Pro Natura Aargau hat einen wichtigen Schritt getan, damit sich das vielfältige und wertvolle Moor erholen kann
Moore sind wertvolle und hochgradig gefährdete Lebensräume. Gefährdet war auch das Egelmoos in Niederrohrdorf. Dank dem Wiedervernässungs-Projekt von Pro ...
Pro Natura Aargau hat einen wichtigen Schritt getan, damit sich das vielfältige und wertvolle Moor erholen kann
Moore sind wertvolle und hochgradig gefährdete Lebensräume. Gefährdet war auch das Egelmoos in Niederrohrdorf. Dank dem Wiedervernässungs-Projekt von Pro Natura Aargau kann es nun wieder gesunden.
In intakten Mooren kommen seltene Tier- und Pflanzenarten vor. Als das Egelmoos nutzbar gemacht werden sollte, wurden mehrere Entwässerungsgräben durchs Moor gezogen. «Moore benötigen aber unbedingt Wasser. In den beiden vorletzten, sehr heissen Sommern wähnte man sich hier in einer trockenen Savanne und nicht in einem Moor», erläutert Marianne Rutishauser, Projektleiterin bei Pro Natura Aargau. Auch die Wasserstands-Messungen zeigten schon länger auf, dass das Moor im Sommerhalbjahr viel zu stark trockenfiel. Das bedeutet, dass immer mehr Pflanzen und Moose dieses seltenen Lebensraums zu verschwinden drohen. Ausserdem drohte das Moor zu verbuschen. Vom Niederrohrdorfer Naturschützer Albert Wickart wissen wir, dass beispielsweise der wunderschöne Fieberklee aus dem Egelmoos ver-schwunden ist. «Mit der Sanierung des Wasserhaushaltes des Egelmoos möchten wir diesen Prozess stoppen und hoffen, dass sich mittelfristig auch die Vegetation und wenn möglich gar der Torfkörper wieder erholen kann», so Rutishauser. Jedes Frühjahr pflanzen sich im Gebiet über 2000 Grasfrösche fort. Auch für diese soll der Lebensraum verbessert werden.
Sanierung des Wasserhaushaltes
«Eine Moorrenaturierung erfordert spezielle Massnahmen, da die Moorböden und die Vegetation sehr empfindlich sind. Das Projekt wird eng von der auf Moore spezialisierten Naturplan AG begleitet», erläutert Rutishauser weiter. Die ersten baulichen Massnahmen in Zusammenarbeit mit dem Kanton Aargau erfolgten im Spätherbst letzten Jahres. Es wurden alte Entwässerungskanäle verschlossen und niedrige Holzschwellen eingebaut. Als wichtigste Massnahme wurde im Frühjahr ein höhenverstellbares Wehr eingebaut. Dieses erlaubt es, den Grundwasserstand im Moor äusserst langsam zu erhöhen. «Nun muss aber das Moor selber arbeiten», bemerkt Rutishauser. «Die Torfböden müssen sich mitentwickeln und die seltenen Moorpflanzen ihren Raum wieder einnehmen oder gar einwandern».
Die Renaturierungs-Massnahmen werden vom naturemade star-Fonds von ewz, dem Bundesamt für Umwelt und Pro Natura finanziert. (red.)
Das Torfmoos, Taumoos und Egelmoos sind Zeugen der Schweizer Urlandschaft und gehören zu den noch wenigen Hochmooren in unserem Land. Die Niederrohrdorfer Moorgebiete sind von nationaler und kantonaler Bedeutung. Um deren Erhalt als Lebensraum langfristig zu sichern, stehen sie unter Naturschutz und werden fachgerecht betreut. Der Reichtum an Pflanzen und Tieren ist beinahe unermesslich. (red.)