Schulschlussfeier mit Verabschiedung von Yvonne Kobi. Die Kindergartenlehrperson geht nach 36 Jahren in die wohlverdiente Pension
Was für ein Bild. Ihre ersten und letzten Kindergärtler standen beim offiziellen Abschied Spalier. Nach 36 Jahren als Kindergartenlehrerin geht Yvonne ...
Schulschlussfeier mit Verabschiedung von Yvonne Kobi. Die Kindergartenlehrperson geht nach 36 Jahren in die wohlverdiente Pension
Was für ein Bild. Ihre ersten und letzten Kindergärtler standen beim offiziellen Abschied Spalier. Nach 36 Jahren als Kindergartenlehrerin geht Yvonne Kobi in den frühzeitigen Ruhestand.
Sie war gerührt. Der Abschied fiel Yvonne Kobi (58) sichtlich schwer. 36 Jahre war sie Kindergartenlehrperson in Tägerig. Ihre Kindergärtler lagen ihr stets am Herzen. Schulleiterin Elke Hungerbühler sorgte bei der Verabschiedung von Yvonne Kobi an der Abschlussfeier für eine spezielle Überraschung. Aus Kobis erster Klasse – Kobi kam damals direkt vom Seminar nach Tägerig – waren sechs ehemalige Kindergärtler vor Ort. «Eine Person ist für die Verabschiedung extra aus dem Thurgau angereist», verriet Hungerbühler. Die Ehemaligen standen gemeinsam mit den aktuellen Kindergärtlern mit Rosen und selbstgebastelten Fantasieblumen Spalier. «Du hast 7200 Arbeitstage an unserer Schule verbracht. Wir lassen dich nicht gerne gehen», sagte Hungerbühler in ihrer Laudatio. Als Geschenk überreichte sie ihr ein Album. Darin haben sich viele ihrer ehemaligen Kindergärtler mit Fotos und Widmungen verewigt. Vizeammann Thomas Widmer fügte in seiner Rede an: «Du hast als Kindergartenlehrperson über 600 Tägliger Kinder unterrichtet und ihnen viel für ihr Leben mitgegeben. Das Dorf wird dich vermissen.»
Keine Langeweile in der Pension
Yvonne Kobi geht frühzeitig, mit 58 Jahren, in Pension. Nicht, weil ihr der Beruf nicht mehr gefällt, sondern weil sie ihren letzten Lebensabschnitt in vollen Zügen geniessen will. Sie freut sich auf Reisen ausserhalb der Schulferienzeit, auf spontane Velotouren und Ausflüge. Trotzdem sagte sie: «Es fällt mir nicht leicht, Tägerig zu verlassen. Es fühlt sich an wie beim ‹Zügeln›. Zudem lieben wir ‹Krebse› keine Veränderungen im Leben.» Und dann sang sie zusammen mit den Schul-, Kindergartenkindern und Lehrpersonen als offizieller Abschluss der Schulschlussfeier das «Tägliger Lied».
Kutschenfahrt und Schildbürger
Nach der offiziellen Verabschiedung erhielten alle anwesenden Schulkinder ihren Examen-Weggen. So auch die Kindergärtler von Yvonne Kobi. Danach konnte sich Kobi aber noch mit ihren ehemaligen Kindergärtlern beim Apéro austauschen. Sicherlich war sie gespannt, was nach über 30 Jahren aus ihnen geworden ist. Bereits am Mittag vor der Schulschlussfeier gab es für Kobi eine Überraschung. Sie wurde von ihrem Mann René Kobi, der Schulleiterin Elke Hungerbühler und Vizeammann Thomas Widmer mit einer Kutsche von der Schule zum Essen abgeholt.
An der Schulschlussfeier am Abend gaben die Kinder alles. Sie führten «Die Schildbürger» als Theater auf. Gewürzt wurde das Ganze mit Tanz, Gesang und einer Prise Humor. Als krönenden Abschluss zeigten die Sechstklässler eine Trampolineinlage. Sie sprangen symbolisch in ihre nächste Schulzeit. Nach den Sommerferien werden sie die Oberstufe in Mellingen besuchen. «Für mich ist es als Schulleiterin die erste offizielle Abschlussfeier», sagte Elke Hungerbühler. «Umso mehr freue ich mich, diesen Abend mit euch allen zu verbringen.» Hungerbühler ist seit zweieinhalb Jahren Schulleiterin in Tägerig. Wegen der Pandemie fielen die bisherigen Feiern ins Wasser. Umso mehr wurde die Abschlussfeier 2022 von allen Anwesenden genossen.
Debora Gattlen