Gemeinderat erwartet in den nächsten Jahren einen Bevölkerungsschub
In Birrhard wird kräftig in den Wohnungsbau investiert. Das bringt neue Steuerzahler. Deshalb rechnet der Gemeinderat im nächsten Jahr mit mehr Steuereinnahmen. Der Steuerfuss kann um sechs Prozent ...
Gemeinderat erwartet in den nächsten Jahren einen Bevölkerungsschub
In Birrhard wird kräftig in den Wohnungsbau investiert. Das bringt neue Steuerzahler. Deshalb rechnet der Gemeinderat im nächsten Jahr mit mehr Steuereinnahmen. Der Steuerfuss kann um sechs Prozent gesenkt werden.
Die Baukräne und Bauprofile entlang der Dorfstrasse in Birrhard sind von weit her sichtbar. Sie weisen auf mehrere Überbauungen hin. Bereits im nächsten Jahr wird ein Teil der Wohnungen der Überbauung GP Dorf bezogen. «Aus diesen Zuzügern ist ein höherer Steuerertrag zu erwarten», schreibt der Gemeinderat in den Unterlagen zur Gemeindeversammlung vom kommenden Freitag. Die Prognosen für das Steuerjahr 2023 werden aber auch von der Steuergesetzrevision geprägt. Mit der Steuergesetzrevision 2022 werden im Aargau zwei Entlastungen durchgesetzt. Die Angst in den Gemeinden vor Steuerausfällen war damals gross. Nun teilte jedoch das kantonale Steueramt den Gemeinden mit, dass gegenüber dem Vorjahr 2022 mit einer schwarzen Null gerechnet werden könne. Für das Budget 2022 hatte der Kanton wegen der Gesamtrevision einen Rückgang von einem Prozent prognostiziert. Für die Folgejahre rechnet der Kanton neu mit einem stetigen Wachstum von zwei Prozent für die Jahre 2023 bis 2026. Das Budget der Gemeinde rechnet im nächsten Jahr – trotz Senkung des Steuerfusses um 6 auf 109 Prozent – mit einem Plus von 42 000 Franken. Der Steuerertrag wird mit 2,363 Mio. Fr. ausgewiesen. Im Budget 2022 mit einem Steuerfusss von 115 Prozent waren es 2,353 Mio. Franken.
Keine gemeinsame Bauverwaltung mehr
Birrhard führt zusammen mit den Gemeinden Birr und Lupfig die regionale Bauverwaltung Eigenamt. Immer wieder ist es in den letzten Jahren zu Reklamationen aus der Bevölkerung gekommen. «Der Gemeinderat Birrhard strebt eine dienstleistungsorientierte Bauverwaltung an, was zum heutigen Zeitpunkt, zum Unmut der Bevölkerung, leider nicht mehr gewährleistet werden kann», schreibt der Gemeinderat in den Unterlagen. Diverse Gespräche führten leider nicht zum gewünschten Ziel. Deshalb sieht sich der Gemeinderat veranlasst, den Vertrag auf Ende 2023 zu kündigen. Für einen lückenlosen Übergang ab 1. Januar 2024 sind bereits Gespräche mit mehreren Ingenieurbüros im Gange. Der Gemeinderat plant eine externe Lösung, wie zum Beispiel die Gemeinden Mägenwil, Wohlenschwil oder auch Tägerig führen. Die Dienstleistungsvereinbarung wird der Gemeindeversammlung im Juni 2023 vorgelegt, so die Behörde.
Stellenplan, Satzungen und ein Kredit
Mit der Neuorganisation der Führungsstrukturen der Volksschule wurde die Schulpflege abgeschafft. Seit Januar übernimmt das Schulsekretariat mehr administrative Aufgaben, die bisher von der Schulpflege erledigt wurden. Deshalb beantragt der Gemeinderat eine Erhöhung des Stellenpensums im Schulsekretariat um 10 auf neu 20 Prozent.
Weiter traktandiert ist eine Anpassung der Satzungen des Gemeindeverbandes «Regionale Wasserversorgung Birrfeld». Schliesslich unterbreitet der Gemeinderat den Stimmberechtigten einen Kredit von 303 000 Franken für die Umsetzung der «Generellen Entwässerungsplanung, 2. Generation».
Benedikt Nüssli
Gemeindeversammlung in Birrhard: Freitag, 18. November, 20 Uhr in der Mehrzweckhalle