Falsche Polizisten sind wieder aktiv
28.10.2022 Region ReusstalAargau: Die Kantonspolizei Aargau stellt Anrufe von falschen Polizisten fest und warnt auch vor der Einbruchssaison
Die Polizei mahnt erneut zur Vorsicht bei Anrufen von falschen Polizisten. Sie rät, auf keinen Fall auf Forderungen – es geht immer um Geld – einzugehen. Die ...
Aargau: Die Kantonspolizei Aargau stellt Anrufe von falschen Polizisten fest und warnt auch vor der Einbruchssaison
Die Polizei mahnt erneut zur Vorsicht bei Anrufen von falschen Polizisten. Sie rät, auf keinen Fall auf Forderungen – es geht immer um Geld – einzugehen. Die Kantonspolizei rät ausserdem zu Wachsamkeit in der Einbruchssaison.
Die Anrufe beginnen meistens auf die gleiche Art und Weise. Die Betrüger geben sich als Polizisten aus und teilen mit, dass in der Nachbarschaft Einbrecher festgenommen wurden oder jemand in der Verwandtschaft einen schweren Unfall hatte. Letztlich geht es in den Anrufen immer um Geld: Die Betrüger fordern Geld, um dieses beispielsweise vor Einbrechern in Sicherheit zu bringen oder als Kaution, um jemand vor dem Gefängnis zu bewahren. Der Kreativität der meist professionellen Betrüger sind hier keine Grenzen gesetzt. Vergangene Woche gingen bei der Kantonspolizei Aargau an einem Tag rund 20 Meldungen von Betroffenen ein: Sie hatten solche Anrufe von vermeintlichen Polizisten erhalten. Die Dunkelziffer dürfte weit grösser sein. Leider fordert die Masche laufend Opfer. So verzeichnet die Kantonspolizei immer wieder Fälle, bei denen Betroffene zahlen oder kurz davor standen, den Geldforderungen nachzukommen.
Anrufe sofort abbrechen
Im Fokus der Betrüger stehen vornehmlich ältere Leute, die meist anhand ihres Vornamens aus dem Telefonverzeichnis ausgewählt werden. So wie die Kriminellen über alle Landesgrenzen hinweg operieren, bestehen bei den Anrufen keine örtlichen Schwerpunkte.
Einmal mehr warnt die Kantonspolizei vor solchen Telefonbetrügern. Sie rät dazu, Anrufe dieser Art sofort abzubrechen und keinesfalls auf Forderungen einzugehen.
Mutmassliche Kriminaltouristen
Auf der A1-Raststätte Würenlos sowie in Lenzburg nahm die Polizei diese Woche insgesamt fünf Männer fest. Weil der dringende Verdacht im Raum steht, dass diese auf Einbruchstour waren, wurden alle festgenommen.
Einer Patrouille der Kantonspolizei Aargau fielen am Dienstag, 25. Oktober, kurz nach 15.30 Uhr, auf der A1-Raststätte Würenlos drei Männer auf. Bereits bei der ersten Grobkontrolle ergaben sich Ungereimtheiten, was die Polizisten schliesslich veranlasste, das Trio näher unter die Lupe zu nehmen. Dabei zeigte sich, dass sich zwei der Männer mit falschen Personalien auszugeben versuchten. Nähere Abklärungen ergaben, dass es sich um drei Franzosen im Alter von 22, 25 und 31 Jahren handelte, die allesamt keinen Wohnsitz in der Schweiz haben. Während keiner von ihnen einen Führerausweis besitzt, war einer von ihnen dafür im Fahndungsregister zur Verhaftung ausgeschrieben. Im französischen Wagen, mit dem die drei unterwegs waren, stiess die Polizei auf mutmassliche Einbruchsutensilien sowie neuwertige Elektronikartikel als mögliches Diebesgut. Die Kantonspolizei nahm die drei Verdächtigen für weitere Ermittlungen fest.
An der Haustüre gerüttelt
Ebenfalls am Dienstagnachmittag bemerkte die Bewohnerin eines Einfamilienhauses an der Gustav Henckell-Strasse in Lenzburg, wie ein Mann an ihrer verschlossenen Haustüre rüttelte. Sie schilderte den sonderbaren Vorfall ihrem Sohn, der wenig später nach Hause kam. Dieser schaute sich die Videobilder der privaten Überwachungskamera an und stellte fest, dass er dem Unbekannten soeben in der Nähe begegnet war. Beherzt machte sich der Sohn auf die Suche und sichtete den Verdächtigen und einen Begleiter beim Bahnhof Lenzburg.
Der junge Mann rief sogleich die Polizei. Patrouillen der Kantonspolizei Aargau und der Regionalpolizei Lenzburg waren rasch zur Stelle und nahmen die Verdächtigen fest – beides Rumänen im Alter von 34 Jahren ohne Wohnsitz in der Schweiz. Weitere Abklärungen zeigten, dass die beiden in Deutschland wegen Einbruchs und sonstigen Vermögensdelikten polizeibekannt sind. Demgegenüber vermochten beide ihre Anwesenheit im fraglichen Wohnquartier nicht zu begründen. Die Kantonspolizei geht davon aus, dass die beiden Rumänen auf Einbruchstour waren und nahm beide für weitere Ermittlungen fest.
Wachsam in die Einbruchssaison
Gerade der Vorfall in Lenzburg zeigt beispielhaft, wie Wohnungseinbrecher zu Fuss umherstreifen und dabei mögliche Tatobjekte spontan aussuchen. In aller Regel prüfen sie zuerst, ob ihnen eine unverschlossene Haus- oder Terrassentüre den Zugang erleichtert. Dies geschieht grundsätzlich tagsüber, jetzt zu Beginn des Winterhalbjahres aber vorzugsweise in den frühen Abendstunden im Schutze der Dunkelheit.
Mit dem Wechsel auf die Winterzeit rechnet die Kantonspolizei daher mit einem deutlichen Anstieg solcher Einbrüche. Sie mahnt daher zu erhöhter Wachsamkeit und rät, Türen und Fenster konsequent verschlossen zu halten und in den kritischen Abendstunden das Licht brennen zu lassen. (kapo)