagt er ganz Profi in die Kamera. Nicht alles ist jedoch so spontan, wie es im Video wirkt: «Ich habe mir auch was aufs Zetteli geschrieben, das ich sagen will», verrät er. Und auch dass sie beim Fussballtraining mit den Match-Trikots aufliefen, war extra fürs Fernsehen. «Es hat Spass gemacht», sagt Lino auf Nachfrage und aufgeregt vor der Kamera zu stehen, sei er auch nicht gewesen.
Leichtes Lampenfieber gehört dazu
Erst als es für die Aufzeichnung des «Samschtig-Jass» ins Verkehrshaus ging, sei er ein bisschen nervös gewesen. Kein Wunder, traf er dort doch auf den ehemaligen Schwingerkönig Jörg Abderhalden und die Kinderbuchfigur «Globi» sowie Moderatorin Fabienne Bamert. Letzterer blickte er via Kamera über die Schulter und flüsterte ihr als Telefonjasser seine Spielzüge ins Ohr. Gut im Rechnen müsse man beim Jassen sein, erklärt Lino dem unwissenden Redaktor, um die Punkte zusammenzuzählen. Und natürlich brauche es ein gutes Gedächtnis: «Man muss sich merken, welche Trümpfe gegangen sind.» Ob das Expertenwissen des Telefonjassers gegen die Kinder-Konkurrenz gereicht hat und wer den begehrten Jass-Pokal mit nach Hause nehmen durfte, ist bis zur Ausstrahlung streng geheim. Für Lino steht aber schon fest: Er würde lieber hinter als vor der Kamera stehen: «Kameramann würde ich gerne probieren», erklärt der Zwölfjährige, der später dennoch lieber Polizist werden möchte. Sich selbst auf dem Bildschirm zu sehen, findet er immer noch komisch: «Ich weiss nicht, ob ich mich selber im Fernsehen sehen will.» Einschalten wird Familie Zimmermann beim «Samschtig-Jass» aber trotzdem – Jasser-Ehrensache.
Michael Lux



