In der Scheune der Familie Stöckli werden Palmen gebunden
Seit über einer Stunde sind sie an der Arbeit. Noch immer liegen Blätter und Äste der Stechpalmen auf dem Boden in der Scheune der Familie Stöckli in Tägerig, auch Thuja und Äpfel in Schalen. Es ...
In der Scheune der Familie Stöckli werden Palmen gebunden
Seit über einer Stunde sind sie an der Arbeit. Noch immer liegen Blätter und Äste der Stechpalmen auf dem Boden in der Scheune der Familie Stöckli in Tägerig, auch Thuja und Äpfel in Schalen. Es herrscht emsiges Treiben im Halbdunkel. Die Erwachsenen bleiben geduldig und ausdauernd und bringen die Palmen, die von den Mädchen und Buben am Palmsonntag nach der Segnung in die Kirche getragen werden, zu einem erfreulichen Abschluss.
Die Kinder, von denen die meisten im Mai ihre Erstkommunion feiern, spielen in der Scheune und um die Scheune, holen sich Zvieri – Getränke und Kuchen stehen auf einem Tisch bereit – und überprüfen dann den Fortschritt ihrer Palme. Zuvor haben sie sich die Finger zerstochen beim Auffädeln der Stechpalmenblätter auf den Draht, der dann mit Äpfeln zum Kranz geformt wird. Zum Beispiel Erstkommunikantin Lia, die mit ihrem Gotti Renate Bonanno hier ist. Sie habe sich einige Male an den stachligen Blättern die Finger zerstochen, sagt sie. Andere Kinder nicken: Da helfen auch Gartenhandschuhe wenig. Jetzt hält Lia den Palmenstab und ihre Gotte erledigt den letzten Schliff, bindet türkisfarbene Bänder an die Spitze. – In der Scheune ist eine Palme schöner als die andere, mit Bändern in rot, rot-orange, blau oder in blau-gelb. Der Palmsonntag kann zum Fest werden. (hhs)