Das Baugesuch für den Kreisel bei der Migros liegt bis am 8. August auf der Gemeindekanzlei auf
Im Herbst wird die Umfahrung Mellingen eröffnet. Der Kreisel bei der Migros ist ein Teil davon. Bereits wird spekuliert, wie der Kreiselschmuck aussieht.
Der Kreisel steht auf ...
Das Baugesuch für den Kreisel bei der Migros liegt bis am 8. August auf der Gemeindekanzlei auf
Im Herbst wird die Umfahrung Mellingen eröffnet. Der Kreisel bei der Migros ist ein Teil davon. Bereits wird spekuliert, wie der Kreiselschmuck aussieht.
Der Kreisel steht auf Wohlenschwiler Boden. Deshalb liegt auch das Baugesuch auf der Gemeindekanzlei Wohlenschwil auf. Wer «gwundrig» war, was künftig den Migros-Kreisel zieren wird, wurde beim Augenschein der Bauauflage enttäuscht. Auf dem Plan ist zu lesen, dass ein Schaukasten den Kreisel ziert. Das zeigen auch die Bauprofile auf dem Kreisel an. Doch was ist das genau? Der «Reussbote» fragte bei der Gesuchstellerin, der Gemeinde Mellingen, nach. «Wir wollen nicht zu viel verraten», sagt Györgyi Schaeffer, Gemeindeammann Mellingen. «Der Kreiselschmuck soll eine Überraschung für die Bevölkerung sein.» Und diese werde bei der Eröffnung der Umfahrung Mellingen zum Abschluss bei der Begehung gelüftet. Dann wird der neue Kreiselschmuck enthüllt. «Wir hoffen sehr, dass der Kreiselschmuck rechtzeitig fertiggestellt wird und es nicht zu Lieferengpässen kommt», so Schaeffer.
Frösche und Kröten für Kreisel?
Fast jedes Dorf in der Schweiz hat einen Spitznamen. Oft ist es ein Tier. Die Birmenstorfer werden zum Beispiel als «Wildschweine» bezeichnet. Daher wählte das Dorf nicht von ungefähr bei einem Kreiselschmuck Wildschweine. Die Wohlenschwiler spekulieren daher ebenfalls auf einen tierischen Kreiselschmuck. Der Spitzname der Bübliker ist «Frösch», der Wohlenschwiler «Chrotte». Das geht aus der Chronik «Mägenwil und Wohlenschwil» von Andreas Steigmeier hervor. Doch wie kam es zu diesen Spitznamen? Die Bübliker Schulbuben und Bauern fingen früher in Bächen und im Moos beim ersten warmen Frühlingsregen Frösche und verkauften sie an Badener Hotels. Die Bübliker erhielten daher von den Wohlenschwilern den Spitznamen «Frösch». Als Antwort bezeichneten sie diese mit «Chrotte». Wohl abwägend, dass diese Amphibien im Gegensatz zu den Fröschen, ungeniessbar sind. Durch die Trockenlegung des «Moos» in den 1940er-Jahren ging die Zahl der Frösche zurück. Der Froschfang kam zum Erliegen – die Spitznamen aber blieben.
Gemäss Bauauflage müssen sich die Wohlenschwiler von «Frösch» und «Chrotte» verabschieden. Da die Gemeinde Mellingen Bauherrin ist, dürfte das künftig im Schaukasten Angezeigte dörferverbindend sein.
Debora Gattlen