Ewald Rudolf von Rohr aus Oberrohrdorf geniesst das Rentnerleben, das Enkel hüten und den Gesang. Er ist ein sozial engagierter Mensch. Vor langer Zeit war er acht Jahre im Gemeinderat. Heute ist er aktiv in der regionalen ...
Ewald Rudolf von Rohr aus Oberrohrdorf geniesst das Rentnerleben, das Enkel hüten und den Gesang. Er ist ein sozial engagierter Mensch. Vor langer Zeit war er acht Jahre im Gemeinderat. Heute ist er aktiv in der regionalen Alterspolitik.
Gratis-Bratwürste
Nach fast zweieinhalb-jähriger Bauzeit konnten die sanierten Kantonsstrassen in Oberrohrdorf und Niederrohrdorf dem Verkehr wieder freigegeben werden. War’s die Freude über die gelungene Strassensanierung oder waren es die Gratis-Bratwürste, dass am 13. September in beiden Gemeinden so viele Leute die Einweihungsfeierlichkeiten besuchten? In Niederrohrdorf wurden 700 Würste (200 waren geplant) verspeist. Sind die Dorfbewohner einfach glücklich, dass der Verkehr wieder fliesst und der Baulärm vorüber ist, oder steckt mehr dahinter?
Man habe dazu gelernt, heisst es von Seiten des Kantons. Heute baue man zeitgenössische Strassen, d. h. Ortsbild, Fuss-, Rad- und Autoverkehr müssen zusammen gehen. Es sei nach wie vor eine funktionelle Durchgangsverkehrsstrasse, aber eben eine mit Aufenthaltsqualität, sagte Strassenprojektleiter Giuliano Sabato dem SRF-Radioreporter.
Die gut gelungene Gestaltung und räumliche Abfolge, mit Dorfplatz, Kreisel, Brunnen mit Sitzbänken und Bäumen, mit brandneuen Kandelabern und breiten Trottoirs aus hellen Steinplatten bewirkt, dass der Autofahrer Konfliktpunkte erkennen kann, sich entsprechend verhält und automatisch langsamer fährt. Ja, wenn am Ende die Ausführungsqualität stimmt, stören die 12½-jahrelange Projektdauer (Planung, Bewilligungsverfahren, Realisierung) und die Kosten von mindestens 18 Mio. Franken kaum jemand.
Diese erfolgreiche Projektführungsmethode müsste doch z. B. auch für Schulhausbauprojekte möglich sein. Warum nicht eine politisch neutrale Trägerschaft (Arbeitsgruppe) mit Pro- und Kontra-Integrationsfiguren gründen? Diese Gruppe könnte schrittweise Vorleistungen erbringen und mit medienpolitischer Präsenz bei der Bevölkerung Sachverstand und Zustimmung für schwierige Bauprojekte fördern.
Um den Konsens zu finden, muss die Behörde alles menschenmögliche Abklärende und Überzeugende unternehmen, um ärgerliche Rückweisungsanträge zu vermeiden, denn sie erzeugen in der Regel nur Unzufriedenheit, Zeitverlust und Unkosten, meistens zum Schaden der Gemeinde. Seit bald 40 Jahren gilt innerorts Tempo 50. Bei dieser neuen Strassenbauweise dürfte der Kanton Aargau ohne weiteres die Tempo- 50-Schilder durch Tempo-30-Schilder ersetzen. Er käme damit der Wohnbevölkerung noch weiter entgegen, die weiterhin in ihrem Wohnund Erholungsraum den Durchgangsverkehr dulden muss, denn Umfahrungstrassen sind am Rohrdorferberg nicht geplant.