Seltsames, mystisches Treiben versetzt die Bewohner des Reuss-Städtchens in Staunen. Sind es die Hexen, die sich wegen den Grabungen und Bauarbeiten beim Hexenturm in Mellingen in ihrer Grabesruhe gestört fühlen? Schwirrten die Hexen letzten Freitag auf ihren Besen mit schwarzen Hüten und langer Knollennase im Nebel durch die Hauptgasse, um die vielen Verkehrssünder zu ertappen, die am frühen Morgen das Fahrverbot durchs Städtchen Mellingen missachteten? Auf alle Fälle treiben mystische Gestalten ihr Unwesen im Reuss-Städtchen. Wie sonst ist es denn zu erklären, dass im letzten Freitag-«Reussbote» ein Inserat den Chlausmärt von 2017 ankündet? Der erboste «Reussbote»-Chef stürmte letzten Freitagmorgen in den Betrieb, in der einen Hand die Zeitung, in der anderen Hand den Kaffeebecher und rief mit belegter Stimme: «Was fällt euch eigentlich ein?» Er zeigte auf das Chlausmärt-Inserat mit falschem Datum und liess den Kaffeebecher fallen. «Aber Chef», erwiderte der Leiter der Vorstufe und zeigte auf die angelieferte Druckvorlage. «Alles korrekt», rief er auch mit leicht belegter Stimme. Mein Gott, treiben doch Hexen ihr Unwesen im Städtli? Der Verdacht des Chefs erhärtet sich, nachdem das angelieferte PDF mit korrektem Datum auf dem Bildschirm gezeigt und auf Papier ausgedruckt wird: Bildschirm korrektes Datum, Ausdruck falsches Datum. Fazit: In der Nacht von Donnerstag auf Freitag war beim «Reussbote» Walpurgisnacht. (bn)