Arbeitsgruppe soll Lösungen finden
29.07.2022 Wohlenschwil, Region ReusstalDer Überweisungsantrag zur Einmündung Grossfeldstrasse/Lenzburgerstrasse wird bearbeitet
Erwin Binder stellte an der letzten Gmeind einen Überweisungsantrag bezüglich der Kreuzung Grossfeldstrasse/ Hauptstrasse/Lenzburgerstrasse. Auch beim «Reussbote» gingen ...
Der Überweisungsantrag zur Einmündung Grossfeldstrasse/Lenzburgerstrasse wird bearbeitet
Erwin Binder stellte an der letzten Gmeind einen Überweisungsantrag bezüglich der Kreuzung Grossfeldstrasse/ Hauptstrasse/Lenzburgerstrasse. Auch beim «Reussbote» gingen zur Gefahrenstelle Beschwerden ein. Jetzt bildet die Gemeinde eine Arbeitsgruppe.
Es ist eine Zumutung» schrieb Leser Michael Strickler vom Münzelhof kürzlich in einer Mail an den «Reussbote» und schickte ein Foto der ungeschnittenen Hecke an der Einmündung der Grossfeldstrasse in die Lenzburgerstrasse gleich mit. Der Wildwuchs schränke die dort ohnehin schlechte Sicht zusätzlich ein. Die entsprechende Kreuzung ist schon lange ein Ärgernis für viele Anwohner. Erwin Binder, der das Thema bereits an der Winter-Gmeind zur Sprache gebracht hatte, stellte an der letzten Gemeindeversammlung einen Überweisungsantrag an den Gemeinderat, der grossmehrheitlich angenommen wurde. Im Antrag geht es darum, an besagter Kreuzung Personen- und Verkehrsunfällen vorzubeugen: «Ich habe den Antrag gestellt, damit es offiziell ist und damit die Gemeinde etwas unternehmen muss», so Binder beim Ortstermin. «Es geht um die Sicherheit der Kinder – und von uns, die wir immer mehr werden». Gemeint sind damit die Anwohner der Überbauung Nüeltsche-Grossfeld, in der laut Binder zum Ausbauende schätzungsweise 250 Personen wohnen werden, davon 20 Kinder. Letztere müssten auf ihrem Schulweg den Fussgängerüberweg an der besagten Kreuzung benutzen, so Binder. An dieser gibt es mehrere Probleme. Zum einen liegt sie kurz hinter der Ortseinfahrt aus Richtung Mägenwil, zum anderen gilt erst 100 Meter vor der Kreuzung auf der abfallenden Strasse ein Tempolimit von 60 km/h – an das sich viele Autofahrer obendrein nicht halten: «Am 17. Mai wurden bei einer Geschwindigkeitskontrolle der Repol 79 Übertretungen gemessen, das Maximum waren 81 Stundenkilometer», zitiert Erwin Binder aus den Gemeindenachrichten. «Das Ziel wäre, dass sie mit der Geschwindigkeit runtergehen», erklärt er. Wie das genau erreicht werden kann, möchte er bewusst offen lassen. Neben der Sicherheit ist die hohe Geschwindigkeit seiner Meinung nach auch eine Frage der Lärmbelästigung: «Die Häuser oben an der Hauptstrasse beneide ich nicht. Ich habe das Gefühl, dass die Grenzwerte hier überschritten werden», sagt Binder. Denn nach Aufhebung der Geschwindigkeitsbegrenzung würden viele wieder lautstark aufs Gas treten. Eine Vermutung, die der Gemeinderat laut Antrag ebenfalls überprüfen soll. Der Knackpunkt am Ganzen: Bei der Lenzburgerstrasse handelt es sich um eine Kantonsstrasse. Ohne Einverständnis des Kantons liesse sich eine Temporeduktion also nicht realisieren. Der aber liess die Gemeinde, die ein reduziertes Tempolimit in diesem Bereich durchaus begrüssen würde, bisher abblitzen, wie Frau Gemeindeammann Erika Schibli schon an der Winter-Gmeind zu verstehen gab.
Gemeinde geht über die Bücher
Seit der letzten Gemeindeversammlung war man bei der Gemeinde jedoch nicht untätig. Man habe die Sichtzonen im Bereich ausmessen lassen, sagt Vizeammann Roger Aerne. Darüber hinaus würden die Daten einer früheren Verkehrszählung sowie die Unterlagen zum damaligen Gestaltungsplan der Überbauung Grossfeld nochmals gesichtet und ausgewertet: «Es wird eine Arbeitsgruppe geben, die die Problematik an der Kreuzung grundsätzlich anhand der Unterlagen prüft», so Aerne. Die Analyse sei dann die Grundlage für einen erneuten Austausch mit dem Kanton und der Polizei. Es wird also einen erneuten Vorstoss geben: «Das Ziel ist es, die Kreuzung sicherer zu machen», so Aerne. Ein Kreisel sei aus Platzgründen leider nicht möglich, schickt er voraus. Für die Fussgänger stünde aber eine sichere Alternative durch die Unterführung via Laubisbachstrasse zur Verfügung. Um weitere Lösungsansätze für die Kreuzung zu finden, sollen sowohl die Anwohner als auch neutrale Experten mit ins Boot geholt werden. Die Zeit bis zur nächsten Gmeind, an der man Auskunft zum Thema geben müsse, werde man aber wohl für den Prozess brauchen.
Eine schnelle, wenn auch kurzfristige Lösung, fand sich hingegen für die sichtversperrende Hecke. Weil die Verwaltung der privaten Liegenschaft zu langsam reagierte, liess die Gemeinde diese auf Anfragen aus der Bevölkerung hin kurzerhand selbst stutzen.
Michael Lux