Wo bezahlen im Heitersberg-Parkhaus?
20.12.2022 Mellingen, Region ReusstalHeitersberg: Nach Entfernung der Ticket-Automaten sind Parkhausbenutzerinnen und -benutzer ratlos
Wer beim Bahnhof parken will, sucht vergeblich nach Ticket-Automaten. Es fehlt auch an Informationen. Die SBB erklären die Gründe für den Wechsel.
Selbst wer sich die Zeit ...
Heitersberg: Nach Entfernung der Ticket-Automaten sind Parkhausbenutzerinnen und -benutzer ratlos
Wer beim Bahnhof parken will, sucht vergeblich nach Ticket-Automaten. Es fehlt auch an Informationen. Die SBB erklären die Gründe für den Wechsel.
Selbst wer sich die Zeit nimmt, im Parkhaus der Haltestelle Mellingen Heitersberg einen Automaten zu suchen, wird nirgends fündig. Vor einigen Wochen wurden die Automaten im Parkhaus ersatzlos entfernt. Bedauerlicherweise fehlen auch hilfreiche Informationen. Es findet sich kein einziger Hinweis, wie und wo die Parkgebühr bezahlt werden soll. Ratlosigkeit und Ärger sind bei Nutzerinnen und Nutzern gross.
Informationsplakate sind weg
Die Angestellten im angrenzenden Coop Pronto-Shop sind denn auch kaum zu beneiden. Die meisten Parkhausbenutzerinnen und -benutzer fragen nämlich im Laden nach – einen Bahnschalter gibt es an diesem kleinen Bahnhof nicht. Unfreiwillig werden die Coop-Mitarbeitenden damit zur ersten Anlaufstelle, informieren geduldig und helfen weiter. «Wir helfen gerne», sagt zwar lächelnd Elif Sari, stellvertretende Leiterin im Coop beim Bahnhof Heitersberg. Zuständig für das Informationsdebakel ist das Verkaufspersonal hingegen nicht. Sari erklärt, die Automaten seien im November durch die SBB entfernt worden. Zunächst hätten Plakate über die Umstellung informiert, auch ein QR-Code sei dort verzeichnet gewesen. Die Plakate, bedauert Elif Sari, seien inzwischen aber verschwunden.
Parkticket am Billett-Automat
Im Coop erfahren die mitunter ungehaltenen Ratsuchenden, dass die Parktickets am SBB-Automat neben dem Busbahnhof erhältlich sind. Tatsächlich findet man unter «Weitere Angebote» das Angebot «P+Rail». Von dort klickt man sich zur «Tageskarte» (7 Franken), gibt Angaben zu Datum und Bahnhof ein und tippt schliesslich auch die Autonummer ein. Danach wird die Parkgebühr bezahlt. Das braucht Zeit, wäre aber keine Hexerei, sofern man es wüsste.
Eine weitere Möglichkeit besteht im Herunterladen der SBB-App «P+Rail». Mit dieser Möglichkeit bekunden digital weniger versierte Menschen allerdings Mühe. Ausserdem besitzen längst nicht alle ein Smartphone. Im Coop jedenfalls, so Sari, würden die Angestellten regelmässig ältere Menschen beraten und ihnen weiterhelfen. Immerhin kann der Parkplatz über den Billett-Automaten oder über die SBB-App bezahlt werden.
Gratis Parkieren ist nämlich keine Lösung. Zwar fehlen Informationen zur Parkplatzbenutzung, gebüsst werde dennoch, wie «Reussbote»-Leser selbst erfahren mussten.
Die SBB erklären die Umstellung
Wie bei der Medienstelle der SBB auf Anfrage zu erfahren ist, waren die bisherigen Parkuhren zwischen 15 und 20 Jahre alt und erreichten damit das Ende ihrer Lebensdauer. Die SBB ersetzen sie durch die «P+Rail App». Die schweizweite Umstellung auf bargeldlose Bezahlung erfolge sukzessive und werde voraussichtlich im Verlaufe des Jahres 2023 abgeschlossen sein.
In Mellingen Heitersberg wurden die fünf Parkuhren laut SBB am 7. und 8. November entfernt. Die Plakate «Die Parkkasse geht in Pension» standen rund einen Monat neben jeder Parkuhr und wurden anfangs Dezember wie geplant entfernt.
Die SBB teilt weiter mit, dass sie eine breite Palette an Zahlungsmöglichkeiten anbiete, sowohl on- als auch offline. Das sei zum einen die «P+Rail App», in der sich eine Vielzahl von Zahlungsmitteln hinterlegen lasse, die Webseite sbb.ch/parking sowie Bargeldlösungen am Billett-Automaten, an grösseren Bahnhöfen auch am Schalter. Im Auto muss kein Parkticket hinterlegt werden.
Die «P+Rail App» ist auf über 30 000 «P+Rail»-Parkplätzen einsetzbar. Sie funktioniert auch mit dem Swisspass-Login: Wer schon einmal ein Ticket auf sbb.ch oder mit der SBB Mobile App gelöst hat, muss sich für die Bezahlung des Parkvorgangs nur noch einmalig einloggen. Hat man die nötigen Daten (Zahlungsmittel und Autonummer) hinterlegt, genügen zwei Klicks, um zu bezahlen. Zudem ist eine flexible Verlängerung der Parkdauer von überall her möglich.
Heidi Hess


