Am Reussufer findet beim Alterszentrum Im Grüt jeden zweiten Samstag «Yoga am Fluss» statt
Yoga im Freien ist nicht neu. Am Reussufer in Mellingen aber gab es dieses Angebot noch nicht. Die Journalistin hat ihr Mätteli eingepackt und die Übungen bei Vogelgezwitscher ...
Am Reussufer findet beim Alterszentrum Im Grüt jeden zweiten Samstag «Yoga am Fluss» statt
Yoga im Freien ist nicht neu. Am Reussufer in Mellingen aber gab es dieses Angebot noch nicht. Die Journalistin hat ihr Mätteli eingepackt und die Übungen bei Vogelgezwitscher selbst ausprobiert.
Am Reussufer schliessen wir unsere Augen und spüren den Körper. Wir reiben unsere Händflächen aneinander, um die Meridiane zu wecken. Wir legen die Fusssohlen aneinander und bleiben im «Schmetterling» sitzen, die Knie bewegen wir auf und ab und «fliegen». In der Sonne flattert ein Kohlweissling über die Wiese von Blume zu Blume. Es sind Bewegungen ohne Hast und Eile, ohne Anspruch auf Perfektion. Verbessert werden soll mit diesen Übungen die Beweglichkeit und die Wahrnehmung des eigenen Körpers.
Sonnengruss, Kobra und Pflug
Ein angenehmes Lüftchen bringt die Blätter in den Pappeln zum Rascheln. Sieben Frauen und ein Mann haben ihre Matten im Schatten, zwischen den Häusern des Alterszentrums Im Grüt ausgerollt und warten bis Julia Keller ihre Stimme hebt: «Sucht euch eine bequeme Sitzposition.» Die Yogalehrerin beginnt am Samstagmittag eine einstündige Lektion mit einer meditativen Einstimmung und mit Atemübungen.
Das Angebot «Yoga am Fluss» findet jeden zweiten Samstag von 12 bis 13 Uhr statt. Ins Leben gerufen hat es Nicole Disler, die an der Birrfeldstrasse vor Kurzem ihr Studio «Dhara» für Yoga und Ayurveda eröffnet hat. An diesem ersten «Yoga am Fluss»-Samstag ist die Gruppe komplett durchmischt: Anfängerinnen sitzen neben Menschen, die seit Jahren Yoga praktizieren. Julia Keller, die heute die Übungen erklärt, bietet aus diesem Grund langsames Hatha-Yoga an, wie sie nach der Lektion erklären wird. Hatha-Yoga soll Körper und Geist sowohl aktivieren als auch entspannen. Unter dem Dach am Reussufer machen wir den Sonnengruss, gehen vom Bogen ins Brett und in die Kobra, stehen dann auf und strecken die Hände der Sonne entgegen. Wir versuchen danach den Schulterstand und gehen in den Pflug, lassen dafür – wer kann – die Beine nach hinten auf den Boden sinken. Immer wieder werden die Bewegungen durch Entspannungsübungen (Shavasana) unterbrochen. «In einen vielbeschäftigten Alltag», erklärt Keller, «sollen Entspannungsmomente mehr Raum erhalten.»
«Lasst los, was nicht mehr dient»
Keller führt uns mit ruhiger Stimme durch die Yoga-Übungen. Wir atmen ein, wir atmen aus. Wir liegen auf unserer Matte, drehen Beine und Füsse nach rechts, Kopf und Gesicht nach links. Alles wird lockerer, die Bewegungen fliessender. «Lasst los, was euch nicht mehr dient», rät die Yogalehrerin, während die letzte Entspannungsphase beginnt.
«Gut hat es getan» oder auch «Gar nicht so einfach» lauten die Rückmeldungen nach dieser ersten Stunde von «Yoga am Fluss». Die Teilnehmerin, die allerdings schon seit vielen Jahren Yoga praktiziert, hätte sich etwas mehr Aktivität gewünscht. Für die Journalistin, die wenig Yoga-Erfahrung hat, lagen die wechselnden Phasen von Bewegung und Entspannung in einem angenehmen Gleichgewicht. (hhs)
«Yoga am Fluss» am 16. Juli, 30. Juli, 13. August, 27. August, 10. September und 24. September, jeweils von 12 bis 13 Uhr beim Alterszentrum Im Grüt. – Kostenlose Teilnahme, freiwilliger Beitrag.