Birretholz: Der Forstbetrieb Birretholz zeigt, wie die Gemeinde Holderbank ihre Schule und die Turnhalle mit Holz aus dem eigenen Wald baut

Die neue Turnhalle, eben erst eingeweiht, ist ein Vorzeigeprojekt. Kurz waren die Transportwege, weil das Holz aus dem Forstbetrieb Birretholz stammt und sämtliche Arbeiten im Aargau ausgeführt wurden.

In der ersten und in der letzten Sequenz des Videos sieht man das neue Primarschulhaus mit Turnhalle in Holderbank und daneben spielende Mädchen und Buben. Zwischen der ersten und der letzen Sequenz liegen Schnitt für Schnitt, Momente aus allen Produktionsphasen: Begonnen bei der Fällung der ersten Tanne über den Holztransport in die Sägerei bis zum Bau der neuen Schule in der Gemeinde Holderbank. Das Holz ist nicht nur im Aargau gewachsen, es hat den Kanton auch nie verlassen.

Warum der Film gedreht wurde
Genau deswegen hatte Peter Schenkel, der noch bis vor Kurzem Betriebsleiter im Forstbetrieb Birretholz war, dafür gesorgt, dass ein kurzer Film entsteht, der den Bau von Schule und Turnhalle in Holdebank in jeder Phase dokumentieren sollte. Seit Anfang Oktober hat der Forstbetrieb Birretholz diesen gut zweiminütigen Werbefilm, unterstützt von involvierten Unternehmen sowie auch von Pro Holz Aargau und von Schweizer Holz, nun auf seiner Webseite aufgeschaltet. Noch einmal kann man miterleben, wie das neue Schulhaus vom ersten Holzschlag im Wald bis zum letzten Handgriff mit der Bohrmaschine gebaut wurde. «Wir wollen mit diesem Film die Wertschöpfungskette zeigen», erklärt Markus Lüthy, neuer Betriebsleiter im Birretholz und Nachfolger von Peter Schenkel.
Denn die Wertschöpfungskette sei bei diesem Neubau ausserordentlich hoch, betont er: Die erste Tanne fällte der Forstbetrieb Birretholz im März 2021 im Mellinger Staatswald. Der Mellinger Staatswald wird, genau wie auch der Wald der Gemeinden Birrhard, Hausen, Holderbank, Mägenwil, Schinznach-Bad und Wohlenschwil, vom Forstbetrieb Birretholz betreut. Gefällt wurden in Mellingen damals rund 300 Bäume. Und diese Stämme machten sich auf eine Reise. Es wurde allerdings keine sehr weite. In der Sägerei in Schlossrued im Ruedertal erfolgte nämlich der nächste Verarbeitungsschritt. Lüthy gibt zu bedenken, dass es durchaus vorkomme, dass Baumstämme sehr weite Transportwege unternehmen, auch mal bis China verschifft würden, dort zersägt oder weiter verarbeitet werden, um dann nach Europa zurückzukehren.

Wie sich der Kreis schliesst
In diesem Fall aber war klar, was mit den zersägten Stämmen geschehen wird. Sie gelangten nach Leibstadt und wurden durch das Unternehmen Kalt AG zu baufertigen Holzteilen weiter verarbeitet, verleimt und abgebunden. Damit schloss sich der Kreis, denn genau dieses Holz aus dem Birretholz, zersägt in Schlossrued und verleimt in Leibstadt fand den Weg zurück nach Holderbank, dessen Waldflächen ebenfalls durch den Forstbetrieb Birretholz betreut werden. Dort wurde das neue Schulhaus vor wenigen Wochen offiziell eingeweiht.
Dass es sich um «sehr kurze Transportwege» handelt, bestätigt auch Theo Kern, Geschäftsführer bei Wald Aargau. Sämtliche Produktionsphasen seien im Kanton Aargau ausgeführt worden. Dieser Umstand war für Wald Aargau Grund genug, den Werbefilm mitzufinanzieren.
Und Markus Lüthy meint: «Das wollen wir pushen». Noch würden Folgeprojekte fehlen. Beim Forstbetrieb aber freut man sich über das «Vorzeigeprojekt» und schreibt in den Sozialen Medien: «Bauen mit Holz aus dem eigenen Forstbetrieb ist eine Top-Lösung und bietet eine Menge Vorteile.» Neben kurzen Wegen sind das nachhaltiger Rohstoff, wenig graue Energie, keine Rohstoffengpässe.

Heidi Hess