Wenn bei der Brennerei Humbel Storchenberingung ist, dann kommen sie alle – Mädchen und Buben, Eltern und Grosseltern
So schwierig wie dieses Jahr war es noch nie», wird Alois Vogler nach vollzogener Beringung sagen. Vogler, Storchenvater und ehemaliger Präsident des ...
Wenn bei der Brennerei Humbel Storchenberingung ist, dann kommen sie alle – Mädchen und Buben, Eltern und Grosseltern
So schwierig wie dieses Jahr war es noch nie», wird Alois Vogler nach vollzogener Beringung sagen. Vogler, Storchenvater und ehemaliger Präsident des Natur- und Vogelschutzvereins Stetten, legte am Dienstagabend zwei Jungstörchen vom Kamin der Schnapsbrennerei Humbel in Stetten einen Ring um ihr rechtes Storchenbein – rechts, weil wir uns 2022 zahlenmässig in einem geraden Jahr befinden. Nächstes Jahr wird wieder links beringt.
Das halbe Dorf ist auf den Beinen, um die Störche aus nächster Nähe zu sehen. Zunächst aber muss Alois Vogler mit der Hebebühne der Feuerwehr Mutschellen erst einmal in die Nähe des Nestes gelangen, wo die beiden jungen Störche aufmerksam beobachten, wie ihnen geschieht. Sieben Wochen alt sind sie, gross und kräftig. Eine Woche jünger wäre besser gewesen. Vogler ist besorgt. Und Sandro Zervoni, an den Schaltern der Hebebühne, gefordert. Er zirkelt zentimetergenau zum Kamin, steht still, sobald sich die Störche im Nest bewegen. Noch fliegen sie nicht, ein Sturz aus dem Nest wäre fatal – bald aber werden sie mit Flugversuchen beginnen.
Als beide hocken, wirft Vogler von der Hebebühne aus, eine Decke über die Vögel: «Das beruhigt sie.» Dann packt er einen Storch, setzt ihn vorsichtig in einen Korb und deckt ihn zu. Unten wird «Angela», benannt nach der verstorbenen Angela Humbel, vor den Augen der staunenden Mädchen und Buben beringt. Aufgeregt sind beide, die Kinder und der junge Storch. Danach geht es mit dem Lift zurück zum Kamin. «Orell», dessen Namensgeber der jüngste Urenkel in der Familie Humbel ist, erhält seinen Ring in luftiger Höhe. Am Schluss ist Alois Vogler froh, dass alles gut gegangen ist. «Das ist das Wichtigste!»
Heidi Hess