Am Sonntag feierte Pfarrer Walter Schärli mit der Gemeinde zum Abschied einen Dankesgottesdienst
Nach 40 Jahren im Dienst, davon 16 Jahre in Mellingen, geht Pfarrer Walter Schärli in Pension. Er hinterlässt eine Lücke, die nicht so leicht zu schliessen sein dürfte, ...
Am Sonntag feierte Pfarrer Walter Schärli mit der Gemeinde zum Abschied einen Dankesgottesdienst
Nach 40 Jahren im Dienst, davon 16 Jahre in Mellingen, geht Pfarrer Walter Schärli in Pension. Er hinterlässt eine Lücke, die nicht so leicht zu schliessen sein dürfte, wie der stimmungsvolle Abschiedsgottesdienst bewies. Doch trotz Wehmut war auch Platz für eine Prise Humor.
Bereits das erste Lied gab die Stimmung an diesem Sonntagmorgen vor: Das Musiker-Duett aus Gitarre und Handorgel intonierte zum feierlichen Einzug von Pfarrer Schärli und seinen Ministranten «Stand by me» von Ben E. King. Viele hätten es wohl gerne gesehen, wenn der beliebte Seelsorger des Pastoralraums Region Mellingen noch ein bisschen geblieben wäre. Doch trotz der offensichtlichen Wehmut über den Abschied, der manchen zu Tränen rührte, überwog die Dankbarkeit: «Ein Gottesdienst, an dem wir für vieles danke sagen», sollte es sein, betonte Walter Schärli in seinen Begrüssungsworten. Auch im restlichen Gottesdienst Schlug Schärli besinnliche Töne an: «Frieden kann uns nur das geben, was wir vom Göttlichen bekommen», so Schärli. Man solle den Kleinigkeiten des Alltags mehr Beachtung schenken. Er selbst erlebe Gott im Alltag, ergänzte er im Hinblick auf seine Tätigkeit in der Kirchengemeinde.
Doppelte Verabschiedung
Am Ende des Eucharistie-Gottesdienstes würdigten Gemeinde, Kirchenpflege und Mitarbeiter Pfarrer Schärli und dankten ihm für seinen langjährigen Einsatz. Besonders emotional war der Abschied der pastoralen Bezugspersonen Mirjam Savia und Alexandra Atapattu, von denen es einen Johannisbeer- und einen Stachelbeerstrauch zum Erhalt der Gesundheit gab: «Wir werden euch nie vergessen», sagten die beiden sichtlich gerührt. Denn neben Pfarrer Schärli geht auch Sakristanin und Pfarrköchin Beate Plannerer in Pension. Auf eigenen Wunsch hatte sie «im Volk» auf einem der mittleren Kirchenbänke Platz genommen. Plannerer galt der persönliche Dank von Walter Schärli: «Liebe Beate, du hast mir all die Jahre, die ich als Seelsorger gewirkt habe, den Rücken freigehalten. Das soll dir der liebe Gott vergelten», sagte Schärli, worauf beide von der Gemeinde mit stehendem Applaus geehrt wurden. Im Anschluss heiterte Pfarrer Schärli die Stimmung wieder durch einige humorvolle Anekdoten auf, bevor es zum Apéro ins Alterszentrum ging.
Nachfolger erst im Sommer
Bis Mitte nächsten Jahres bleibt die Stelle von Walter Schärli vakant. «Der Grund ist, dass wir im nächsten Sommer den Pastoralraum durch die Kirchgemeinde St. Agatha Fislisbach erweitern möchten», erklärt Sonja Nauer, Präsidentin des Pastoralraums. Bis dieser durch einen Seelsorger besetzt werde, arbeite man mit Aushilfspfarrern: Monsignore Chibuike Onyeaghala, der für die spanische Mission im Aargau zuständig ist, sowie Markus Vögtlin, ehemaliger Seelsorger von Wohlenschwil-Mägenwil und Markus Leutenegger aus Mägenwil werden die Gemeinden betreuen.
Michael Lux