Denner bot Hand: Lärmschutzmauer kommt
28.10.2022 Mägenwil, Region ReusstalAnwohnende der Eichlistrasse zogen ihre Sammeleinwendung zurück. Denner bot Hand für ihre Anliegen
Die Anwohnenden der Eichlistrasse sind erleichtert. Für sie werden in den nächsten Jahrzehnten, trotz Ausbau der Denner Verteilzentrale, ruhigere Zeiten anbrechen. Sie ...
Anwohnende der Eichlistrasse zogen ihre Sammeleinwendung zurück. Denner bot Hand für ihre Anliegen
Die Anwohnenden der Eichlistrasse sind erleichtert. Für sie werden in den nächsten Jahrzehnten, trotz Ausbau der Denner Verteilzentrale, ruhigere Zeiten anbrechen. Sie konnten eine Vereinbarung aushandeln.
Die Vereinbarung wurde von allen acht Parteien, die die Sammeleinwendung einreichten unterzeichnet», sagt Peter Wiederkehr, Einwender und Gemeindeammann. «Denner hat alle unsere Anliegen umgesetzt. Deshalb haben wir die Sammeleinwendung gegen das Baugesuch für den Bau der Denner Verteilzentrale für Frischeprodukte zurückgezogen.» Die Einwenderinnen und Einwender betonen, dass sie nie vorhatten, den Neubau zu verhindern. Mit der Einwendung wollten sie erreichen, dass das Quartier zwischen Eisenbahnlinie und Denner Verteilzentrale auch in Zukunft lebenswert bleibt. Das Kernthema bei der Einwendung: Lärmemissionen.
Einwenderverhandlung fruchtete
Die Anwohnerinnen und Anwohner des Eichliquartiers betonen, dass zwischen Denner und ihnen stets ein gutes Verhältnis herrschte. So handelten sie bereits 2006 beim Erweiterungsbau der Denner Verteilzentrale mit einer Sammeleinwendung einen Deal zur Lärmreduktion aus. Damals wurde ein Damm zwischen Mitarbeitenden-Parkplatz und dem Quartier sowie zum Zubringer-Gleis eine Lärmschutzwand errichtet.
Den gleichen Weg bestritten nun die Anwohner auch bei der Bauauflage für den Neubau der Verteilzentrale für Frischeprodukte. Peter Wiederkehr sagt: «Für die Anwohnenden war in der Bauauflage der Umweltbericht zu den Lärmemissionen zu wenig definiert. Das musste zu Papier gebracht werden, damit wir auch bei einem späteren Führungswechsel bei Denner etwas in der Hand haben.» An der im September stattgefundenen Einwenderverhandlung wurden Details erörtert.
So wird der neue Lkw-Warteraum, welcher anstelle des Mitarbeitenden-Parkplatzes entsteht, nicht ständig, sondern als Reserve genutzt. Er kommt zum Einsatz, wenn der Umschlagplatz hinter der Denner Verteilzentrale voll ist. Eine Betriebsordnung wird zudem die Nutzung regeln. Die bestehende Lärmschutzwand am Parkplatz wird zwar entfernt, dafür wird direkt am Zubringer-Gleis Richtung Steiacherstrasse eine neue Lärmschutzwand angebracht.
Lärmschutzwand statt Zaun
Als wichtigste Massnahme wird Denner auf dem bisherigen Lärmschutzdamm eine eineinhalb Meter hohe Lärmschutzmauer aus Beton errichten. «Die Mauer wird mit Holz verkleidet und teilweise begrünt, damit sie auch vom Quartier aus ansehbar ist», führt Wiederkehr aus. «Mit der Sammeleinwendung haben wir alles erreicht, damit das Eichliquartier auch künftig lebenswert bleibt» – trotz exponierter Lage zwischen SBB-Trassee und Industrie. Wiederkehr kennt das Quartier seit Kindsbeinen an. Er ist an der Eichlistrasse aufgewachsen. «Früher gab es Richtung Norden nur Landwirtschaftsland und das SBB-Trassee war nur einspurig befahren. Heute ist die SBB-Strecke eine der Hauptverkehrsachsen und Züge verkehren im Zweiminutentakt», erzählt er.
Baustart ohne Verzögerung
Trotz der Sammeleinwendung ist Denner auf gutem Weg. «Wir pflegen eine gut nachbarschaftliche Beziehung», betont Thomas Kaderli, Mediensprecher Denner. Das ordentliche Bewilligungsverfahren wird nach dem Rückzug der Klage weitergeführt. Der Erschliessungsplan erneut aufgelegt, da durch die SBB-Schlaufe Neuerungen hinzukamen. An der Infoveranstaltung verriet Denner den Anwohnenden, dass sie eine Einfahrt von Norden direkt in die Industriestrasse realisieren wollen. Davon wird das Eichliquartier profitieren, weil künftig die Lkws direkt von Norden in das Areal fahren und die Wegfahrt Richtung Westen erfolgt. Damit würden An- und Wegfahrten auf der Seite des Quartiers mehrheitlich wegfallen. «Das würde sicherlich nochmals eine Lärmverbesserung bringen», betont Wiederkehr. Die Anwohnenden seien nie gegen den geplanten Neubau gewesen, der das Quartier auch vom Autobahnlärm abschirmen werde. Denner ist zuversichtlich, dass die Baufreigabe im Frühjahr erfolgt. Die Inbetriebnahme des 36 Mio.-Projekt ist für 2025 geplant.
Debora Gattlen