Die Brack Immobilien AG plant an der Hauptstrasse 1 ein Ausbildungszentrum für Informatik-Berufe
Auf dem Gelände des Gebäudes «Hauptstrasse 1» sowie dem angrenzenden Parkplatz soll mit dem «ICT Village» der erste unabhängige Ausbildungsort für ...
Die Brack Immobilien AG plant an der Hauptstrasse 1 ein Ausbildungszentrum für Informatik-Berufe
Auf dem Gelände des Gebäudes «Hauptstrasse 1» sowie dem angrenzenden Parkplatz soll mit dem «ICT Village» der erste unabhängige Ausbildungsort für sogenannte ICT-Fachkräfte entstehen.
Wer die Abkürzung ICT noch nie gehört hat: ICT steht für «Information and Communication Technologies». Dazu zählen Geräte wie Mobiltelefone und Computer, aber auch Programme und Apps. Mit diesen Technologien beschäftigen sich wiederum verschiedene Informatik-Berufe. Und die werden händeringend gesucht. Dem hierzulande herrschenden Fachkräftemangel auf diesem Sektor soll nun ein neues Ausbildungszentrum entgegenwirken, das Brack in direkter Nachbarschaft zum eigenen Sitz in Mägenwil plant. In «zeitgemässer Learning-Center Atmosphäre», wie es in der Projektbeschreibung heisst, sollen hier Workshops sowie Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen stattfinden. Das entsprechende Baugesuch liegt seit 9. Januar bei der Gemeinde auf. Angedacht ist demnach auf den Parzellen 9 und 679 ein Ensemble aus drei Gebäuden mit maximal zwei Stockwerken – plus Dachgeschoss unter den unterschiedlich gestalteten Giebeldächern. Allein die Schulungsräume sollen eine Nettofläche von 1500 m2 besitzen.
Abbruch und Neubau
Das Gebäude Hauptstrasse 1, das laut Gemeindekanzlei nicht unter Bestandesschutz steht, muss dazu zunächst weichen. Da es sich aber um ein volumengeschütztes Gebäude handelt, soll es in Form eines Ersatzneubaus in das Projekt eingebunden werden. Das heisst konkret: Es wird abgebrochen und in ähnlicher Form neu gebaut. Es bleibt auch weiterhin einstöckig mit Dachgeschoss. Hinzu kommen zwei etwas grössere Neubauten auf dem angrenzenden Parkplatz, die sich um einen Innenbereich mit Sitzflächen gruppieren. Die drei mit Holz verschalten Gebäude sollen durch eine Halle verbunden werden, auf der zudem eine Terrasse entsteht. Die Begrünung zwischen den Gebäuden orientiert sich laut Martin Weibel vom Architekturbüro Weibel Schrader an der ursprünglichen Dorfbebauung mit ihren typischen traditionellen «Bungerts», das sind freie Grünflächen mit Obstbäumen. Auch sonst soll sich das Areal besser ins Dorf integrieren, als der benachbarte, recht wuchtige Gewerbepark: «Die Gebäude sind eine Art Dorfbildreparatur, weil sie zwischen den Gebäuden in der Dorfkernzone und dem Gewerbepark aus den 80ern vermitteln», erläutert Weibel, der in Mägenwil schon mehrere Projekte realisiert hat – unter anderem den Komplex «Vicus» am Dorfplatz. Und was passiert mit dem Parkplatz und dem Blumenladen? Laut Entwurf sei im Erdgeschoss des volumengeschützten Gebäudes wieder ein Blumengeschäft vorgesehen, der bisherige Ladenbesitzer habe auf Wunsch die Möglichkeit wieder einzuziehen, so Weibel. Für den fehlenden Parkplatz soll unter dem Gelände eine Parkgarage entstehen, die auch unabhängig vom Schulungszenter genutzt werden kann. Die genauen Kosten für die Überbauung stehen noch nicht fest. Architekt Weibel möchte sich daher diesbezüglich nicht aus dem Fenster lehnen. Das Baugesuch, das noch bis 7. Februar eingesehen werden kann, weist Baukosten von rund 10 Millionen Franken aus.
Michael Lux