Der Steinbruchverein feiert sein 20-jähriges Bestehen, weiht eine Trockenmauer und den Steinbrecher ein
Seit 20 Jahren sorgt der Verein für den Erhalt des alten Eckwiler Steinbruchs. Das wird mit Einweihungen gefeiert. Der Steinbrecher allerdings gibt sich zunächst etwas ...
Der Steinbruchverein feiert sein 20-jähriges Bestehen, weiht eine Trockenmauer und den Steinbrecher ein
Seit 20 Jahren sorgt der Verein für den Erhalt des alten Eckwiler Steinbruchs. Das wird mit Einweihungen gefeiert. Der Steinbrecher allerdings gibt sich zunächst etwas widerspenstig.
Alles steht bereit, der restaurierte Steinbrecher glänzt im Sonnenlicht. Vom Rost befreit, mit frischer Farbe angestrichen. Zwei Jahre dauerte die Renovierung. Jetzt soll die Funktionstüchtigkeit präsentiert und der Steinbrecher auch eingeweiht werden. Genau wie zuvor schon die neue Trockenmauer neben dem Unterstand. Der Steinbrecher aber will nicht, zwar springt der Dieselmotor schliesslich an, dreht aber in die falsche Richtung. Rückwärts statt vorwärts. Aus dem Publikum kommen gute Ratschläge und Walter Savoldi, Präsident des Steinbruchvereins, meint entschuldigend: «Das ist halt eine alte Maschine.» Drei Männer, Kraft und Gefühl, bringen den Motor schliesslich zum Drehen, in die richtige Richtung. Der Steinbrecher zermalmt den Stein und sortiert den Kies über einen rohrförmigen Siebrechen gleich vor: Ganz fein, fein und grob in vier darunter stehende Schubkarren. Gefeiert und eingeweiht werden im Mägenwiler Steinbruch aber nicht nur Trockenmauer und Steinbrecher. Das Fest gilt vor allem auch dem Jubiläum des Vereins Steinbruch Mägenwil, der am Internationalen Museumstag sein 20-jähriges Bestehen feiert. Mit einem Jahr Verspätung, coronabedingt. Gegründet wurde der Verein nämlich 2001. Die Mägenwiler Ortsbürger hatten das Areal bereits 1998 gekauft, dann eine Interessengemeinschaft gegründet, die 2001 in einen Verein überführt wurde, der heute 200 Mitglieder zählt. Dank viel Engagement und Freiwilligenarbeit kann, wer mag, den Steinbruch «Eckwil» auch heute noch erleben.
Beim Jubiläumsfest fuhr die kleine Eisenbahn. Am Klopfplatz wurden Muscheln und Raubfischzähne aus dem 70 Millionen Jahre alten Muschelsandstein geklopft. Wer lieber aus einem Klotz ein Herz oder einen Würfel hauen wollte, bearbeitete Gasbeton. «Das ist leichter und führt rascher zu einem Resultat», sagt Bildhauer Alex Schaufelbühl – auch er Vorstandsmitglied im Verein. Einen grossen Würfel haben an ihrem Holztisch auch die drei Mägenwiler Freundinnen Amelia, Timea und Nayeli aus dem Stein gehauen.
Heidi Hess