Nach coronabedingten Ruhejahren ging die Harmoniemusik Rohrdorf wieder auf Vereinsreise

In aller Herrgottsfrühe machten sich rund 35 herausgeputzte Madl’n und Bursch’n in feschem Gewand auf, die Hauptstadt Bayerns zu erkunden – München.

Erster Programmpunkt im Bavarialand war der Viktualienmarkt mit all seinen farben- und aromenprächtigen Ständen. Das erste Bier und ein Weisswürstl konnte dabei verköstigt werden. Auf der anschliessenden Stadtführung mit zwei charmanten, wortgewaltigen Münchner Stadtführerinnen wurden so manche Interna und interessante Geschichten erzählt. Viele Lacher und Schmunzler waren beim Rundgang inklusive. Im Anschluss an die kurzweilige Führung hat sich der eine oder andere Musikant noch dem traditionellen Outfit verschrieben und sich zusätzlich «no a bisserl» aufgebretzelt.
Da sich gleichentags noch andere musikalische Grössen (Ed Sheeran) in der Stadt aufhielten, war im Vorfeld kein einziges Hotelbett in der Stadt verfügbar. Somit dislozierte der Harmonie-Trupp in die Vorortsgemeinde Freising, wo Zimmer in einem Hotel bezogen wurden. Gleich oben auf dem Hausberg stand dann der nächste Reisehöhepunkt auf dem Programm: In der ältesten Brauerei der Welt – Weihenstephan – wurde man in die Geheimnisse und Künste des Bierbrauens eingeführt. Die inkludierte Bierprobe mit prächtiger Brotzeit liess die kulinarischen Höhenflüge des bayrischen Tischzaubers mächtig aufblitzen. K, wie Kulinarik.

Biergarten wird zur Musikbühne
Selbstverständlich überbrachte die Harmoniemusik auch musikalische Grüsse vom Rohrdorferberg – der Biergarten wurde kurzerhand zur Musikbühne umgewandelt und so mancher Marsch und manche Polka flott aufgespielt. Der neue Dirigent, Roland Wernli, erlebte dabei seine Konzertpremiere und hat sicher und gekonnt durch das Platzkonzert geführt. Das anschliessende, landestypische Abendessen hat alle bezüglich Vielfalt und Quantität tief beeindruckt. Fein war’s.
Das traditionelle Freisinger Volksfest war dann die letzte Station des Tages. Eine Mass Bier musste unbedingt noch sein. Im Dirndl und den Lederhosen waren die Rohrdorfer von den einheimischen Festleuten nicht zu unterscheiden. Im riesigen Festzelt war dann K, wie Kameradschaft, angesagt. Mitsingen, schunkeln, glückliche zufriedene Stunden im Kreise der Musikerfamilie krönten den ersten Reisetag würdig.

Imposanter Biergarten
Der Sonntagmorgen war anfänglich leider regen- und nebelverhangen. So musste Programm B her. K, wie Kultur. Schloss Nymphenburg war geradezu perfekt für eine individuelle Besichtigung bei diesen Wetterbedingungen. Ebenfalls imposant der Schlossgarten und das ganze Umgelände. Zur Belohnung traf man sich zum Frühschoppen im grössten Biergarten Münchens – ja, ganz Bayerns. Der Königliche Hirschgarten mit seinen über 8000 Sitzplätzen im Sommer war schon sehr beeindruckend. Das Weisswürstl erlebte auch hier das 12-Uhr-Glöcklein nicht mehr. Das Weissbier mundete ebenfalls – erstaunlicherweise um diese Zeit.
Auf dem Rückweg der Reise ging ein weiterer blasmusikalischer Auftritt im Allgäu über die Bühne. Im Haldenhof in Isny erwartete die Harmoniemusik eine schöne Anzahl Zuhörer zum Platzkonzert auf der Gartenterrasse. Auch hier haben sie eine beeindruckende Visitenkarte des musikalischen Könnens hinterlassen. Im umgebauten Kuhstall wurde dann aus vollen Schalen feinste Käsespätzle, Kartoffel- und Blattsalat geschöpft. Der Braten war da fast nur noch Beilage. Und wenn der Car nicht spätestens um 20.30 Uhr wieder in Rohrdorf eintreffen musste, wären die Musikantinnen und Musikanten wohl noch heute in glücklicher und zufriedener Runde. Eine abwechslungsreiche und tolle Musikreise war’s – «Hallelujah sog i.» (zVg)

Harmoniemusik im Münchner Biergarten

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