Niederrohrdorf: Illegal entsorgter Sperrmüll ist ein permanentes Problem beim Werkhof
Die grosszügig bemessenen Öffnungszeiten des unbeaufsichtigten Werkhofs verführen manchen zu illegaler Abfallentsorgung. Die Folgen: Mehraufwand und Kosten für die Gemeinde. Doch ...
Niederrohrdorf: Illegal entsorgter Sperrmüll ist ein permanentes Problem beim Werkhof
Die grosszügig bemessenen Öffnungszeiten des unbeaufsichtigten Werkhofs verführen manchen zu illegaler Abfallentsorgung. Die Folgen: Mehraufwand und Kosten für die Gemeinde. Doch Vorsicht: Den Abfallsündern droht im Extremfall eine saftige Busse.
Das haben wir in anderthalb Wochen zusammengesammelt», erklärt Bauamtsmitarbeiter Andreas Rohrer mit Blick auf das Foto, das kürzlich in den Gemeindenachrichten veröffentlicht wurde. Zu sehen ist ein Abfallberg mit gebrauchten Skiern, einem ausrangierten Kinderwagen, einem Bürostuhl, Plastikeimern und -töpfen sowie jede Menge anderer Müll, der hier eigentlich nicht hingehört. Kein Einzelfall, sondern ein ständiges Problem, so Rohrer: «Es passiert regelmässig. Die Sachen werden überall entsorgt, im Alteisencontainer oder auch in der Steinmulde.» So käme immer mal wieder ein ganzer Container mit eigentlich kostenpflichtigem Abfall zusammen: «90 Prozent könnte man mit der Kehrichtabfuhr entsorgen, aber das kostet halt», sagt Rohrer.
Öffnungszeiten sollen bleiben
Entsorgt wird der Abfall während den Öffnungszeiten, wenn das Personal gerade nicht anwesend ist: «Wir haben einen Werkhof, der unbeaufsichtigt ist, da ist der Reiz gross, dass man auch illegal etwas entsorgt», weiss Susann Hunziker, Stv. Leiterin Abteilung Planung und Bau. Man habe längere Öffnungszeiten als andere Werkhöfe und nicht die Leute, den Abfall persönlich entgegenzunehmen: «Es braucht einerseits Selbstverantwortung und andererseits Vertrauen in die Bevölkerung», so Hunziker. Nicht bei allen Abfallsündern vermutet sie böse Absicht: «Zum Teil werden Sachen deponiert, bei denen die Leute das Gefühl haben, andere könnten es brauchen. Aber das ist nicht der Sinn des Werkhofs. Das ist kein Brocki.» Natürlich gebe es aber auch Abfall, der einfach entsorgt würde, um die Sperrgutmarken zu sparen.
Noch appelliert man von Seiten der Gemeinde an den guten Willen der Abfallsünder und möchte keine weiteren Massnahmen ergreifen: «Es geht darum, die Bevölkerung zu sensibilisieren, keinen Abfall zu deponieren, der nicht dorthin gehört», so Hunziker: «Wir wollen die Öffnungszeiten so belassen», betont sie. Zumal der Souverän eine Unterflursammelstelle ausserhalb des Werkhofs abgelehnt habe und nur während der Öffnungszeiten die Möglichkeit bestehe, legal seinen Abfall zu entsorgen. Auch weitere Kontrollen oder gar der Einsatz von Kameras sind vorerst nicht geplant. Es sei schwer, die jeweiligen Schuldigen zu ermitteln: «Wenn wir doch herausfinden, wem was gehört, dann geht man zuerst persönlich auf die Leute zu. Wenn es öfter vorkommt, wird man auch eine Anzeige machen», so Hunziker. Dann kann es richtig teuer werden: Laut Entsorgungsreglement können Bussen von bis zu 2000 Franken ausgesprochen werden.