Strickunikate – tragbar und handgemacht
04.11.2022 Niederrohrdorf, Region RohrdorferbergDas Atelier «Wollbefinden» überrascht mit tragbaren Wollkreationen
Tagsüber analysiert und optimiert Cornelia Roschi Geschäftsprozesse und leitet Projekte im Bankwesen, Abends auf dem Sofa lässt sie ihrer Kreativität freien Lauf. Die Bankerin strickt ...
Das Atelier «Wollbefinden» überrascht mit tragbaren Wollkreationen
Tagsüber analysiert und optimiert Cornelia Roschi Geschäftsprozesse und leitet Projekte im Bankwesen, Abends auf dem Sofa lässt sie ihrer Kreativität freien Lauf. Die Bankerin strickt elegante Modehighlights.
An gestrickten Sachen haftet etwas Altmodisches aus Grossmutters Zeiten an», sagt Cornelia Roschi. Mit diesem Vorurteil räumt Roschi definitiv auf. Ihre Strickkreationen sind modisch, tragbar und begeistern durch hochwertige Materialien. Trotzdem sind die handgefertigten Unikate zu moderaten Preisen in ihrem Atelier «Wollbefinden» erhältlich. Wer dort in die Welt der «Wollkunstwerke» eintaucht, wird von den vielfältigen Kreationen überrascht. Jung und Alt werden fündig. Ein trendiger grüner Oversize-Pullover oder ein pinkfarbene Strickhülle «Seelentröster» gefällig? Sie passen perfekt zu engen Jeans, Lederhosen oder Leggings. Ein Hautschmeichler ist auch das rosa-orange melierte Strickkleid mit zart schimmernden Pailletten. «Das Kleid kann elegant am Abend oder auch ins Büro getragen werden», führt Roschi aus. «Die Pailletten sind nicht aufgenäht, sondern eingestrickt.»
Stricken seit Kindheit Passion
Was für viele eher mühsam und langweilig ist, ist für Cornelia Roschi seit ihrer Kindheit Passion. Nicht nur im Textilen Werken strickte sie gerne, sondern auch in ihrer Freizeit. Im Atelier ihrer Mutter Ruth Roschi – sie ist gelernte Schneiderin – strickte sie meterlange Strickschläuche auf der «Strickliesel». Auch ihre Puppen stattete sie mit selbstgestrickter Garderobe aus. Weshalb machte sie ihre Passion nicht zum Beruf? «Früher war die KV-Lehre eine solide Berufswahl», sagt Roschi. So blieb ihre Passion ein Hobby, bei der sie nach Feierabend vom oft zahlenlastigen Berufsalltag abstellen kann. «Andere gehen ins Fitness-Center, ich entspanne lieber mit meinem Strickzeug auf dem Sofa», sagt sie.
Eigene Strickkreationen
Roschi strickte zu Beginn nicht nur für ihre Puppen und sich selbst, sondern während ihrer Lehre auch für ihre Kolleginnen. Diese waren von ihren tragbaren und modernen Pullovern begeistert. Nach ihrer Ausbildung folgte eine Zeit, in der sie wegen des Berufes die Stricknadeln auf die Seite legte. Lange hielt sie es aber ohne ihre Strickarbeiten nicht aus. Der Wunsch nach individueller Strickmode wuchs bei ihr stetig. Der Grund: Sie fand in keinem Modegeschäft Pullis, die ihrer Vorstellung entsprachen. «Modelle, die mir gefielen, sah ich nur in der ‹Vogue› und anderen Modezeitschriften.» Die Krux, diese Modelle gab es in keinem Modegeschäft zu kaufen.» So suchte sie jeweils am Abend im Internet auf einschlägigen Seiten, wie «Pinterest» nach Strickkreationen. Und diese zogen sie sofort in ihren Bann. Sie begann nur nach Bildern Pullover zu stricken. Es wurden bald so viele, dass sie nicht alle anziehen konnte. Der Entschluss reifte, ihre Kreationen in einem eigenen Strickatelier anzubieten. Roschi liess Taten folgen. Sie machte sich auf die Suche nach einem passenden Atelier, in dem sie ihre Strickunikate ins richtige Licht rücken konnte. In Niederrohrdorf, am Parkweg 3 C, wurde sie fündig. Bereits letztes Jahr schuf sie die Voraussetzung und gründete ihre eigene Firma.
Mutter mit ins Boot geholt
Mit der Idee, individuelle Strickkreationen herzustellen, steckte sie auch ihre inzwischen pensionierte Mutter, Ruth Roschi, an. Während Cornelia Roschi nach Feierabend und am Wochenende strickt, ist ihre Mutter auch tagsüber zugange. Inzwischen ist auch für sie das Stricken zur Passion geworden. Die beiden Frauen sind ein eingespieltes Team. Am Samstag, wenn das Strickatelier geöffnet ist, entwickeln die beiden oft neue Kreationen. Diese bringt Cornelia Roschi zu Papier und sucht die passende Wolle für die Modelle aus. Und dann geht es rund. Gestrickt wird nämlich nicht von links nach rechts, sondern rund. «Der Vorteil dieser Technik: Keine Nähte stören die Muster der Kreationen.» Kuschelige Seelentröster, Strickhüllen, werden in gleicher Manier gestrickt wie Kleider oder Pullis. Für eine aufwendige Strickhülle brauchen Mutter oder Tochter circa 350 Stunden. «Alles, was von uns gestrickt ist, sind Unikate», sagen sie. Wer im Atelier nicht die passende Grösse oder Farbe findet, kann sich ein passendes Teil stricken lassen. Der Preis ist der Gleiche, die Wartezeit muss aber in Kauf genommen werden. Zusätzliche Inspirationen für ein Modell erhält man auch aus den vielen im Atelier aufliegenden Strickmagazinen. «Vorschläge für ein Modell können uns auch mitgebracht werden. Wir setzten diese gerne nach Kundenwunsch um», sagt Cornelia Roschi. Was Mutter und Tochter nicht anbieten sind Strickkurse.
Webseite mit Onlineshop
Auf ihrer interessanten Webseite wollbefinden.ch und auf ihrem Instagram-Profil @wollbefinden21 zeigt Cornelia Roschi einige der im Laden ausgestellten Strick-Kreationen. Zu jedem Modell gibt es Angaben zur Qualität der Wolle, die Anzahl Stunden, die zur Herstellung gebraucht wurden und der Preis. Wer lieber selbst vor Ort die Modelle anschauen und probieren will, kann dies am Parkweg 3 C in Niederrohrdorf tun. Das Strickatelier «Wollbefinden ist jeweils am Samstag von 10 bis 12 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung geöffnet. Nebst Strickmode sind auch selbstgestrickte Wohndecken und handgemachte Taschen im Angebot.
Debora Gattlen





